Isle Royale - Insel des Schicksals (German Edition)
über irgendwelche Nichtigkeiten: die Tatsache, dass eine Bisamratte das Eis aufbrechen musste, um sich von den Wasserpflanzen zu ernähren, dass die dräuenden dunklen Wolken von mehr Schnee kündeten und dass es bald schon dunkel werden würde oder dass, wenn die Schneewolken weitergezogen waren, sie vielleicht Polarlichter sehen könnten.
Tom ertrug ihren Monolog geduldig. Er hielt ihre Hand auf dem Heimweg durch den Wald, und als sie die Hütte erreicht hatten, fachte er das Feuer an, bis es drinnen ganz warm und gemütlich war. Deborah nahm ihre Mäntel und hängte sie zum Trocknen auf Haken. Sie verharrte einen Moment, während sie darüber nachdachte, was sie wohl erwartete. Sie fragte sich, ob die Angst wohl später wiederkäme oder ob sie bereits wirklich verschwunden war.
Tom stellte den Blasebalg zur Seite und erhob sich. „Hast du deine Meinung geändert?“
„Nein.“ Die Antwort kam so rasch, weil Deborah keine Zweifel hatte.
Vorsichtig legte er ein neues Holzscheit ins Feuer. Der Raum wurde dunkler, dann erfassten die Flammen mit einem Zischen das Holz und brannten wieder heller. „Ich werde dafür sorgen, dass es gut wird“, versprach er. „Mit mir wirst du es nicht hassen.“
Unruhe ergriff von ihr Besitz, und einen Augenblick lang konnte sie nicht sprechen. Als sie schließlich ihre Stimme wiederfand, war sie über ihre eigenen Worte erstaunt. „Ehrlich?“
Er lächelte und sie erkannte mit einem Mal, wie sehr sie sich auf dieses Lächeln zu verlassen begonnen hatte. „Oh, Süße“, sagte er sanft. „Vertrau mir, darin bin ich wirklich gut.“ Er hielt ihr eine Hand hin. „Komm her.“
Sie zögerte kurz, dann legte sie ihre Hand in seine und verspürte nicht den leisesten Drang, sie wieder zurückzuziehen. Vielleicht fühlte sie sich mit ihm wohler, weniger angespannt, weil sie so lange schon in solcher Nähe miteinander gelebt hatten. Oder vielleicht war es auch die ruhige Zuversicht, die von ihm ausging, als er sie zu dem Sessel neben dem Ofen führte. Er bedeutete ihr, sich zu setzen, kniete sich zu ihren Füßen hin und fasste nach ihrer Ferse. Während er ihr die Stiefel aufband und sie ihr abstreifte, wandte er nicht einmal den Blick von ihrem Gesicht.
„Ich sage dir, warum du keine Angst haben musst“, erklärte er ihr. „Ich werde dich zu nichts drängen. Wenn du willst, dass wir aufhören, sag einfach Nein und ich lasse es. Großes Ehrenwort.“ Er stellte ihre Stiefel hin, nahm Deborah bei der Hand und zog sie behutsam in Richtung ihrer Kammer. Die niedrige Lagerstätte sah in der anbrechenden Dämmerung am frühen Abend einladend aus. Deborah hielt auf der Türschwelle inne.
„Ich weiß nicht, was ich tun soll“, teilte sie Tom mit und schämte sich, weil ihre Stimme ein wenig zitterte.
„Ach Liebste.“ Er knöpfte ihr langsam das Kleid auf. „Aber ich weiß es.“
„Warum entkleidest du mich? Das hat Philip jedenfalls nicht getan.“
„Was ich mit dir tue, hat nichts mit dem zu tun, was er getan hat. Überhaupt nichts. Es ist auf jede nur denkbare Weise anders“, erklärte Tom. „Ich möchte dich ganz und gar lieben, jeden Teil von dir.“
Sie stand wie gebannt, während er erstaunlich schnell und geschickt kurzen Prozess mit ihren Knöpfen machte. Er streifte ihr das Kleid bis zur Taille hinunter und über ihre Hüften, dann löste er die Bänder ihrer warmen Wollunterröcke. Sie fand seine sachte Berührung unerträglich erregend, und sie erschauerte.
„Kalt?“, erkundigte er sich.
Sie trat aus dem Stoffwall aus Unterröcken und Röcken. „Nein.“
„Immer noch Angst?“
„Vielleicht“, gab sie zu. „Ein bisschen.“ Und als sich ein Schatten über sein Gesicht legte, fügte sie hinzu: „Aber ich will es.“
Und Himmel, das stimmte – und sie wollte es noch mehr, als er sie sanft auf das Bett drückte und sich wieder vor sie kniete, um ihr die Strümpfe auszuziehen. Er nahm einen Fuß in seine Hand, streichelte mit dem Daumen den wohlgeformten Spann. Wie er sie berührte, das widersprach allem, was gut und richtig war. Das hier war die schwarze Sünde, gegen die immer in den Sonntagspredigten gewettert wurde, das verbotene Geheimnis, das geradewegs ins Verderben führte, aber sie wollte dorthin, wollte es mit ganzem Herzen.
Dann küsste er sie erschreckenderweise auf den Spann ihres Fußes und fuhr mit der Zungenspitze darüber. Sie sparte sich die Mühe, sich ein Keuchen zu verkneifen.
„So zart“, sagte er und nahm den anderen
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