Istanbul: Ein historischer Stadtführer
benutzt (Ein Jahr in Konstantinopel, 1–4, Berlin 1905–1906).
Dass Beispiele aus der nationalistischen Erzählliteratur der Spätzeit, wie die von Ahmet Hikmet Müftüoğlu und Hâlide Edîb (Adıvar), nicht fehlen dürfen, wenn man die Stimmung der vorrepublikanischen Jahre erfassen will, liegt auf der Hand.
Neben den poetischen und narrativen Texten wurde eine Anzahl von Urkunden und Registern ausgewertet. Nur mit ihrer Hilfe können das Funktionieren eines Stiftungskomplexes oder die Besitzverhältnisse der Wohnhäuser am Bosporus illustriert werden.
Unter den hier zitierten nichtmuslimischen Autoren sind der Armenier Kömürciyan für das 17. und der turkophone Orthodoxe Misailidis aus dem 19. Jahrhundert sicher die bekanntesten und ergiebigsten.
Genauere Hinweise zu den Quellen und der wichtigsten Sekundärliteratur finden sich in den Anmerkungen zu den einzelnen Kapiteln. Auf Seitenangaben wurde weitgehend verzichtet, da eine Kontrolle ohnehin nur der kleinen Schar von Osmanisten und Osmanistinnen möglich ist. Diese werden keine Schwierigkeiten haben, die Zitate zu überprüfen.
Ein großer Teil der zitierten Dichter ist in Kindlers Neuem Literaturlexikon (3. Aufl.) vertreten. Joseph von Hammer-Purgstalls vierbändige «Geschichte der Osmanischen Dichtkunst» ist eine «Blüthenlese aus zweytausend, zweyhundert Dichtern» (Pesth 1836–1838). Eine maßgebliche Literaturgeschichte in sechs Bänden ist E. J. W. Gibbs, History of Ottoman Poetry (London 1900–1906). Eine neuere Einführung in die osmanistische Forschung, in der weiterführende Literatur besprochen wird, stammt vom Verfasser (Klaus Kreiser, Der Osmanische Staat, München 2. Aufl. 2008). Eine einzigartige Einführung in die osmanische städtische und ländliche Gesellschaft ermöglicht Suraiya Faroqhi mit ihrem Buch: Kultur und Alltag im Osmanischen Reich; Vom Mittelalter bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts (München 1995). Für weitergehende bibliographische Recherchen kann noch auf den «Turkologischen Anzeiger» hingewiesen werden, der seit 1975 in Wien erscheint.
I.
Ein unbekannter Chronist des 15. Jahrhunderts hat die nach der Übersetzung von Friedrich Giese zitierten
Gründungslegenden
gesammelt (Die altosmanischen anonymen Chroniken, Breslau 1925). Eine neue Deutung des Materials stammt von Stéphane Yérasimos (La Fondation de Constantinople et de Sainte-Sophie dans les traditions turques, I. Paris 1990). – Semavi Eyice verdanken wir einen Versuch zur
Toponomastik
der Stadt (İstanbul mahalle ve semt adları hakkında bir deneme, in: Türkiyat Mecmuası 14, 1964). – Über Istanbul in der klassischen osmanischen
Dichtung
hat zuletzt Hatice Aynur referiert (Istanbul in Divan Poetry: 1453–1600, Acta Viennensia Ottomanica 1999). – Das
Herbstgedicht
Bâkîs inder Übersetzung von Annemarie Schimmel steht auch in Barbara Flemmings Einführung in die Hauptgattung der osmanischen Hochliteratur (Das türkische Gasel, in: W. Heinrichs [Hrsg.], Orientalisches Mittelalter, Wiesbaden 1990). – Die
Monatsgedichte
von Tevfîk Fikret wurden in die große Anthologie «Büyük Türk Klasikleri» (Bd. 9, I. 1989) aufgenommen. – Über die Prophezeiung des
Falls von Konstantinopel
an die islamischen Heere, Louis Massignon, Textes prémonitoires et commentaires mystiques relatifs à la prise de Constantinople par les Turcs en 1453 [858 hég.], in: Oriens 6 (1953).
II.
Halil İnalcık hat als Verfasser des Artikels İstanbul in der «Encyclopaedia of Islam» (Bd. 3, Leiden 1978) Daten aus den ältesten Steuerregistern zusammengestellt. Für die jüngeren
Bevölkerungszahlen
vergleiche man: Alan Duben und Cem Behar, Istanbul Households. Marriage, Family and Fertility 1880–1940, Cambridge 1991. – Der Registereintrag zu den
Straßentypen
stammt aus dem «İstanbul Vakıfarı Tahrîr Defteri» von 953/1576 (Nr. 1858), hrsg. von Ömer Lütfü Barkan und Ekrem Hakkı Ayverdi (I. 1970). – Die
Urkunde von
1576 findet sich in einem Artikel von Muzaffer Erdoğan, Mimar Dâvud Ağa’nın Hayatı ve Eserleri (Türkiyat Mecmuası 12, 1955). – Eine Fallstudie zum traditionellen
Wohnungsbau
ist: Wolfgang Müller-Wiener und Johannes Cramer, Istanbul-Zeyrek, Hamburg 1982. Die Angaben zu den Arten von
Werksteinen
und ihren Preisen stammen größtenteils aus: Mübahat S. Kütükoğlu, Osmanlılarda Narh Müessesesi ve 1640 Tarihli Narh Defteri (I. 1983). Der
Steinmetz
Hasan erscheint in einer Urkunde der sogenannten Ahkâm-Register (İstanbul Esnaf
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