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Jade-Augen

Jade-Augen

Titel: Jade-Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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eine Engländerin als Bettsklavin anbietet. Demütigt er nicht auch die Engländerin in dir?«
    »Ich werde daran erinnert, daß ich es mir nicht zur Angewohnheit machen darf, eigenmächtige Entscheidungen zu treffen«, erklärte sie mit einem weiteren Schulterzucken. »Ich habe mir zuviel herausgenommen, indem ich dich hierhergebracht habe. Er ist sich nicht im klaren darüber, warum ich das getan habe, sollte es jedoch etwas mit meinen Gefühlen oder mit einem Interesse an dir … als Mann … als Engländer zu tun haben, dann hat er mir vielleicht damit zeigen wollen, daß ich fühlen kann, was ich will, aber daß ich mir dessen bewußt sein muß, wohin und zu wem ich gehöre.«
    »Und spürst du irgendein Interesse?« fragte er ohne es zu wollen, lediglich ein Flüstern in der stillen, nur durch die Lampe erhellten Nacht. Er hob eine Hand, um damit ihre Wange zu umfassen, um mit dem Finger den Schwung ihres Wangenknochens und die Linie ihres festen Kinns nachzuziehen. Er spürte ihr Zittern. »Ich sollte mich schämen«, flüsterte er, »aber ich kann es nicht. Und ich fühle mich nicht von Akbar Khans Geschenk gedemütigt. Ich möchte das nehmen, was mir gegeben wurde. Ich will es mehr als alles, was ich bisher in meinem Leben gewollt habe. Du hast jeden meiner Gedanken bei Tag und Nacht ausgefüllt, seit ich dich in dem See gesehen habe.«
    »Das Geschenk ist deins, also nimm es«, forderte sie ihn auf, doch ihre Stimme wollte ihr nicht recht gehorchen. »Es ist ein afghanisches Geschenk in Form einer afghanischen Frau. Du mußt dich nicht schämen, wenn du es annimmst.«
    »Du bist es, die ich will«, brach es aus ihm heraus. »Weder Afghanin noch Engländerin … dich. «
    »Aber mich kann man nicht geben oder nehmen«, erwiderte sie mit festem Blick, obwohl er die Hitze ihrer Haut unter dem Stoff spüren konnte, das Beben und Zittern, das durch ihren Körper lief. »Nicht, wenn ich es nicht will. Das hier« – ihre Hand wies ihren Körper hinunter – »kann man geben und nehmen, aber mich nicht.«
    Langsam senkte er seinen Mund über den ihren.
    In welchen erhabenen Vorstellungen hatte sie Lippenbekenntnisse abgelegt? Ayesha konnte keinen Widerstand gegen den Druck seines Kusses aufbringen. Ihr Kopf sank zurück und gab die weiche Verletzlichkeit ihres Halses frei, und als ob er diese Einladung annähme, glitt sein Mund hinunter, um sich in erhitztem Einverständnis gegen den wild schlagenden Puls zu drücken.
    Sie wollte es … hatte es in einem verborgenen Winkel ihres tiefsten Inneren gewollt, seit er ihr, umgeben von bedrohlich-wilden Nomaden, gesagt hatte, daß er sie suchte. Eine tollkühne Suche … die ihr Schauder der Erregung und ein keineswegs unangenehmes Gefühl der Ergriffenheit geschickt, die ihr Blut zum Kochen und ihre Nerven zum Erbeben gebracht hatte. Sie lebte schon so lange in bewachter und verhüllter Abgeschiedenheit, in ihren Erfahrungen mit einem einzigen Mann. Jetzt sog sie gierig den sauberen Geruch dieses Eindringlings ein, spürte seine glattrasierte Wange an der ihren, die deutliche, harte Beweglichkeit seiner Lippen, die er jetzt wieder auf ihren Mund legte. Seine Hände umspannten ihren Rücken, ertasteten die Form ihrer Hüften, fuhren über ihr Gesäß, zogen sie zu sich heran, so daß sie das Pochen des harten Begehrens seiner Männlichkeit an ihrem Oberschenkel fühlte.
    Seine heisere Stimme flüsterte die Worte der Leidenschaft, Worte, die sie niemals zuvor in dieser Sprache gehört hatte. Sie preßte sich an ihn, ergab sich dem Feuer der Begierde, das sie gut kannte und so geschickt herbeizulocken vermochte, hörte auf, sich nach den Gründen zu fragen oder nach der Ursache für dieses bebende, berauschende Verlangen, das sie beide ergriffen hatte. Es genügte sich selbst.
    Er trat zurück, die Augen glänzend vor Leidenschaft. »Ich muß dich wieder so sehen … so wie ich dich bei dem See gesehen habe.«
    Sie zog sich ihre Jacke über den Kopf und warf sie auf den Boden. Die strahlende Matte ihres lohfarbenen Haars fiel ihr über die Brüste, glühte auf der Weißheit ihrer Haut. Ihre Hände fuhren zu ihren Hüften und öffneten das Band ihrer weitfließenden Hose, die zu Boden fiel, und sie stieg aus dem dahingegossenen cremefarbenen Satin, um sich im Licht der Öllampe seinem hungrigen Blick in nackter Schönheit darzubieten.
    Er durchwanderte ein verwunschenes Land, sich nur schwach daran erinnernd, daß das Verbotene in dieser Begegnung seine Begierde in

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