Istanbul
Afrika. Wer sich für dergleichen interessiert, sollte auch das Militärmuseum in Harbiye besuchen.
Topkapı Sarayı, zweiter Hof.
Minyatürler (Miniaturensammlung)
Unter künstlerischen Gesichtspunkten zählt die Miniaturensammlung zu den wertvollsten des Palasts. Ihren Fundus bilden die rund 13.000 Manuskripte aus der Bibliothek Ahmets III., von denen ungefähr 600 mit winzigen Bildern verziert sind. Besonders faszinierend sind die mit surrealistischer Phantasie dargestellten Szenen aus der Welt der Dämonen des Malers Mehmet Siyah Kalem (12. Jh.) und die leicht erotisch angehauchten Darstellungen von Tänzerinnen des Malers Levnîs (18. Jh.).
Die Sammlung, schon seit mehreren Jahren unter Verschluss, soll in der Ağalar-Moschee des Topkapı Sarayıs (dritter Hof) einen neuen Platz finden. Wann konkret, weiß jedoch niemand.
Portreler (Porträtsammlung der Sultane)
Von Mehmet dem Eroberer über Süleyman den Prächtigen bis zu den letzten Herrschern des Osmanischen Reiches sind alle vertreten. Außerdem werden deren Stammbäume und Porträts berühmter Feldherren gezeigt. Auch wenn viele der Exponate Kopien sind (die Originale befinden sich in großen europäischen Museen), zeigt die Sammlung einen recht interessanten Querschnitt der verschiedenen Modestile des Osmanischen Reiches – man beachte die Bartkunst, die Kopfbedeckungen, die Kaftans und die Uniformen.
Topkapı Sarayı, dritter Hof.
Hırka-i Saadet Dairesi (Sammlung des Heiligen Mantels des Propheten)
Topkapı Sarayı – Sammlungen über Sammlungen
Die Sammlung ist zugleich eine muslimische Pilgerstätte, in der einige der heiligsten islamischen Reliquien aufbewahrt werden. Diese kamen nach der Einnahme Kairos 1517 unter Sultan Selim I. nach Konstantinopel. Kostbarstes Exponat ist der MantelMohammeds. Des Weiteren werden u. a. sein Handsiegel, seine zwei Schwerter, ein Fußabdruck, einer seiner Zähne und ein paar seiner Barthaare gezeigt. Zur Sammlung gehören ferner die Schwerter der vier ersten Kalifen und der legendenumwobene erste Koranband (aus Gazellenleder), in demOsman, der Gründer des Osmanischen Reichs, gerade geblättert haben soll, als er ermordet wurde. Gleich im zweiten Raum überraschen zudem Reliquien (Arm und Schädel) vonJohannes dem Täufer.
Topkapı Sarayı, dritter Hof.
Hazine (Schatzkammer)
Die Sultane horteten unermessliche Reichtümer. Ein kleiner, aber erlesener Teil ihrer Schätze – Beutegut, Geschenke ausländischer Regenten, Gaben des Volkes und käuflich erworbene Stücke – wird in vier Sälen präsentiert. Die wichtigsten Exponate im Überblick: Prunkstücke im ersten Saal sind der Baldachinthron Ahmets I. (reich verziert mit Edelsteinen, Elfenbein und Schildpatt) und der sog. İsmail-Thron (mit mehr als 20.000 Perlen geschmückt), den Selim I. 1514 als Kriegsbeute aus Persien mitbrachte.
Im zweiten Saal dominieren u. a. Orden und Medaillen, aber keine einfachen Blechabzeichen, sondern eher funkelnden Riesenbroschen gleich, darunter welche aus Frankreich, Russland, Spanien, England, Österreich-Ungarn und selbst aus dem Vatikan.
Highlights des dritten Saals sind zwei schulterhohe goldene Kerzenständer, die mit 6666 (!) Diamanten bestückt sind.
Die prächtigsten Stücke gibt es jedoch im vierten Saal zu bewundern: Dort befindet sich der weltberühmte Star aus dem Film Topkapi (mitPeter Ustinov), der Topkapıdolch (18. Jh.). Knauf und Goldscheide sind über und über mit Smaragden und Diamanten besetzt. Die kunstvoll gearbeitete Waffe sollte ein Präsent für den Schah von Persien sein. Er bekam es jedoch nie, denn bevor der Sultan sein Geschenk überreichen konnte, wurde der Schah bei einem Aufstand umgebracht. Eine weitere Kostbarkeit ist der sagenumwobene Löffler-Diamant, 86 Karat schwer und angeblich der fünftgrößte geschliffene Diamant der Welt. Der arme Fischer, der den Riesenklunker in einem Müllhaufen fand, soll ihn gegen drei Löffel eingetauscht haben. Ein Hingucker ist ferner die Paraderüstung von Sultan Mustafa III.
Topkapı Sarayı, dritter Hof.
Seferli Odası (Sammlung der Sultansgewänder)
Über 1300 Gewänder verstorbener Sultane lagern im Serail , aber nur ein paar sind ausgestellt. Die kostümgeschichtlich und textilkünstlerisch interessantesten Stücke sind die älteren Gewänder im Kaftanschnitt. Aus Satin, Seide oder Samtbrokat wurden sie in leuchtenden Farben und mit phantasievollen Mustern gewebt. Die ausgestellten Gewänder werden immer wieder gewechselt, an
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