Italien zum Verlieben (German Edition)
könnte mit dem Geld auch einen größeren
Kredit aufnehmen und ich werde dir jede einzelne Rebe, jeden Stein
bezahlen, das schwör' ich dir!"
"Das glaube ich dir natürlich, aber weißt
du, ich möchte erst einmal abwarten, was Anna vorhat. Immerhin
wäre ja sie die rechtmäßige Erbin der Acienda
Gambiano."
"Aber es ist doch dein Gut, Tonio. Und du bist ja
noch lange nicht tot, du kannst doch selbst entscheiden, was damit
geschehen soll."
"Ja, du hast recht, aber ich möchte vorher
trotzdem noch einmal mit ihr reden, ich kann das nicht einfach so
entscheiden, bitte verstehe das, mein Junge!"
"Also gut, wie du willst, aber warte nicht zu
lange!"
"Du willst wohl irgendein Mädchen
beeindrucken, oder?"
"Wer weiß?" Sebastian hörte wie
sich die Bürotür öffnete und schloss, danach war es
ruhig.
"Na das war doch sehr aufschlussreich",
murmelte er und ging zurück auf den Hof. 'Da will der dumme
Junge ein Weingut in dieser Größe tatsächlich für
mickrige achtzigtausend Euro kaufen! Was für ein Traumtänzer!
Kein Wunder, dass Annas Onkel sich auf so einen Deal nicht
eingelassen hat', dachte er bei sich, während er weiter nach
Anna Ausschau hielt. 'Als ob Anna mehr Interesse an ihm haben würde,
wenn er diesen alten Bauernhof mitten in der Provinz besitzen würde.'
Er fand Anna auf dem kleinen Bänkchen hinter der
Steinmauer. Sie genoss die leichte Brise im kühlen Schatten und
blickte über die Weinberge.
"Hey, mein Schatz, da bin ich wieder!"
begrüßte er sie gut gelaunt.
Sie drehte sich zu ihm um. "Hi! Na dein Zorn
scheint ja schon wieder verflogen zu sein!"
Er setzte sich neben sie und gab ihr einen kleinen Kuss.
"Glaubst du etwa, ich lass mir meinen Tag von so einem Lackaffen
versauen? Ist ja nichts weiter passiert."
"Dein Kinn sieht aber gar nicht gut aus", Anna
berührte vorsichtig seine linke Wange unterhalb der sich ein
ziemlich großer blauer Fleck abzuzeichnen begann.
Sebastian nahm ihre Hand weg. "Ach, das sieht
schlimmer aus, als es ist, glaub mir."
"Na wenn du meinst. Willst du denn jetzt doch noch
bleiben?"
"Auf keinen Fall! Wir werden morgen gleich nach dem
Frühstück fahren, ist das für dich in Ordnung?"
Anna senkte ihren Blick. Sie empfand etwas Wehmut bei
dem Gedanken, so schnell wieder von hier fort gehen zu müssen.
"Ja gut, das ist wahrscheinlich das Beste."
"Hör mal Anna! Ich habe eine Überraschung
für dich. Komm mit, wir gehen ein paar Schritte. Ich möchte,
dass wir ungestört sind!" Sebastian stand auf und reichte
ihr seine Hand.
Sie griff danach, etwas verwundert aber doch gespannt,
was Sebastian damit meinte und sie gingen ein Stück weit den
Feldweg hinunter in den Weinberg. Nach etwa fünfzig Metern
fragte Anna ungeduldig: "Was ist denn nun die Überraschung?"
Sebastian hielt an und drehte sich mit feierlicher Miene
zu ihr um. "Meine liebste Anna! Ich weiß wie wichtig dir
das ist und ich hätte das schon längst tun sollen!" Er
griff in seine Hosentasche und zog ein kleines Etui hervor. Anna
ahnte, was nun folgte und hielt erschrocken ihre Hand vor den Mund.
Sebastian öffnete den Deckel und ein kleiner silberner Ring mit
einem hübsch eingefassten Diamanten funkelte ihr entgegen.
"Willst du meine Frau werden, Anna? Ein Nein akzeptiere ich
nicht!"
Anna war sprachlos. Das hätte sie heute wirklich
nicht erwartet. Sie sah abwechselnd auf den Ring und in Sebastians
freudig strahlende Augen. Sie hatte sich diesen Moment schon so oft
vorgestellt und doch war es nun ganz anders.
"Sebastian! Ist das dein Ernst?" Ihre Stimme
hörte sich fast ein wenig ängstlich an.
"Na meinst du, ich mach das hier zum Spaß?"
Er lachte.
"Das kommt ja so überraschend!"
"Na los, zieh ihn an!" Sebastian wollte den
Ring gerade aus dem Etui nehmen, da legte Anna ihre Hände auf
seine.
"Du, bitte lass mir ein wenig Bedenkzeit", sie
sah ihn flehend an.
"Bedenkzeit?" Seine Miene änderte sich
schlagartig. Er sah plötzlich gar nicht mehr so fröhlich
und sicher aus, wie noch vor einer Minute. "Was soll denn das
bedeuten?"
"Keine Sorge, Sebastian, weißt du, das ist
für mich einfach eine sehr wichtige Sache und..." sie
zögerte ein wenig, "na ja, ich möchte mich einfach nie
im Leben scheiden lassen. Versteh' mich bitte nicht falsch, ich liebe
dich und ich werde ja sagen, lass es mich nur vorher einfach ein
wenig verdauen, ok? Ich gebe dir gleich morgen früh die Antwort,
versprochen."
Sehr zufrieden schien Sebastian damit nicht zu sein. Er
klappte das Kästchen wieder zu und sah
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