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Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen

Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen

Titel: Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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sind, dass ich in Ihre Firma investieren möchte. Ich möchte mich an dieser großartigen Sache, die Sie hier machen, beteiligen.«
    Im selben Moment brach auch schon stürmischer Applaus aus. Pierce reichte Goddard die Hand, und dieser schüttelte sie energisch, bevor er auch Condons Hand ergriff, die dieser ihm über den Tisch hinweg hinhielt.
    »Jeder bleibt, wo er ist«, sagte Condon.
    Dann stand er auf und ging in die Ecke, wo auf einem kleinen Tisch ein Telefon stand. Er wählte eine dreistellige Nummer – ein internes Gespräch – und murmelte etwas in den Hörer. Dann kehrte er an seinen Platz zurück, und wenige Minuten später kamen Monica Purl und Condons Sekretärin Holly Kannheiser mit zwei Flaschen Dom Pérignon und einem Tablett mit Champagnergläsern in den Sitzungssaal.
    Condon entkorkte die Flaschen und schenkte ein. Die Sekretärinnen wurden aufgefordert, zu bleiben und ein Glas zu nehmen. Beide hatten Wegwerfkameras und mussten zwischen zwei Schlucken Champagner Fotos machen.
    Condon brachte den ersten Trinkspruch aus.
    »Auf Maurice Goddard. Wir freuen uns, Sie auf dieser großen Fahrt dabeizuhaben.«
    Dann war Goddard an der Reihe. Er hob sein Glas und sagte nur: »Auf die Zukunft!«
    Er sah Pierce an, als er es sagte. Pierce nickte und hob sein fast leeres Glas. Er blickte in jedes Gesicht im Raum, einschließlich Monicas, bevor er zu sprechen begann. »Für dich wärn die Häuser ganz schrecklich klein. Aber wir sind ja klein und passen prima hinein.«
    Er trank sein Glas leer und sah die anderen an. Niemand schien es mitzubekommen.
    »Das ist aus einem Kinderbuch«, erklärte er. »Von Dr. Seuss. Darin geht es um den Glauben an die Möglichkeiten anderer Welten. Welten von der Größe eines Staubkorns.«
    »Hört, hört«, rief Condon und hob sein Glas wieder.
    Pierce begann, durch den Raum zu gehen, Hände zu schütteln und Worte des Danks und der Aufmunterung auszutauschen. Als er zu Monica kam, verflog ihr Lächeln, und sie schien ihm die kalte Schulter zu zeigen.
    »Danke, dass Sie durchgehalten haben, Monica. Haben Sie wegen Ihrer Versetzung schon mit Charlie gesprochen?«
    »Noch nicht. Aber das werde ich.«
    »Okay.«
    »Hat Mr. Renner angerufen?«
    Er verwendete absichtlich nicht das Wort Detective , falls einer der Anwesenden ihr Gespräch mitbekam.
    »Noch nicht.«
    Er nickte. Ihm fiel nichts ein, was er sonst noch sagen könnte.
    »Auf Ihrem Schreibtisch sind ein paar Nachrichten für Sie«, sagte Monica. »Einer der Anrufer, die Anwältin, meinte, es wäre wichtig, aber ich habe ihr erklärt, ich könnte Sie nicht aus der Präsentation holen.«
    »Gut, danke.«
    So ruhig er konnte, ging Pierce zu Goddard zurück und sagte ihm, er werde ihn jetzt in Condons Händen lassen, um die Vertragsbedingungen auszuhandeln. Er schüttelte ihm noch einmal die Hand, dann zog er sich aus dem Sitzungssaal zurück und ging den Flur hinunter zu seinem Büro. Am liebsten wäre er gerannt, aber er behielt sein gemächliches Tempo bei.

 
     
     
     
     
     
     
     
     
    30
    »Licht.«
    Pierce setzte sich an seinen Schreibtisch und griff nach den drei telefonischen Nachrichten, die Monica ihm darauf gelegt hatte. Zwei waren von Janis Langwiser und als dringend gekennzeichnet. Auf beiden stand lediglich: »Bitte umgehend zurückrufen.« Die andere Nachricht war von Cody Zeller.
    Pierce legte die Zettel auf den Schreibtisch zurück und überlegte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Langwisers Anrufe etwas anderes als schlechte Nachrichten bedeuten könnten. Nach der Hochstimmung im Sitzungssaal damit konfrontiert zu werden war ein ziemlicher Schock. Er spürte, wie ihm heiß wurde und sich alles in ihm zusammenzog. Er ging ans Fenster und öffnete es.
    Er beschloss, zuerst Zeller zurückzurufen, weil er dachte, sein Freund könnte etwas Neues herausgefunden haben. Keine Minute nachdem er die Nummer von Zellers Pager gewählt hatte, läutete sein Telefon.
    »Tut mir Leid, Mann«, sagte Zeller statt eines Grußes. »Leider nichts zu machen.«
    »Inwiefern?«
    »Mit Lucy LaPorte. Ich kann sie nicht finden. Nicht die geringste Spur, Mann. Diese Frau hat nicht mal Kabelanschluss.«
    »Oh.«
    »Bist du sicher, das ist ihr richtiger Name?«
    »Hat sie mir jedenfalls gesagt.«
    »Ist sie eins der Mädchen von der Website?«
    »Ja.«
    »Mensch Mann, warum hast du mir das nicht gleich gesagt? Die verwenden nie ihren richtigen Namen.«
    »Lilly Quinlan schon.«
    »Aber Lucy LaPorte? Hört sich an wie etwas,

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