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Isarbrodeln

Isarbrodeln

Titel: Isarbrodeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Schwuchtel. Niemand mag deinen Vorschlag. Außerdem hat mich dein Freund Arschloch genannt. Und mich nennt keiner Arschloch. Schon gar nicht auf italienischem Boden.« Er zog ein Schnappmesser aus seiner Jackentasche und fuchtelte damit herum.
    »Aber wenn du nun mal ein Arschloch bist, Arschloch«, beharrte Max und setzte sein coolstes Pokerface auf. »Was soll man da machen, außer dich Arschloch zu nennen? Außerdem sind wir hier in der Hauptstadt von Bayern und nicht in Italien. Und in Bayern zieht man kein Messer. Es sei denn, man ist ein Arschloch wie du oder man will einen Radi schneiden.«
    Natürlich ließ er sich von den Kunststückchen des Ganoven nicht beeindrucken. Er wusste schließlich genau, was er zu tun hatte. Messerabwehr war jahrelang sein Lieblingsfach im Selbstverteidigungskurs gewesen. Noch bevor sein Gegner, der gerade einen Ausfallschritt in seine Richtung machte, zustechen konnte, umschloss er den schweren Glasaschenbecher auf dem Tisch mit der linken Hand und schlug blitzschnell damit zu. Hart und direkt. Geradewegs an die Schläfe des unfreundlichen Burschen. Woraufhin dieser wie von der Axt gefällt zu Boden ging. Im selben Moment zog Franz seine Dienstwaffe und richtete sie auf den Rest der Ganoventruppe.
    »Und ihr rührt euch nicht von der Stelle. Kriminalpolizei!«, rief er. »Max, sorgst du bitte mal für Verstärkung?«
    »Mach ich doch glatt, Franzi.« Er zog kalt lächelnd sein Handy aus der Hosentasche. »Erledigt«, meinte er keine Minute später. »Die Bagage sitzt in einer halben Stunde hinter Gittern. Mann, Franzi, wir sind immer noch so gut wie früher. Stimmt’s?«
    »Stimmt. Schnell und eingespielt«, erwiderte Franz. Er lachte Max an und ließ die vier Burschen dabei für eine Sekunde lang aus den Augen. Doch das hätte er besser nicht getan. Der große Dicke schlug ihm völlig überraschend die Waffe aus der Hand und stürzte sich mit einem martialischen Schrei auf ihn.
    Die anderen stritten derweil darum, wer von ihnen sich Max zuerst vornehmen durfte. Als schließlich alle drei gleichzeitig angriffen, weil sie sich nicht einigen konnten oder wollten, hatte der sich längst unter den Tisch geduckt, um nach Franz’ verloren gegangener Pistole Ausschau zu halten. Aha. Da drüben liegt sie. Jetzt aber schnell. Sonst machen die uns hier fertig, noch bevor Franzis Kollegen da sind. Er hechtete durch die Tischbeine und bekam sie mit den Fingerspitzen zu fassen. Als er Sekunden später damit am anderen Tischende wieder auftauchte, war der ganze Spuk jedoch bereits vorbei. Die Angreifer waren spurlos verschwunden. Nur ihr Anführer lag nach wie vor selig träumend in einer kleinen Blutlache auf dem schmutzigen Kneipenparkett. Die übrigen Gäste starrten ängstlich zu Max herüber.
    »Keine Angst. Wir sind von der Polizei!«, rief der und nahm die Waffe herunter.
    Zwei Sekunden später stürmten auch schon die uniformierten Kollegen das Lokal und halfen Franz auf die Beine. Aha, deshalb sind die also verschwunden, dachte Max. Die haben die Sirenen gehört.
    »Alles klar, Franzi?«, erkundigte er sich bei seinem alten Freund und Exkollegen, der offensichtlich einen kräftigen Schlag auf das rechte Auge bekommen hatte. Die Haut rundherum war dick angeschwollen und lief an manchen Stellen bereits bläulich grün an.
    »Es ging schon schlechter«, antwortete der. »Aber auch schon besser. Verdammter Mist. Ich habe doch höchstens eine Sekunde lang weggeschaut. Ich hätte nie gedacht, dass der Dicke so schnell ist.«
    »Hätte ich ihm auch nicht zugetraut. Leg dir zu Hause gleich ein Schnitzel aufs Auge. Das hilft immer.« Max lächelte aufmunternd, obwohl er selbst auch verletzt war. Er hatte von dem zerdepperten Aschenbecher einen Schnitt am Finger abbekommen. Nicht so schlimm wie Franz’ Verletzung. Aber immerhin.
    »Wenigstens haben wir den Boss«, meinte er dann, ohne weiter darauf zu achten. »Und die Bilder von den anderen haben wir auch. Wir erwischen sie schon. Und vielleicht haben wir damit ja gleichzeitig unseren Täter. So wie die Kerle aussahen, traue ich jedem von ihnen den Mord an Giovanni zu.«
    »Die Bilder haben wir leider nicht«, erwiderte Franz. »Einer von ihnen hat die Kamera mitgehen lassen.«
    »Herrschaftszeiten. Und jetzt?«
    »Jetzt halten wir uns erst mal an unseren schlafenden Herrgottsschnitzer hier.« Franz deutete auf den gefällten Messerkämpfer unter ihnen. »Und dann suchen wir ihre Bilder im Archiv«, fuhr er fort. »Zumindest zwei oder drei

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