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Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen

Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen

Titel: Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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unter ihrer Handynummer versucht, aber sie hat nicht zurückgerufen.«
    »Unter ihrer Handynummer?«
    »Die von der Website.«
    »Ach so. Wissen Sie, sie ist in mehreren Websites. Dürfte ich Sie fragen, von welcher Sie ihre Nummern haben? Wir würden nämlich gern wissen, welche am meisten bringt, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Ich habe sie von der L. A. Darlings-Seite.«
    »Aha, von L. A. Darlings. Das passt. Das ist eine unserer besten Seiten.«
    »Das ist doch schon sie, oder? Auf dem Bild?«
    »Äh, ja, Sir, sicher ist sie das.«
    »Sie sieht sehr gut aus.«
    »Ja. Okay, also wie gesagt, ich sehe zu, dass sie Sie zurückruft, sobald ich sie erreichen kann. Das sollte nicht allzu lange dauern. Aber wenn Sie innerhalb der nächsten Stunde nichts von mir oder Lilly hören, wird nichts mehr aus der Sache.«
    »Wirklich?«
    Von der Stimme purzelte Enttäuschung.
    »Sie ist sehr beschäftigt, Mr. Behmer. Aber ich sehe, was ich tun kann. Einen schönen Abend noch.«
    »Ähm, sagen Sie ihr doch, ich bin nur ein paar Tage geschäftlich in Los Angeles und würde mich nicht lumpen lassen, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    In seiner Stimme war jetzt ein flehentlicher Unterton, und Pierce bekam wegen seiner List ein schlechtes Gewissen. Er hatte plötzlich das Gefühl, zu viel über Behmer und sein Leben erfahren zu haben.
    »Ich weiß, was Sie meinen«, sagte er. »Wiederhören.«
    »Wiederhören.«
    Pierce legte auf. Er versuchte, die Skrupel zu verdrängen. Er wusste nicht, was er tat oder warum, aber irgendetwas zog ihn in eine ganz bestimmte Richtung. Er machte seinen Computer wieder an und steckte den Telefonanschluss ein. Dann ging er online und versuchte eine Reihe von Internetadressen, bis er auf www.la-darlings.com stieß.
    Die erste Seite bestand nur aus Text. Es war ein Hinweis darauf, dass die Internetseite Material enthielt, das ausschließlich für Erwachsene bestimmt war. Durch das Anklicken des Enter-Buttons bestätigte der Besucher, dass er oder sie über achtzehn Jahre alt war und keinen Anstoß an Nacktheit oder nur für Erwachsene bestimmten Inhalten nahm. Ohne das ganze Kleingedruckte zu lesen, klickte Pierce auf den Enter-Button, worauf die Homepage der Site auf dem Bildschirm erschien. Den rechten Rand nahm ein Foto einer nackten Frau ein, die vor ihren Körper ein Handtuch und an ihre Lippen in einer Nichtsverraten-Geste einen Finger hielt. Der Titel der Site war in großer violetter Schrift.
     
    L. A. Darlings
     
    Unterhaltungs- und Dienstleistungsangebote
    für Erwachsene
    Ein kostenloser Wegweiser
     
    Darunter befand sich eine Reihe roter Schildchen mit dem gesamten Angebot, das von Callgirls, aufgegliedert nach Rasse und Haarfarbe, bis zu Masseusen und Fetischexperten jeglicher Geschlechtszugehörigkeit und sexueller Ausrichtung reichte. Es gab sogar ein Schildchen, unter dem man richtige Pornostars für eine Privatsession engagieren konnte. Pierce wusste, dass es im Internet jede Menge solcher Seiten gab. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte jeder Internetprovider in jeder größeren Stadt mindestens eine solche Website – das Äquivalent eines Online-Bordells – in seinen Chips sitzen. Pierce hatte sich nie die Zeit genommen, um sich eine solche Internetseite anzusehen, aber er wusste, dass Charlie Condon auf diesem Weg einmal für einen potenziellen Investor eine »Begleiterin« angeheuert hatte. Es war eine Maßnahme gewesen, die er bereut und nie wiederholt hatte, nachdem der Investor von dem Callgirl mit K.-o.-Tropfen außer Gefecht gesetzt und ausgeraubt worden war, bevor es überhaupt zu irgendwelchen sexuellen Handlungen gekommen war. Überflüssig darauf hinzuweisen, dass er nicht in Amedeo Technologies investiert hatte.
    Als Pierce das Schild mit den blonden Begleiterinnen anklickte, tat er das nur aus dem Grund, weil es ein Ort war, um mit der Suche nach Lilly zu beginnen. Daraufhin öffnete sich eine in der Mitte geteilte Seite. Auf der linken Seite war eine Auswahlliste mit Thumbnails der blonden Begleiterinnen, unter denen ihr Vorname stand. Klickte er eins der kleinen Fotos an, wurde in der rechten Hälfte die Seite des betreffenden Mädchens geöffnet – das Foto zur leichteren und besseren Begutachtung vergrößert.
    Pierce verschob die linke Bildschirmhälfte nach oben und überflog die Namen. Es waren mindestens vierzig Mädchen, aber keine hieß Lilly. Er ging zurück und klickte als Nächstes die Liste mit den Brünetten an. Etwa nach der Hälfte der Thumbnails

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