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Isarbrodeln

Isarbrodeln

Titel: Isarbrodeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Hände.
    Es klingelte an der Haustür. Er zog schnell seine Unterwäsche an, ging hin und öffnete.
    »Mein Gott. Ziehen Sie sich doch wenigstens ein paar Socken an, Herr Raintaler! Sonst erkälten Sie sich wirklich noch. Oder haben Sie neuerdings eine Fußbodenheizung?« Frau Bauer stand mit dem versprochenen Gulasch vor ihm.
    »Mach ich, Frau Bauer. Mach ich sofort. Und vielen Dank für das Gulasch. Ich bring den Topf nachher zurück.«
    Kaum hatte sie das mit der fehlenden Fußbodenheizung erwähnt, spürte Max seine kalten Füße. Sie hatte recht. Der Boden war wirklich nicht besonders warm. Vorsicht! Erkältungsgefahr!
    »Das müssen Sie nicht. Ich hole ihn mir morgen. Und abspülen müssen Sie ihn auch nicht. Der kommt bei uns einfach in die Spülmaschine. So, und jetzt guten Appetit. Aber verbrennen Sie sich nicht. Hier.«
    »Autsch!« Max zuckte hastig zurück, als er seine Hände um die Henkel schließen wollte. »Zu spät gewarnt, Frau Bauer. Schauen Sie nur!« Er zeigte ihr mit leisem Vorwurf in den Augen seine geröteten Handflächen.
    »Ach, das wird schon wieder. Halb so wild. Warten Sie. Ich trage Ihnen den Topf schnell selbst in Ihre Küche. Mit meinen dicken Topflappen tue ich mich da leichter.« Sie trat unaufgefordert näher. Von wegen halb so wild, kochte es in ihm hoch. Das tut verdammt weh, Herrschaftszeiten noch mal. Hoffentlich gibt es keine Brandblasen.
    »Na gut. Danke«, grantelte er mit zusammengepressten Lippen. »Dass das Ding aber auch dermaßen heiß ist. Hätte ich nicht gedacht. Mir nach, bitte. Aber Sie kennen sich ja sowieso aus.« Hastig eilte er voraus zur Spüle, drehte schnell das kalte Wasser auf und hielt seine Hände drunter. Jetzt verbrenne ich mir wegen der alten Bauer und ihrem depperten Essen auch noch die Flossen. Dabei habe ich nicht mal Hunger. »Verdammter Mist«, fluchte er leise vor sich hin. Seine Nachbarin, die langsam hinter ihm hergeschlurft war, stellte das Gulasch auf seinem Herd ab.
    »So, Herr Raintaler. Jetzt müssen Sie sich nur noch herausnehmen, so viel Sie wollen«, klärte sie ihn auf und sah sich kopfschüttelnd in seiner chaotischen Küche um. »Und wenn Sie mal jemanden brauchen, der Ihnen beim Aufräumen hilft, sagen Sie mir einfach Bescheid. Das haben wir ruck zuck erledigt.«
    »Vielen Dank, Frau Bauer. Aber das braucht es nicht. Ich komm schon klar.« Er verzog das Gesicht, als er sich mit einem frischen Geschirrtuch die immer noch leicht geröteten Hände abtrocknete.
    »Wie Sie wollen, Herr Raintaler. Das Angebot steht. Also, einen schönen Tag wünsche ich noch. Ich muss meinem Bertram jetzt seine Tabletten geben.«
    »Ja, Frau Bauer. Tun Sie das. Ihnen auch einen schönen Tag. Und danke noch mal für das Essen.«
    Endlich geht sie wieder, dachte er. Nichts gegen meine liebe Nachbarin. Aber länger als zwei Minuten muss ich die gute Frau auch wieder nicht in der Bude haben. Schließlich ist sie nicht meine Mutter. Obwohl es manchmal fast schon so ausschaut.
    »Nichts zu danken. Auf Wiederschauen«, rief sie ihm vom Flur aus zu.
    »Auf Wiederschauen.«
    Als sie zur Tür hinaus war, holte er zwei dicke Handtücher aus dem Bad, trug den Topf damit in sein unaufgeräumtes Wohnzimmer und stellte ihn auf der Fernsehzeitschrift auf seinem kleinen, hellbraunen Couchtisch ab. Dann nahm er seine Lieblingsgabel aus der Besteckschublade im Küchenschrank, schenkte sich ein Bier ein, setzte sich vor den Fernseher und begann zu essen. Er merkte bald, dass er trotz allem großen Hunger hatte. Mit jedem Bissen schmeckte es ihm besser. Er vergaß völlig die Schmerzen in seinen Händen. Und auch an Giovanni musste er zum ersten Mal an diesem Tag für längere Zeit nicht denken. Als er fertig war, rief er Monika an, um ihr von der Verhaftung der verdächtigen Lucabrüder zu berichten und ihr mitzuteilen, dass er heute Abend noch in die ein oder andere Kneipe schauen werde. Sein persönlicher Giovannigedenkabend sozusagen. Die Kameraden vom FC Kneipenluft kämen auch vorbei. Und dass er es danach nicht mehr wie versprochen bis zu ihr nach Hause schaffen würde, sagte er am Schluss auch noch.
    »Das macht überhaupt nichts, Max«, meinte sie. »Ich hau mich heute Abend sowieso so früh wie möglich ins Bett. Das war alles zu viel für mich heute. Mich wundert es bloß, dass du so fit bist.«
    Sie klingt, als wäre sie regelrecht froh darüber, dass ich heute nicht bei ihr übernachte, dachte er. Obwohl ich das doch eh so selten tue. Egal. Sie sagt sowieso

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