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Jäger und Gejagte

Jäger und Gejagte

Titel: Jäger und Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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ausnimmt.
    Sie hat ein gewisses je ne sais quoi.
    Man könnte es auch Stil nennen.
    Die Tore öffnen sich. Amy fährt hindurch und an dem fast leeren Parkplatz vorbei zum Haupteingang des Gebäudes. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein zweistöckiges Ziegelhaus, das zum Teil mit Efeu bewachsen ist. Was ihm an Höhe fehlt, gleicht es durch Länge und Breite aus.
    Hinter dem Empfang in der Lobby sitzt ein weiterer Wachmann anstelle der üblichen Empfangsdame, die erst später am Morgen kommt. Als Amy eintritt, steht der Wachmann da wie eine Salzsäule und starrt wie versteinert auf ein paar Überwachungsmonitore hinter dem Tresen. Er sieht auf, als Amys Stiefelabsätze den Boden der Lobby betreten. Er lächelt und sagt: »Willkommen bei Hurley-Cooper Laboratories, Ma'am. Dürfte ich Ihren Ausweis sehen?«
    Es ist schwierig, sich ein Lächeln zu verkneifen.
    »Vielen Dank, Ms. Berman. Ich wünsche noch einen guten Tag.«
    »Gleichfalls... Sergeant Frank-o...«
    »Frankavello, Ma'am.«
    »Sergeant Frankavello.«
    »Jawohl, Ma'am. Danke Ma'am.«
    Die Ähnlichkeit mit Harmans Nachname hat gereicht, um sie zu verblüffen. Frankavello, Franck-Natali. Sie lächelt. Der Wachmann lächelt und nickt, und Amy tritt durch die Doppeltür und in den Flur.
    COMPUTERRAUM besagt das kleine Schild im Flur. Amys Ausweis öffnet die feuerfeste Tür. Sie betritt einen Raum, der wie ein Banktresor konstruiert ist.
    Die Wand zur Linken wird von dem Gestell ausgefüllt, das die Massenspeichermodule für den Renraku System 80 enthält. Rechts befindet sich die Hauptkonsole von der Größe eines normalen Schreibtischs und daneben der große grüne Kasten, der Prozessoren, RAM-Speicher und verschiedene Hardware enthält. Die Frau im pinkfarbenen Pullover und den orangefarbenen Turnschuhen, die die Füße auf die Hauptkonsole gelegt hat, muß der Sys-Op sein. Die Nachtschicht. Sie zuckt zusammen, dreht sich um und fällt fast vom Stuhl, als Amy eintritt.
    »Morgen!« ruft der Sys-Op. Die Frau fängt sich wieder und schaltet dann einen dröhnenden Ghettoblaster aus. »Äh... was liegt an?«
    Amy zieht sich einen Stuhl heran, holt ihren Palmtop aus dem Rucksack und reicht dem Sys-Op ein Kabel. »Stöpseln Sie mich ein. Und sehen Sie bitte zu, daß Sie diese Pizza loswerden.«
    »Jawohl, Sir! Ma'am! Ich meine ...«
    Genau.
    Der Renraku System 80 ist im wesentlichen ein Netzwerk-Server, eine immense Bank von Datenarchiven. Er stellt die Interfaces zwischen den Usern der Metawissenschaftsgruppe und netzwerkweiten Operationen primär verwaltungstechnischer Art wie zum Beispiel der Verbrauchskontrolle bereit. Unglücklicherweise ist die Software der Verbrauchskontrolle fehlerhaft. Sie übersieht Dinge, wenn die Eingaben in die wissenschaftlichen Datenbanken nicht nach einem genau festgelegten Schema erfolgen. Es gibt Protokolle und Formate für die Dateneingabe, aber sie sind nicht narrensicher, und Wissenschaftler, die sich zum Beispiel der Erforschung des Blutplasmas verschrieben haben, sind nicht notwendigerweise gut im Eingeben von Daten. Die verschiedenen Abteilungen der Metawissenschaftsgruppe haben Verwaltungsassistenten, die sich um solche Aufgaben kümmern sollten, aber die meisten dieser Assistenten sind Wissenschaftler mit wissenschaftlich orientierten Ambitionen und keine Spezialisten für Computer- oder Verwaltungsfragen.
    Die Experten in Hurley-Coopers eigener Computerabteilung haben unzählige Verbesserungen an der Verbrauchskontroll-Software vorgenommen, wodurch sich die Situation ein wenig entspannt hat, aber es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Experten, die jedesmal nur eine begrenzte Menge Codes korrigieren können. Und die Software ist so komplex, daß selbst kleinere Korrekturen manchmal zu unvorhergesehenen Bugs führen. Amy hat sich mögliche Verbesserungen angesehen, sogar ganz neue Softwarepakete, darunter auch einige von Mitsuhama - wobei sie im übrigen Harman kennengelernt hat aber bis jetzt erledigt nichts, was sie gesehen hat, den Job so, wie sie sich das vorstellt.
    Hinzu kommt, daß Renraku-Computer auf Renraku- Computercode laufen, der idiosynkratisch veranlagt ist und, wenn er überhaupt interagiert, am besten mit Codes interagiert, die von Renraku und sonst niemandem geschrieben sind.
     
    Um das Verbrauchskontrollsystem tatsächlich auf Vordermann zu bringen, wird Amy wohl Vernon Janasova dazu bewegen müssen, einen Haufen Maschinen und einen Haufen Software zu ersetzen, was, allgemein gesprochen, einen Haufen

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