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Jade-Augen

Jade-Augen

Titel: Jade-Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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halte.«
    »Hör auf zu nörgeln.« Für ihre Wünsche taub, half er ihr auf Charlies breiten Rücken. »Nun, zum Ausgleich für diese Auflehnung, Miss, darfst du jetzt eine Reihe von Achten reiten. Fang bitte links an.«
    »Herzloser Rohling.«
    Kit lachte, und Bob hob grinsend seinen Tschako auf. »Wenn du ohne mich auskommst, dann laß ich dich jetzt mit ihr allein.«
    »Sie schicken Fourageabteilungen in das Dorf Behmaroo«, informierte Kit ihn, ohne die Augen von seiner Schülerin zu wenden. »Ich habe Colin getroffen, als ich herkam. Vielleicht können wir unsere Vorräte wenigstens etwas durch das Dorf aufstocken. Es ist nur eine halbe Meile vom Kantonnement entfernt … Annabel, Charlie muß vorne links mit hinten rechts verbinden. Du verwirrst das arme Tier.«
    »Tut mir leid«, rief sie zurück. »Aber es ist maßlos schwierig, ihm Kommandos zu erteilen, wenn mir die Kraft dazu fehlt. Meine Knie sind nicht stark genug.«
    »Du brauchst keine Kraft, sondern Geschicklichkeit«, gab Kit freundlich zurück und erhielt einen lebhaften persischen Wortschwall zur Antwort.
    Bob lachte in sich hinein. »Ich gehe ins Hauptquartier, um herauszufinden, was in der Luft liegt. Wenn wir erst einmal die Versorgungsenge überbrückt haben, dann sehen die Dinge schon besser aus.«
    »Ich wünschte, ich hätte dein Vertrauen.« Das Lachen verschwand aus Kits Gesicht. »Aber vielleicht haben wir ja heute nacht Erfolg und können sie etwas bremsen. Ist es dir gelungen, dir einen Platz bei der Partie zu sichern?«
    »Ja. Griffith hat nur zu bereitwillig jeden willkommen geheißen, der auch nur ein bißchen Begeisterung aufbringen konnte. Es ist da drüben so freudlos wie im Grab mit dem dahinwelkenden Elphinstone und dem düster dreinblickenden Macnaghten.«
    »Nun, ich sehe dich dann heute abend auf dem Exerzierplatz … So ist es gut, Liebste. Versuch es jetzt von rechts her.«
    Bob ließ seinen Freund und seine ungewöhnliche Dame bei ihrem Unterricht zurück – ein Unterricht, dem Annabel ein abruptes Ende bereitete, sobald die Tür hinter Bob zugefallen war.
    »Kit, ich habe genug davon«, erklärte sie und zog die Zügel nach Abschluß des Rechtsschwenks ab.
    »Was du nicht sagst«, murmelte er. »Verbindest du jetzt Befehlsverweigerung mit Meuterei? Ich muß dich warnen, die Strafen hierfür sind schwer.«
    »Das nehme ich in Kauf«, sagte sie, zog mit einem Mal den Chadri über ihren Kopf und warf ihn ihm zu. »Genauso wie ich bereit bin, die Folgen meiner Entschleierung zu tragen.«
    Sein Atem stockte, als er sie so sah: ihr Haar in einem dicken Zopf über ihrem Rücken, jede schlanke und wohlgeformte Linie ihres Körpers durch die enganliegende Lederreitkleidung betont und ihre jadegrünen Augen in mutwilliger Einladung glitzernd.
    »Ich glaube, ich kann mich daran erinnern, daß ich dir heute morgen etwas versprochen habe«, sagte er gedehnt, während er den Chadri über seinen Arm legte. »Es wäre vielleicht ratsam, wenn du hierzu absteigen würdest.«
    »Zu wessen Vorteil?« schäkerte sie und blieb sitzen.
    Statt einer Antwort krümmte er einfach seinen Zeigefinger, und sie gehorchte der Aufforderung mit ihrem herausfordernden Lächeln, in dem sich Erwartung und Versprechen mischten und im Begriff waren erfüllt zu werden.
    »Was bist du für ein wunderbares Geschöpf!« flüsterte er, als sie geschmeidig und leicht in seine Arme glitt. Seine Hände samt dem Verband fuhren hungrig über den Körper, der sich an seinem wand, den Rundungen ihrer Brüste und den Kurven ihrer Hüften nachgehend. »Ich bringe Charlie in den Stall. Geh nach Hause, zieh dich aus, und warte auf mich.« Seine Instruktionen klangen heiser fordernd, und er spürte, wie der Strom des Verlangens sie in seinen Armen überflutete. Ihre Oberschenkel preßten sich hart gegen die seinen; ihr Unterleib rieb sich an seinem, ihr Kopf neigte sich zurück, die Lippen erwartungsvoll geöffnet.
    Er blickte auf ihr Gesicht hinunter, wo die dichten Wimpern gegen die cremeweiße Haut großzügige Halbmonde bildeten. Seine Hände glitten zu ihren Hüften, und er zog sie dicht an seine eigene Erregung heran, senkte seinen Kopf über den ihren und nahm ihren Mund in Besitz, seine Zunge gründlich das Reich zwischen ihren Lippen erforschend. Ein flüchtiger Gedanke an den Rissaldar, an Kavalleristen, die zum Drill kamen, stieg in ihm auf und verschwand wieder. Er hatte ein Versprechen gegeben, das er halten mußte.
    Es war ein Versprechen, das Annabel voll und

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