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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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nicht sofort Zeit hatte, sich um sie und ihre bescheuerte Freundin
zu kümmern. Anneliese machte doch andauernd irgendwelche Probleme, diese reiche,
durchgeknallte Schnepfe. »Ja, Herrschaftszeiten noch mal. Leckt mich doch alle am
Arsch«, fluchte er laut vor sich hin. »Aufgepasst, Frau Schindler. Andere Mütter
haben auch schöne Töchter. Und einige davon stehen sogar auf mich und sind auch
noch reich. Siehe Irene!« Er ließ den Motor an und preschte los.
    Hätte er
ein schnelles Auto gehabt, wäre die Fahrt sicher nicht ungefährlich gewesen. Sowohl
für ihn als auch für alle anderen, die gerade auf Münchens Straßen unterwegs waren.
Immer noch wütend stellte er den Wagen auf dem Parkplatz vor seinem Haus ab und
begab sich, ohne vorher noch groß zu duschen oder sich umzuziehen, direkt in den
Biergarten. Franzi würde bestimmt auch bald da sein. Erst als er vor dem Eingang
stand, beruhigte er sich langsam wieder. Merkwürdig. Irgendwie spitzte sich im Moment
alles zu. Da half nur eins. Abwarten und Bier trinken. Er holte sich seine wohlverdiente
Maß und ging damit an ihren Stammtisch unter dem Ahorn.
    Eine gute
Stunde später saß sein Freund und Exkollege Franz genervt neben ihm. Er berichtete
Max, dass ihn seine Sandra, als er gerade bei sich zuhause gewesen war, gefragt
hatte, wieso er in letzter Zeit immer so spät heimkäme. Nach Alkohol würde er auch
jedes Mal stinken wie eine ganze Gebirgsjägerkompanie bei ihren Initiationsriten.
Er hätte ihr daraufhin nur geantwortet, dass es zur Zeit nach Feierabend immer noch
wichtige Dienstbesprechungen wegen eines grausamen Mordfalles gäbe. Natürlich hätte
sie ihm das nicht geglaubt, aber um des lieben Hausfriedens willen hätte sie seine
faule Ausrede dann wohl doch mit einem Achselzucken hingenommen. Wir könnten auch
mal wieder etwas zusammen unternehmen, ins Theater gehen zum Beispiel, hätte sie
ihm zum Abschied noch hinterher gerufen. Er hätte aber nicht geantwortet, sondern
nur schnell die Tür hinter sich zugezogen.
    »Und ich
habe mit Moni gestritten«, bekannte Max, als sie angestoßen und getrunken hatten,
nachdem sich Franz auch ein Bier geholt hatte. »Und das bei dieser Hitze. Ich bin
jetzt noch froh, dass mich nicht der Schlag getroffen hat.«
    »Wegen Anneliese?«
    »Wegen der
soll mich der Schlag treffen?«
    »Nein, der
Streit mit Moni, war der wegen Anneliese?«
    »Ja, genau
wegen der.«
    »Weil du
dich nicht genügend um ihr Verschwinden gekümmert hast?«
    »Genau.
Woher weißt du das?« Seit wann war Franz ein Hellseher?
    »Sie hat
so was in der Richtung erwähnt, als sie mich heute Nachmittag anrief, um mir Annelieses
Rückkehr mitzuteilen.«
    »Die kann
mich mal, die Moni. Dabei wollte ich doch bloß noch etwas abwarten. Anneliese hat
solche Sachen schließlich schon öfter gebracht. Erinnere dich bloß daran, wie sie
damals, gleich nach ihrer Scheidung, einfach so mit diesem jungen Franzosen an den
Gardasee gefahren ist.« Angesichts der umfassenden Ungerechtigkeit, die ihm bezüglich
der ganzen Angelegenheit widerfuhr, kochte erneut die Wut in Max hoch.
    »Stimmt«,
bestätigte Franz.
    Sie stießen
erneut an und tranken.
    »Oder mit
dem großen Holländer an der Nordsee«, fuhr Max danach aufgebracht fort, »mit diesem
Piet. Das war doch genau das Gleiche. Eine geschlagene Woche lang hatte man nichts
von ihr gehört. Hat Moni das denn alles schon wieder vergessen? Die hat sich vielleicht
aufgespielt am Telefon. Wahnsinn.« Er schüttelte wieder und wieder echauffiert den
Kopf.
    »Ja, das
ist nicht leicht mit den Frauen, Max. Gar nicht leicht.« Franz steckte sich eine
Zigarette an.
    »Wie wahr,
wie wahr. Aber warum nur?«
    »Da sind
auf jeden Fall schon mal die gegensätzlichen Interessen«, wusste Franz. »Zum Beispiel
ist es doch so, dass wir Männer gern miteinander Fußballspiele anschauen oder beim
Bier zusammensitzen und unsere Witze reißen.«
    »Richtig.
Ganz normal.« Max schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
    »Logisch.
Und die Frauen sitzen auch gern zusammen. Beim Kaffee zum Beispiel.«
    »Auch normal.
Aber das ist doch kein Gegensatz.«
    »Logisch
ist das ein Gegensatz. Wir trinken Bier, sie Kaffee. Und außerdem reden sie über
ganz andere Dinge als wir. Glaube ich zumindest.«
    »Aber Wein
trinken sie schon auch.« Trotz seines Zorns auf Monika, stach Max Gerechtigkeit
anmahnend seinen rechten Zeigefinger in die heiße Abendluft.
    »Meinetwegen
auch Sekt oder Likör. Aber Tatsache ist doch, dass jede der zwei

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