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Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)

Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)

Titel: Isländisch Roulette: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Óskar Hrafn Thorvaldsson
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verhindert, dass das Wasser abkühlte, und Bjarki kann sehen, dass sie sich ranhalten müssen, die Leiche aus dem Wasser rauszubekommen. Es ist immer noch rot, wie eine wässrige Tomatensuppe.
    Er sieht seinen Kollegen Börkur an und sagt: »Such ein Laken oder irgendwas, das wir nehmen können, um ihn da rauszufischen.«
    Börkur wirft ihm einen Blick zu.
    »Das ist nun nicht ganz so wie damals, als wir auf dem Þingvallavatn Forellen geangelt haben«, sagt er.
    Bjarki schmunzelt, geht zum Pool und sieht sofort, wo der Kampf stattgefunden hat. Rechts davon ist das Gras blutrot.
    Unverzüglich wird damit begonnen, eine Zeltplaneüber dem Areal aufzuspannen, auf dem sich der Kampf abgespielt zu haben scheint, um es abzudunkeln. So ist es möglich, mit Hilfe von Luminol-Lösung alles Blut sichtbar zu machen, denn die Flüssigkeit lässt Blut im Dunkeln blau leuchten. Ein weiteres Zelt wird über dem Heißen Pott errichtet.
    Anna Lísa fotografiert die Leiche, bevor damit begonnen wird, sie aus dem Wasser zu hieven. Sie ist dreißig, blond und groß, hat Philosophie studiert und ist vor vier Jahren zur Polizei gekommen. Als Teenager war sie isländische Jugendmeisterin im Hochsprung und hat sich seitdem gut in Form gehalten. Sie lebt mit einem Typen zusammen, der bei einem gewissen Sonderermittler arbeitet, dessen Amt nach dem Bankenkollaps speziell zur Aufklärung geschaffen wurde und der Börkur fürchterlich auf die Nerven geht.
    Die Leiche sowie die abgeschnittenen Finger aus dem Pool zu bergen klappt reibungslos. Alles wird in einem Leichensack verstaut.
    »Hat Sveinbjörg nicht gerade Dienst unten?«, fragt Bjarki seinen Kollegen, der das bestätigt.
    Sveinbjörg Lára Þráinsdóttir ist die fähigste Rechtsmedizinerin des Landes. Ihre Tätigkeit wird noch von Bedeutung sein in dieser Angelegenheit.
    »Ruf sie an. Er muss abgeholt und unten in der Leichenhalle zusammengepuzzelt werden. Wir haben hier genug zu tun«, sagt Bjarki.
    »Sie soll so schnell wie möglich herausfinden, wann er gestorben ist, damit wir ein paar zeitliche Anhaltspunkte haben. Sind das innere und äußere Areal des Tatorts abgesperrt und versiegelt worden?«
    Börkur nickt. Gelbe Absperrbänder blockieren die Einfahrt wie auch den Garten, wo das Zelt errichtet ist.
    Bjarki, Börkur und Anna Lísa beginnen, den Schauplatz des Kampfes zu untersuchen.
    »Wir müssen von diesem Rasen ungefähr fünf Quadratmeter abstechen und die Soden in Pappkartons legen. Haben wir genug davon?«, fragt Bjarki.
    Börkur begibt sich nach draußen zum Wagen der KTU und kommt mit einigen zusammengelegten Kartons zurück.
    »Das ist, was wir da haben. Wir werden sehen, ob es nicht vielleicht reicht.«
    Bjarki untersucht den Rasen mit dem Blut eingehender.
    »Seht mal hier. Hier ist eine Stelle ohne Blut. Ich frage mich, ob es möglicherweise so war, dass der Angreifer genau hier gestanden hat, so zirka zehn Zentimeter von seinem Opfer entfernt. Ihr könnt sehen, dass auf beiden Seiten von dieser Stelle Blutflecken sind«, sagt Bjarki und richtet seine Worte insbesondere an den Neuling Hafþór.
    Börkur und Anna Lísa stimmen dem zu, verfügen sie doch über Erfahrung in Tatortermittlungen.
    »Blut kann nämlich nicht durch jemanden hindurch gelangen. Es kommt dort zum Stehen und hinterlässt eine Stelle ohne Blut«, erklärt Börkur für Hafþór, der mit Andacht jedem Wort lauscht.
    Es ist deutlich zu sehen, wo Reynir verblutet ist. An einer Stelle ist eine Lache auf dem Rasen.
    »Hier sind kreisförmige Blutspuren, die sich gebildet haben, als der Körper zum Whirlpool geschleift wurde«, sagt Bjarki und weist auf das Gras nahe am Pott. »Lasst uns Soden in diesem Bereich abstechen. Wir müssen Proben aus dem Whirlpool nehmen und auch das Haus untersuchen.«
    Kurz darauf trifft ein Leichenwagen von der Friedhofsvereinigung ein, um den Leichnam abzuholen. Bevor er entfernt wird, zieht sich die Rechtsmedizinerin Sveinbjörg Lára Gummihandschuhe an und misst die Körpertemperatur. Sie schüttelt das Thermometer ausgiebig und führt es in Reynirs After ein: »Die Körpertemperatur beträgt 31 Grad«, stellt sie fest und ermittelt außerdem die Temperatur des Wassers. Es hat 40 Grad. »Es ist sehr schwierig, das zu beurteilen, aber ich würde denken, es sind zwölf Stunden, plus minus zwei, seit er tot ist, wenn man die Temperatur der Leiche und die Wassertemperatur berücksichtigt«, sagt sie nach einiger Überlegung.
     
    Gunnar Finnbjörnsson steht mitten im

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