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Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen

Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen

Titel: Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Wohnung aufgetaucht – einem kleinen Appartement in der Marina. Wir waren dort. Wir sind mit diesem Typ hin, aber sie ist nicht aufgetaucht.«
    »Und er weiß nicht, wo sie wohnt?«
    »Nein. Hat sie ihm nie gesagt. Er zahlt nur für das Handy und das Appartement und rückt jeden Sonntag an. Er setzt alles auf sein Spesenkonto.«
    »Scheiße.«
    Pierce stellte sich Lucy in den Händen von Wentz und Zwei-Meter vor. Er hob die Hand und fuhr mit den Fingern über die genähten Wunden in seinem Gesicht. Er hoffte, sie war ihnen entkommen. Er hoffte, sie hielt sich nur irgendwo versteckt.
    »Genau das haben wir auch gesagt: Scheiße. Und das Blöde ist, wir wissen nicht mal ihren vollen Namen – wir haben ihr Foto von der Website, falls es ihr Foto ist, und den Namen Robin. Das ist alles, und wenn mich nicht alles täuscht, ist beides nicht echt.«
    »Und die Website?«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, wir sind –«
    »Nein, ich meine das Büro, die Adresse in Hollywood. Waren Sie inzwischen dort?«
    »Ja, aber sie haben sofort einen Anwalt aufgefahren. Keinerlei Kooperation. Wir müssten uns erst einen Gerichtsbeschluss besorgen, damit sie irgendwelche Kundendaten rausrücken. Aber was Robin angeht, haben wir nicht genug Beweise, um einem Richter wegen irgendwelcher Gerichtsbeschlüsse zu kommen.«
    Wieder dachte Pierce über seine Alternativen nach. Entweder seine eigene Haut retten oder Renner und damit vielleicht auch Lucy helfen. Wenn es nicht schon zu spät war.
    »Machen Sie das aus.«
    »Was, das Tonband? Das geht nicht. Das ist eine offizielle Vernehmung. Ich habe Ihnen doch gesagt, ich nehme alles auf.«
    »Dann ist unser Gespräch jetzt beendet. Aber wenn Sie es ausmachen, kann ich Ihnen, glaube ich, Verschiedenes sagen, was hilfreich für Sie sein könnte.«
    Renner schien zu zögern, aber Pierce hatte das Gefühl, dass bisher alles genau nach Drehbuch verlaufen war und exakt die Richtung eingeschlagen hatte, die der Detective gewollt hatte.
    Renner drückte auf die Stopptaste des Geräts, und das rote Aufnahmelämpchen ging aus. Er steckte den Recorder in die rechte Jackentasche.
    »Also schön, was haben Sie mir zu sagen?«
    »Sie heißt nicht Robin. Sie hat mir gesagt, ihr richtiger Name ist Lucy LaPorte. Sie ist aus New Orleans. Sie müssen sie finden. Sie ist in Gefahr. Es könnte schon zu spät sein.«
    »Von wem droht ihr Gefahr?«
    Pierce antwortete nicht. Er dachte an Wentz’ Drohung davor, mit der Polizei zu reden. Er dachte an die Warnungen des Privatdetektivs.
    »Von Billy Wentz«, sagte er schließlich.
    »Schon wieder Wentz«, sagte Renner. »Er ist wohl der böse schwarze Mann in dieser Geschichte, wie?«
    »Es ist mir egal, ob Sie mir glauben oder nicht. Aber finden Sie um Himmels willen Robin – das heißt, Lucy –, und sorgen Sie dafür, dass ihr nichts zustößt.«
    »Das war’s schon? Das ist alles, was Sie mir zu erzählen haben?«
    »Das auf dem Foto ist sie tatsächlich. Ich habe mich mit ihr getroffen.«
    Renner nickte, als hätte er das schon die ganze Zeit angenommen.
    »Jetzt sehe ich allmählich etwas klarer«, sagte er. »Was können Sie mir sonst noch über sie sagen? Wann haben Sie sich mit ihr getroffen?«
    »Samstagabend. Sie hat mir Lillys Wohnung gezeigt. Aber sie ging weg, bevor ich reingegangen bin. Sie hat nichts gesehen, deshalb habe ich sie aus dem Ganzen rauszuhalten versucht. Es war Teil unserer Abmachung. Sie hatte Angst, Wentz würde es herausfinden.«
    »Richtig genial. Haben Sie ihr Geld gegeben?«
    »Ja, aber spielt das denn eine Rolle?«
    »Es spielt insofern eine Rolle, als Geld Auswirkungen auf die Motive hat. Wie viel?«
    »Ungefähr siebenhundert Dollar.«
    »Ein Haufen Geld für einen kleinen Ausflug nach Venice. Oder hat sie Ihnen dafür auch noch andere Gefälligkeiten erwiesen?«
    »Nein, Detective, hat sie nicht.«
    »Und wenn also diese Geschichte stimmt, die Sie mir neulich erzählt haben, dass Wentz der große, böse digitale Lude ist, dann hat sie sich selbst in Gefahr gebracht, als sie Ihnen Lillys Wohnung gezeigt hat, so ist es doch?«
    Pierce nickte. Diesmal blieb seinem Kopf die Goldfischglasnummer erspart. Vertikale Bewegungen waren in Ordnung. Es waren die horizontalen Bewegungen, bei denen es kritisch wurde.
    »Was noch?« Renner ließ noch nicht locker.
    »Sie teilt sich diese Wohnung in der Marina mit einer gewissen Cleo. Sie soll auf derselben Internetseite sein, aber das habe ich nicht nachgeprüft. Vielleicht sollten Sie mit Cleo

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