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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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sagen.«
    »Ich habe
keine Ahnung, wie Sie ja wissen. Fliegen Sie nach Chile und fragen Sie ihn.«
    Als die
Sanis bei ihnen ankamen, legten sie den überführten Erfolgsproduzenten auf eine
Bahre. Dann trugen sie ihn zu ihrem Rettungswagen, den sie ein paar Meter weiter
am Straßenrand geparkt hatten. Franz trottete hinterher.

32
     
    Mit einem Drittel der Geschwindigkeit,
die sie beim Herweg draufgehabt hatten, steuerte Max Franz’ dunkelgrauen BMW die
Grünwalderstraße stadteinwärts. Holzer hatte also Nagel auf dem Gewissen, rekapitulierte
er. Ergo war Ratgeber unschuldig, was den Mord betraf, und der große Unbekannte
auch. Falls es ihn überhaupt gab. Es war ja immer noch nicht klar, ob es nicht doch
Bär gewesen war, der Ratgeber Heinz’ Lieder verkauft hatte.
    Herrschaftszeiten.
Er drehte sich andauernd nur im Kreis mit dieser Liederklauscheiße. Da musste jetzt
endlich mal Klarheit her. Auch, damit Heinz in Zukunft ruhig schlafen konnte. Aber
wie? Er musste wohl ganz von vorne anfangen. Ratgeber konnte er schlecht fragen.
Der war weg. Am besten versuchte er es noch mal bei seiner Exfreundin, dieser Frau
Süß. Die musste doch irgendwas mitbekommen haben, selbst wenn es nur eine Kleinigkeit
war, die ihm weiterhelfen konnte.
    Aber zunächst
fuhr er zu Heinz. Konnte gut sein, dass dem inzwischen doch noch eingefallen war,
wer die Bänder gestohlen haben könnte. Zeit genug zum Überlegen hatte er gehabt.
Er bog in Harlaching links Richtung Tierpark ab. Kurz darauf parkte er neben Heinz’
alter Kiste auf dem kleinen Studioparkplatz vor dem Haus.
    »Hallo,
Max. Neues Auto? Vielleicht sollte ich ja doch Geld für die Aufnahmen mit dir verlangen.«
Heinz saß mit einer Tasse Espresso an einem kleinen Tisch neben der Eingangstür
in der Sonne. Er grinste schelmisch unter seinem weißen Sonnenhut hervor.
    »Keine Chance,
Heinz. Der gehört Franzi.«
    »Weiß ich
doch. Was führt dich zu mir?«
    »Ein Espresso.«
Max zeigte auf die Tasse in Heinz’ Hand.
    »Hol ich
dir sofort. Aber du kommst doch sicher nicht bloß zum Kaffeetrinken vorbei. Oder?«
    »Natürlich
nicht.« Max setzte sich auf den freien Stuhl neben ihm.
    »Es geht
um deine Lieder«, fuhr er fort. »Holzer hat Nagel umgebracht. Franzi und ich haben
ihn gerade erwischt. Er hat gestanden. Aber er weiß wohl wirklich nicht, wer Ratgeber
die Bänder verkauft hat. Und den kann ich nicht mehr fragen, außer du bezahlst mir
ein halbes Jahr Nachforschungen in Südamerika.«
    »Das ist
die Sache nicht wert«, kam es wie aus der Pistole geschossen von Heinz’ Lippen.
Sein sommersprossiges Gesicht wurde angesichts solch sinnloser Ausgaben noch blasser,
als es ohnehin immer war, und von seinem feuchtlippigen Mund war nur noch ein schmaler
Strich zu sehen.
    »Ist schon
klar«, fuhr Max grinsend fort. »Ich hatte das auch gar nicht vor. Ich werde nachher
eher mal seine Freundin Susanne Süß besuchen und fragen, ob ihr nicht doch noch
etwas dazu eingefallen ist. Ansonsten kann mir im Moment nur einer weiterhelfen.
Und das bist du.«
    »Aha. Gut.
Ich hole dir erst mal deinen Espresso.« Heinz verschwand im Inneren des flachen
Baus, in dem so wertvolle Schätze wie Noten, Bänder und teuerste technische Anlagen
untergebracht waren. Kurz darauf kehrte er mit einer winzigen dampfenden Tasse für
Max zurück.
    »Zwei gehäufte
Löffel Zucker. Richtig?«
    »Richtig.
Danke.« Max schlürfte genüsslich den ersten Schluck des köstlichen Gebräus.
    »Und wie
kann ich dir nun helfen?«, fragte Heinz.
    »Indem du
noch mal ganz gründlich überlegst, wer in deinem Umfeld ein Motiv und die Gelegenheit
gehabt haben könnte, dir deine Lieder zu klauen.«
    »Im Prinzip
jeder, der hier rein- und rausgeht. Das hab ich dir doch schon gesagt.«
    »Geht es
nicht ein bisschen konkreter? Da gibt es doch sicher Leute, denen du einen Diebstahl
eher zutraust als anderen.«
    »Logisch
gibt es die, Max. Aber du weißt ja selbst, dass man sich da genauso gut auch täuschen
kann.« Heinz schob seinen Sonnenhut ins Gesicht und kratzte sich ausgiebig am Hinterkopf.
    »Gibt es
vielleicht jemanden, von dem du glaubst, dass er dir eins auswischen will? Irgendwen,
dem du auf die Füße getreten bist? Überleg doch noch mal ganz genau.«
    »Ich trete
täglich irgendwelchen Leuten auf die Füße. Das gehört zum Geschäft, Max. Jemanden
dabei besonders herausheben könnte ich gar nicht. Ich schätze, dass Bär der Täter
war.« Heinz hörte wieder auf, sich zu kratzen und rückte seine

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