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Jade-Augen

Jade-Augen

Titel: Jade-Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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die Tische verteilt waren.
    Man sprach aus Rücksicht auf Kit persisch, und Akbar Khan übersetzte höflich, wann immer er bemerkte, daß es seinem Gast schwerfiel zu folgen.
    »Du sprichst Englisch mit großer Gewandtheit«, lobte Kit und tat es seinem Gastgeber gleich, indem er seine Finger in das Schmorgericht tauchte und einen Mundvoll heraushob.
    Akbar Khan lächelte schelmisch. Er zog seine Finger durch eine Schale, in der getrocknete Rosenblätter schwammen, und trocknete die Hand sorgfältig ab. »Ich hatte einen recht ungewöhnlichen Lehrmeister.«
    Kit versteifte sich, zeigte sein Interesse jedoch nicht offen. »Tatsächlich?« fragte er höflich.
    »Ja, ich glaube, du hast ihre Bekanntschaft schon gemacht.« Die unter schweren Lidern verborgenen Augen musterten das Gesicht des Leutnants lässig. »Ich habe von Ayesha erfahren, daß ihr beide euch unterhalten habt.«
    Welcher Instinkt ließ ihn bloß ahnen, daß er sich einem äußerst gefährlichen Grat näherte? Was hatte Ayesha von ihrem Zusammentreffen erzählt? Die Begegnung am See würde sie verschwiegen haben. Er nahm einen winzigen Schluck von dem Getränk in seinem Kelch und zuckte leichthin mit den Schultern. »Sie hat sich für uns bei den Nomaden verwendet. Ich glaube, ohne ihr Dazwischentreten hätten sie uns wahrscheinlich angegriffen.«
    Akbar schüttelte seinen Kopf. »Sie heißen Fremde nicht immer willkommen, Ralston, Huzoor, vor allem, wenn es sich um solche in den Uniformen der Feringhee handelt. Das ist sehr bedauerlich, aber sie sind ungebildete Männer.« Er lächelte sanft. »Ich bin sicher, du verstehst das.«
    Kit nickte und gab mit gleicher Milde zurück: »Natürlich. Aber ich war trotzdem dankbar für das Eintreten der Dame. Es hat das abgewendet, was für alle Beteiligten eine äußerst unangenehme Erfahrung hätte werden können. Ich erklärte, daß ich dich sprechen wollte, und sie schien zu glauben, daß du vielleicht nicht abgeneigt seist.« Seine Augenbrauen hoben sich fragend.
    »Nein, ich war nicht abgeneigt«, stimmte Akbar Khan zu und reichte seinem Gast eine Schale mit Maulbeeren. »Sie sind eine große Delikatesse, Ralston, Huzoor. Wir nennen sie Tut. Die Nomaden bringen sie aus den Ebenen hier herauf.«
    Kit nahm eine Handvoll und schob sie sich in den Mund. Sie schmeckten einzigartig, klein und süß, und er gab die richtigen anerkennenden Laute von sich, während er sich zugleich fragte, ob das Thema Ayesha nun beendet sei. Er selbst konnte keinesfalls darauf zurückkommen.
    Akbar Khan sagte etwas in Paschtu zu einem vorbeikommenden Diener, und die Speiseschüsseln wurden entfernt, während die Körbe mit Maulbeeren und Aprikosen zurückblieben. Ein Tablett süßer Kuchen wurde hereingebracht und Sorbets, die für Kit wie Honig schmeckten. Die Männer drückten ihre Zufriedenheit durch unverhohlenes Rülpsen aus und lehnten sich in die Kissen zurück. Akbar Khan lächelte seinem Gast zu.
    »Wir wollen uns jetzt ein wenig an Musik erfreuen, wenn dir das Freude macht, Ralston, Huzoor. Und an Tanz natürlich. Unter unseren Frauen befinden sich ein oder zwei besondere Talente.«
    Kit willigte mit der gebotenen Begeisterung ein, um sogleich zu erstarren. Eine anmutige Gestalt, gekleidet in eine cremefarbene Satin- Chalvar, die tief auf ihren Hüften saß, eine reich bestickte, ärmellose, türkisfarbene Jacke und mit einem ebenfalls cremefarbenen Schleier bedeckt, der, mit einem glitzernde Smaragd an ihrem Ohr befestigt, die untere Hälfte ihres Gesichts verbarg glitt durch den Türbogen. Er konnte ihre Haare nicht sehen, aber diese jadefarbenen Augen waren einzigartig … Sie würden überall auffallen, nicht nur in dieser Gebirgsfestung.
    Sie kam herüber zum Podium, grüßte Akbar Khan und sagte leise zu Kit: »Jur hasti, Huzoor. «
    Akbar Khan lachte in sich hinein. »Sie fragt dich, ob du in Harmonie bist, Ralston, Huzoor. Das ist eine Begrüßung unseres Volkes.«
    »Zendeh bashi« ,antwortete Kit unverzüglich.
    Sein Gastgeber applaudierte bewundernd. »Ich fühle mich geehrt, weil du dir die Mühe gemacht hast, ein paar Worte in unserer Sprache zu erlernen. Im allgemeinen halten die Feringhee das für überflüssig.«
    Die Feringhee erhalten im allgemeinen keinen Rat von einer Person wie Ayesha, überlegte Kit und bemühte sich, sie nicht mit Blicken zu verschlingen. Man ging davon aus, daß er sie niemals in etwas anderem als in einem alles verhüllenden Chadri gesehen hatte. Jetzt hatte sie nur auf Paschtu zu

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