Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Italien zum Verlieben (German Edition)

Italien zum Verlieben (German Edition)

Titel: Italien zum Verlieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Heimann
Vom Netzwerk:
überraschen
Violetta." Seine glänzenden Augen verrieten, dass die
Haushälterin ihm nicht ganz egal zu sein schien. Anna lächelte
ihn an. "Na da läuft doch was zwischen euch beiden, oder?"
    Paolo stand auf und sagte feierlich: "Weißt
du, Frauen sind wie gute Wein. Um ihn zu bekommen, man muss vorher
viel Zeit und Arbeit in die Pflege investieren. Nur dann man kann
auch genießen das Ergebnis." Mit diesen Worten trat er
lächelnd ein paar Schritte zurück, pfiff den Mischling zu
sich und machte zum Abschied eine leichte Verbeugung. "Signorina."
Damit verschwand er über den Hof in Richtung Küche.
    Anna dachte noch eine Weile über das nach, was ihr
dieser sympathische Winzer in der Kühle des Morgens erzählt
hatte. Er glaubte, seinen Sohn gut zu kennen, doch hatte er ja keine
Ahnung, was er ihr gestern am See an den Kopf geworfen hatte. Das war
wohl kaum ein Zeichen von Zuneigung gewesen. Paolo hatte sich in
diesem Punkt offensichtlich geirrt. Sie konnte sich wirklich nicht
vorstellen, dass Marco sie mochte. Sein freundliches Gehabe vom
Vortag war doch sicher nur aufgesetzt. Wahrscheinlich dachte er, er
könnte ihr damit auf die Schliche kommen. Ihr auf die Schliche
kommen, pah - Anna empfand wieder Abscheu für diesen Mann, der
ihr solch eine Abgebrühtheit vorgeworfen hatte. Sie war
innerlich immernoch so aufgewühlt von ihrem gestrigen Streit und
Marco ging ihr einfach nicht aus dem Kopf. Es war doch sonst
eigentlich nicht ihr Art, sich derartig aufzuregen, wenn jemand etwas
gegen sie sagte oder sie herausfand, was Leute hinter ihrem Rücken
über sie dachten. Das ließ sie in der Regel völlig
kalt. Warum sollte sie sich also über diesen Hinterwäldler
derart aufregen, zu dem sie quasi keinerlei Verbindung hatte und den
sie, wenn sie wieder nach Hause gefahren war, wahrscheinlich sofort
vergessen hatte?
    Sie dachte wieder an ihr Gespräch mit Paolo. Dass
es für Marco schwierig war, Vertrauen in andere zu fassen,
nachdem ihn bereits in so jungen Jahren ein so eng verbundener Mensch
wie seine eigene Mutter derartig enttäuscht hatte, konnte Anna
allerdings sehr gut nachvollziehen. Wie konnte ein Mensch nur so
sein? Als Mutter liebt man doch seine Kinder über alles, dachte
sie sich.
    Sie wollte selbst einmal Kinder haben, mindestens drei,
da sie es selbst immer schade fand, keine Geschwister zum spielen zu
haben. Sebastian war bei diesem Thema jedoch immer sehr
zurückhaltend. Er trug Anna auf Händen, keine Frage, doch
lag sein Augenmerk eindeutig auf einer karrierevollen Zukunft und
weniger auf einer glücklichen, kleinen Familie. Doch das konnte
ja alles noch kommen, jenseits der Dreißig würden die
Männer doch in der Regel häuslicher, stellte sie sich vor.
Und sie selbst war ja erst Vierundzwanzig und somit hatte sie noch
Zeit genug zum Kinder kriegen. Zunächst einmal würde
Sebastian ihr einen Antrag machen müssen, dachte sie. Sie war in
diesem Punkt, wie auch in vielen anderen, sehr altmodisch und wollte
auf keinen Fall ein Kind, bevor sie nicht verheiratet war. Schon
allein, damit das Kind in einem geregelten Rahmen aufwachsen konnte.
    Doch, Anna war sich sicher, dass Sebastian ihr bald
einen Antrag machen würde und dann würden sie eine
wunderbare Zukunft haben. Immerhin wären sie und ihre Kinder
dann abgesichert und sorgenfrei, das hatte ihr auch ihre Kollegin
Karin immer versichert. "Geld ist für ein angenehmes Leben
nun mal unentbehrlich", hatte sie immer gesagt, und dass Anna
mit Sebastian doch einen wahren Volltreffer gelandet habe. Diese
Gedanken brachten Anna langsam wieder auf festen Boden zurück
und plötzlich fühlte sie sich gestärkt von der
Aussicht, dass ihr Freund sie vielleicht schon bald heiraten wollte.
    Inzwischen hatten bereits die Vögel in den
Baumwipfeln über ihr ihr Konzert begonnen und die aufgehende
Sonne, die über den Hügeln im Osten in gleißendem Rot
aufgetaucht war, begann bereits, die Nebelschwaden, in die die
Landschaft gehüllt war, aufzulösen. Anna stand auf und
schlenderte zum Haus zurück. Ihre Gedanken wanderten wieder
zurück zu Marco. Falls er nur ein wenig Anstand besaß,
würde er versuchen wollen, sich bei ihr zu entschuldigen. Etwas
in ihr hoffte insgeheim auf diesen Zug von ihm. Falls er das nicht
tat, dann wäre er wirklich der Idiot, für den sie ihn
hielt.

    Violetta hatte in dem alten Steinofen in der Küche
frisches Ciabatta gebacken, dass zusammen mit dem Kaffee auf dem
Frühstückstisch herrlich duftete. Bis auf Marco hatten

Weitere Kostenlose Bücher