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Jäger der Nacht

Jäger der Nacht

Titel: Jäger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wallace Hamilton
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Brustwarze spürte er Harrys Finger und dann, wie sie federleicht über seinen Rumpf strichen. Er lag bewegungslos da. Er war normal. Er hatte es Harry gesagt. Er tat es für Geld. Einen Steifen zu kriegen gehörte zur Abmachung. Dafür hatte Harry bezahlt. Dennis hatte ihm das so erklärt, und Harry sollte was haben für sein Geld.
    Aber...
    Harrys Finger berührten Kevins Glied, und alles in seinem Körper schien sich aufzubäumen. Unwillkürlich hob Kevin seine Hüften an, um sich gegen die Finger zu pressen, und die Berührung wurde kräftiger. Er bekam mit, wie sich Harrys Körper bewegte, und er fühlte Harrys Zunge auf seinem Glied. Dann die umschließende Wärme seines Mundes.
    Kevin warf sich dem Orgasmus entgegen.
    Mit Harrys Zwanziger, sorgfältig zusammengefaltet in der Tasche, ging Kevin zurück zur Bushaltestelle in der Hafenstraße. Er bewegte sich leichtfüßig und pfiff leise vor sich hin. Ein Zwanziger. Mit ‘nem Zwanziger konnte er sich ‘ne Menge kaufen, zum Beispiel einen doppelten Hamburger und einen Schokoladen-Shake, und er würde immer noch eine Menge übrig haben.
    Aber es war noch mehr. Es hatte Spaß gemacht, mit Harry zusammen zu sein. Und der Sex? So ein Gefühl hatte er noch nie gehabt, einfach so dazuliegen und, wie von großen Wellen getragen, sich seinen Gefühlen einfach hinzugeben. Harry schien alle Stellen zu kennen, alle Möglichkeiten, jemanden zu berühren, um einem einen Schauder nach dem anderen durch den Körper zu jagen. Und dafür, daß ihm so was passierte, hatte man ihm einen Zwanziger bezahlt!
    Als er die Hafenstraße erreichte, sah er sich nach Dennis um, um ihm zu erzählen, was geschehen war, aber Dennis war nirgendwo in Sicht. Vielleicht war er noch mit einem Freier unterwegs. Oder vielleicht war er nach Hause gegangen. Er bemerkte, daß es spät war, und hoffte, daß Millie blau und nicht auf war, um mit ihm zu schimpfen. Jetzt wollte er Millie nicht gegenüberstehen. Er wollte in seiner Erinnerung an Harry verharren. Er wollte in sein Bett schlüpfen und die Erinnerung an Harrys Hände genießen, wie sie ihn von Kopf bis Fuß streichelten.
    Die Brise, die vom Fluß heraufkam, war kühl, als Kevin an der Bushaltestelle stand. Er verschränkte die Arme dicht vor der Brust und dachte daran, ein Taxi zu nehmen. Er könnte es sich leisten. Aber er ließ die Idee wieder fallen. Jeder, der ihn mit einem Taxi in der Burkett Street vorfahren sähe, würde Fragen haben. Er wollte nicht, daß irgendjemand Fragen stellen würde. Nein. Keine Fragen. Niemand sollte herausfinden, was er gemacht hatte... mit Männern. Wenn es sich um ein Mädchen gehandelt hätte, könnte er Gino davon erzählen. Aber ein Mann? Und daß es ihm sogar gefallen hatte? Niemand sollte das je erfahren – außer Dennis. Aber noch nicht einmal Dennis würde erfahren, daß es ihm gefallen hatte. Nur vom Geld würde er erfahren.
    Kevin beobachtete, wie die Wagen vorbeirauschten. Es muß ‘ne ganze Menge Harrys in der Welt geben. Wie würden die wohl sein? Er starrte auf die Gestalten, kaum erkennbar in den Autos. Ein blitzartiger Eindruck nach dem anderen. Manchmal ein Hut. Manchmal das Widerspiegeln einer Brille. Manchmal zwei Gestalten. Aber alle gesichtslos im Dunkeln. Aber seit Harry – die Männer in ihren Wagen hatten etwas Geheimnisvolles, und während er sich einredete, auf den Bus zu warten, hoffte er sehnsüchtig, daß ein Wagen anhalten würde, bevor der Bus käme. Das könnte nochmal einen Zwanziger bedeuten! Bei diesen Gedanken begann sein Schwanz wieder steif zu werden.
    Aber die Wagen rauschten weiterhin vorbei. Kevin fühlte sich allmählich im Stich gelassen. Er kontrollierte seine Hose und Jacke, um sich zu vergewissern, daß sie anständig saßen. Er zog einen Kamm aus der Gesäßtasche und fuhr sich damit durchs Haar. Er hoffte, daß der Pickel links, direkt unter seinem Kinn, nicht zu erkennen war. Er verlagerte sein Gewicht, so daß sein Hintern etwas mehr hervorstach, so, wie es Dennis machte, wenn er was von Jake wollte. Aber die Wagen fuhren immer noch vorbei.
    Dann sah er die Lichter eines Busses näher kommen, eines Busses, der ihn über die Houghton Street zur Burkett Street bringen würde. Kevin war angespannt und durcheinander. Warum mußte der Bus so früh kommen?
    Er hielt die Münzen in seiner Hosentasche, als der Bus an der Haltestelle vorfuhr und sich die Tür öffnete. Kevin setzte einen Fuß auf die erste Stufe; dann blieb er wie angewurzelt stehen.
    Die Stimme des

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