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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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gewesen waren, um für seine Mission in Frage zu kommen.
    Es ist ungewöhnlich, daß zwei Fahrzeuge auf einmal vom Steinbruch kommen, dachte er. Es gibt keine normale Erklärung dafür, daß beide eine Bundesnummer haben. Deshalb mußte er annehmen, daß die Bundespolizei irgendwie dahintergekommen war, wofür der Steinbruch gedient hatte. Wie haben sie es bloß rausgekriegt? fragte er sich. Vielleicht hatte ein Jäger die Schüsse gehört, einer von diesen Waldläufern, die es auf Eichhörnchen und Vögel abgesehen hatten? Oder einer von den Kerlen, die dort Holz hackten? Oder ein Kind von einer Farm in der Nähe? Wie groß war dieses Problem?
    Er war nur viermal mit seinen Leuten zu Schießübungen hingefahren, das letztemal, nachdem der Ire gekommen war. Das ist jetzt Wochen her. Sie hatten immer nur in der Rush-hour geschossen, meist morgens. Obgleich Washington ziemlich weit entfernt war, fuhren morgens und spätnachmittags viele Personenwagen und Laster hier vorbei, genug, um reichlich Krach zu machen. Es war also sehr unwahrscheinlich, daß jemand sie gehört hatte. Gut.
    Jedesmal, wenn sie dort geschossen hatten, hatte Alex darauf bestanden, alles an Metall und Abfall einzusammeln, und er war sicher, daß nichts, nicht mal eine Zigarettenkippe, liegengeblieben war. Sie hatten natürlich Reifenspuren hinterlassen; aber er hatte den Platz nicht zuletzt deshalb gewählt, weil er am Wochenende von vielen Halbwüchsigen aufgesucht wurde - es gab inzwischen also jede Menge anderer, frischerer Reifenspuren.
    Sie hatten die Knarre dort ins Wasser geworfen, fiel ihm ein, aber wer konnte sie entdeckt haben? Der Steinbruch war über zwanzig Meter tief - er hatte es gemessen - und wirkte mit seinem schmutzigen Wasser und dem gelblichen Schaum an der Oberfläche ungefähr so verlockend wie ein Reissumpf. Nichts zum Baden. Sie hatten nur die MP hineingeworfen, aus der gefeuert worden war, doch so unwahrscheinlich es schien, er mußte annehmen, daß sie sie gefunden hatten. Wie und warum, spielte im Augenblick keine Rolle. Jetzt müssen wir die anderen auch loswerden, sagte er sich. Neue Knarren kriegt man überall.
    Was können die Bullen äußerstenfalls rauskriegen? fragte er sich dann. Er kannte Polizeiprozeduren gut. Es war nur vernünftig, daß er seinen Gegner kannte, und Alex besaß eine Reihe von Büchern über Fahndungsmethoden, Fachbücher, die an den Polizeiakademien benutzt wurden. Er und seine Leute studierten sie ebenso eifrig wie die Nachwuchsbullen mit ihren jungen pickeligen Gesichtern ...
    Auf der MP konnten keine Fingerabdrücke sein. Die Hautfette, die sie verursachten, mußten sich im Wasser schon längst aufgelöst haben. Er hatte die Waffe selbst benutzt und gesäubert, aber er brauchte sich in der Hinsicht keine Sorgen zu machen.
    Der Transporter war fort. Sie hatten ihn ohnehin gestohlen, und dann hatten seine Jungs ihn umgebaut, und sie hatten vier verschiedene Nummernschilder benutzt. Die Nummernschilder waren schon lange unter einem Telefon- und Strommast im Anne Arundel County begraben. Falls sie gefunden worden sind, hätte ich es längst erfahren, dachte Alex. Der Transporter selbst war gründlichst gesäubert worden, es sei denn, es war ein bißchen Staub von dem Steinbruchweg zurückgeblieben ... Das war eine Möglichkeit, die er berücksichtigen mußte, aber der Transporter führte trotzdem in eine Sackgasse. Sie hatten nichts dringelassen, was zu seiner Organisation führen könnte.
    Hatte vielleicht einer von seinen Männern gesungen, zum Beispiel jemand, der wegen des schwerverletzten Mädchens von seinem Gewissen geplagt wurde? In dem Fall wäre er heute nachmittag mit einem Polizeiabzeichen und einem Revolver vor der Nase aufgewacht. Das schied also aus. Wahrscheinlich. Er mußte mit den Jungs darüber sprechen und sie mit allem Nachdruck daran erinnern, daß sie mit keinem Menschen über ihre geheime Mission reden durften.
    Hatte jemand sein Gesicht gesehen? Alex verwünschte sich erneut, daß er dem Hubschrauber zugewinkt hatte. Aber er hatte eine Mütze und eine Sonnenbrille aufgehabt, und er hatte einen Bart getragen, was nun zusammen mit der Jacke, den Jeans und den Stiefeln, die er damals angehabt hatte, alles fort war. Die Arbeitshandschuhe hatte er noch, aber sie waren Dutzendware. Dann wirf sie weg und kauf dir neue, du Idiot! sagte er sich. Achte darauf, daß die neuen die gleiche Farbe haben, und bewahr den Kassenbon auf.
    Er ging die Daten noch einmal durch. Vielleicht

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