Jäger der Nacht
wieder seinen Kopf. «Hab’ ich vergessen.»
Harry grinste, streckte eine Hand aus und rieb Kevins Nacken.
«Ich zahle zwanzig.»
«Okay.»
Zwanzig!
Harry trat einen Schritt zurück und betrachtete Kevin. «Du bist wirklich ein hübscher Junge, weißt du das?»
Kevin zuckte mit den Schultern.
«Nein, vielleicht ist es besser, wenn du’s nicht weißt. Einige der Jungs werden eitel wie eine Prinzessin.» Harry zog seinen Mantel aus und begann, sein Hemd aufzuknöpfen.
Kevin stand einfach so rum.
Harry sah ihn scharf an. Aber seine Stimme war sanft: «Sag mal Kevin, hast du so was überhaupt schon mal gemacht?»
Kevin schreckte auf und antwortete schnell: «Ja, hab’ ich schon gemacht. Schon oft. Ich bin normal, aber ich brauche das Geld. Meine Mutter ist krank.»
Harry nickte schweigend, aber in seinen Augen war ein gewisser Schimmer. Er kam dicht zu Kevin ran, und in seiner Nähe durchfuhr Kevin eine plötzliche Erregung. Harrys Hände bewegten sich langsam. «Zuerst laß uns mal deine Jacke ausziehen...»
Nun war es soweit. Nun ging es los. Was auch immer es war. Und es dauerte nicht lange, bis Kevin nackt neben dem Bett stand. Die Luft fühlte sich frisch und gut auf seinem Körper an. Aber es war ein noch schöneres Gefühl, daß Harry ihn betrachtete. So hatte man ihn noch nie betrachtet. Irgendwie kam er sich wie eine Kostbarkeit vor, etwas, das bewundert wurde, etwas, für das man bezahlen mußte. Er fragte sich, was da so plötzlich geschehen war. Sein Körper war bislang nur dazu da, seinen Kopf zu halten, und in letzter Zeit, mit all dem Größerwerden, war sein Körper irgendwie ungelenk geworden. Und nun stand Harry einige Schritte entfernt, erforschte mit seinen Augen jeden Zentimeter seines Körpers.
«Dreh dich langsam rum.»
Kevin drehte sich, betont langsam. Jetzt über die eigenen Füße zu stolpern, das wäre genau der verkehrte Zeitpunkt. Neben dem gedämpften Geräusch des Straßenverkehrs konnte er den Mann hinter sich atmen hören.
Als er sich wieder mit dem Gesicht Harry zuwandte, hatte der Mann Hemd und Schuhe ausgezogen und öffnete seinen Gürtel. Nun, dachte Kevin, bin ich an der Reihe, genauer hinzugucken, und sah mit großen Augen auf die muskulösen Schultern und Arme, auf die kraftvolle Brust, auf der sich salz- und pfefferfarbene Haare kräuselten, auf die unerwartet rosigen Brustwarzen. Er sah verwundert, mit welcher Selbstverständlichkeit sich Harrys Hände bewegten, als er seine Hose auszog, und daß sein Körper eine kraftvolle Anmut ausstrahlte. Er fragte sich, ob er selbst sich jemals mit einer derartigen Lässigkeit bewegen könnte, ob die Muskeln seiner eigenen Beine jemals so ausgeprägt sein würden. Als Harry aus seinen Shorts schlüpfte, staunte Kevin noch mehr, denn Harrys Glied, groß und rosig, schien dieselbe entspannte Kraft zu haben wie seine Hände.
Harry kam wieder hautnah heran. «Ich werd’s vorsichtig mit dir machen, Kevin.»
Er wußte, daß dies das erste Mal war. Er wußte, daß Kevin keine Ahnung hatte, was er machen sollte.
«Danke», murmelte Kevin. «Soll ich mich aufs Bett legen?»
Mit dem Anflug eines Grinsens auf dem Gesicht sagte Harry: «So macht’s mehr Spaß.»
«Darf ich zuerst noch dein Haar berühren?»
Nun wurde das Grinsen kräftig. «Du kannst mich überall berühren, wo du willst.»
Kevin streckte eine Hand aus und fuhr mit seinen Fingern durch die Locken. «Bleichst du sie?»
«Brauch’ ich nicht. Sie sind so, seit ich dreißig bin.»
«Wow.» Kevin zögerte. «Wie alt bist du jetzt?»
Harry tätschelte ihn unterm Kinn. «Nette kleine Stricher stellen nicht so persönliche Fragen.»
«Tut mir leid. Es ist nur...»
«35.»
«Gar nicht so alt.»
«Danke.»
Kevin fühlte, wie er rot wurde, und stotterte: «So habe ich das nicht gemeint.»
Harry umschloß Kevins Kinn mit einer Hand. «Du bist ein süßer Junge.» Harry beugte sich vor und küßte Kevin auf die Lippen. Kevin war noch nie zuvor auf diese Art geküßt worden, von keinem. Er wollte den Kuß erwidern, aber er wußte nicht genau, wie.
«Soll ich mich nun hinlegen?»
«Mhmh. Und entspann dich. Wir haben Zeit.»
Kevin streckte sich auf dem Bett aus. Es fühlte sich weich unter seinem Rücken an. Er fühlte sich geborgen und irgendwie sicher in der kuscheligen Wärme. Er schloß seine Augen, spürte aber doch, wie Harry das Licht ausmachte, und er spürte, wie er sich neben ihn legte. Sein Glied richtete sich zur vollen Größe auf.
An einer
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