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Istanbul

Istanbul

Titel: Istanbul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Bussmann
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einem günstigeren Preis verkauft wird.
    Östlich der Beyazıt-Moschee. Tägl. (außer So) 9–19 Uhr.
    Nuruosmaniye Camii (Nuruosmaniye-Moschee)

    Die „ Lichtmoschee des Hauses Osman “, eine wuchtige Einkuppel-Moschee, wurde 1748 von Mahmut I. in Auftrag gegeben und 1756 unter seinem Bruder Osman III. fertig gestellt. Fünf Fensterreihen sorgen für ein lichtdurchflutetes Inneres. Als erste Moschee der Stadt war sie architektonisch am europäischen Barockstil orientiert. Sie besitzt einen hufeisenförmigen, von Platanen und Kastanienbäumen gesäumten Hof. Er ist einzigartig in İstanbul – ihm fehlt nämlich der klassische Reinigungsbrunnen.
    Vezirhanı Cad., Çemberlitaş.
    Süleymaniye Camii (Süleymaniye-Moschee)

    SultanSüleyman der Prächtige gab den nach ihm benannten Stiftungskomplex Mitte des 16. Jh. in Auftrag. Ausgeführt wurde er vonSinan.in siebenjähriger Bauzeit; von allen İstanbuler Bauten des berühmten Architekten gilt die Moschee als sein Meisterwerk. Würdevoll überblickt sie das Goldene Horn. Ihre vier Minarette mit insgesamt zehn Balkonen rühmen Süleyman symbolisch als den vierten in İstanbul regierenden Sultan und den zehnten Herrscher des Osmanischen Reiches.
    Von außerordentlicher Grandesse zeigt sich schon der Innenhof. Die dortigen Säulen aus rosafarbenem Granit und weißem Marmor entnahm man z. T. der ehemaligen Kaiserloge des byzantinischen Hippodroms. Das Innere der Moschee strahlt erhabene Weite aus: 3500 m² (!) groß ist der Gebetsraum, vier massive Säulen stützen die 27 m breite Hauptkuppel. Feinste İznik-Kacheln in Türkis, Dunkelblau und Tomatenrot zieren den marmornen Mihrab. 138 farbige Fenster sorgen für ein lichtdurchflutetes Inneres. Die meisten davon schuf„İbrahim der Betrunkene“ – kein trinkfreudiger Sultan, sondern ein begnadeter Künstler.
    Im Mausoleengarten stehen die kunstvoll ausgeschmückten Türben von Süleyman dem Prächtigen und seiner Gemahlin Roxelane. Der große Architekt Sinan ruht etwas abseits des Komplexes an der nach ihm benannten Mimar Sinan Caddesi in einer schlichten Türbe. Zu dem großen Stiftungskomplex gehörten einst auch mehrere Schulen, ein Krankenhaus, eine Karawanserei und eine Armenküche, in der man rund 1000 Bedürftige am Tag mit Suppe versorgte – heute ein gepflegtes Touristenlokal.
    Prof. Sıddık Sami Onar Cad., Süleymaniye. Über die Prof. Cemil Bilsel Cad. von Eminönü in ca. 15 Min. zu Fuß zu erreichen. Die Moschee wurde zuletzt umfangreich restauriert, sollte aber bis zu Ihrem Besuch wieder geöffnet haben. Süleyman-Türbe tägl. (außer Mo) 9–19 Uhr, im Winter verkürzt. Sinan-Türbe nur unregelmäßig geöffnet.
    Keramikträume werden wahr: İznik-Fayencen
    Bunte Kacheln aus İznik sind nicht nur für die Pracht vieler Bauten in İstanbul verantwortlich. Im ganzen Orient waren sie begehrt, und selbst den Felsendom von Jerusalem schmücken sie. Die ersten Fayencen aus dem kleinen Städtchen südöstlich der Bosporusmetropole entstanden im 15. Jh. Sie besaßen schlichte kobaltblaue Muster auf weißem Untergrund, später kamen die Farben Gelb und Grün hinzu. In der zweiten Hälfte des 16. Jh. erlebte die Fayencenkunst ihre blühendste Periode, in der die schönsten und edelsten Produkte gefertigt wurden. Die Technik brachten persische Kunsthandwerker mit, die nach den Feldzügen Sultan Süleymans I. nach Westanatolien verschleppt worden waren. Ihre Fayencen wiesen ein kräftiges Tomatenrot auf, das vom armenischen Bolus, einer durch Eisenoxide gefärbten Tonerde, herrührte. Wunderschöne Beispiele davon schmücken die Rüstem-Pascha-Moschee. Die schweigsamen persischen Künstler nahmen ihr rotes Geheimnis aber mit ins Grab. Spätere Kopien lassen sich an ihrem schmutzig-bräunlichen Rotton leicht erkennen. Die Blaue Moschee markiert sowohl den letzten Höhepunkt als auch den Niedergang der İzniker Kachelkunst. Denn während der siebenjährigen Bauzeit durften die Kunsthandwerker nur Kacheln für die Blaue Moschee produzieren. Der Lohn dafür war gering, und andere Aufträge anzunehmen war ihnen verboten. Um nicht zu verhungern, packten viele von ihnen ihr Bündel und zogen von dannen – z. B. ins westanatolische StädtchenKütahya, das seitdem für Keramikkunst bekannt ist. In İznik versucht man heute, wieder an die alte Tradition anzuknüpfen.
    Literaturtipp Mehr zum Thema „İznik-Fayencen“ liefert das Büchlein Ein Selbst-Führer zu İznik Fayencen in İstanbul von Edda Renker Weissenbacher,

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