Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)
immer wach und immer auf der Hut. Er grinste ihn an, salutierte oder lächelte ihm zu, aber er gab so gut wie kein Wort von sich. Ryland streckte sich träge und verließ sich auf Arlys Alarmanlagen, aber ihm behagte nicht, wie lässig alle in Lilys Schlafzimmer ein- und auszugehen schienen.
Er schlüpfte aus dem Bett und schloss die Tür ab, damit sie vollständig ungestört waren. Nackt tappte er ans Fenster und zog den schweren Vorhang langsam zur Seite, damit der Mondschein auf das Bett fiel und Lilys Haut in seinem Glanz erstrahlen ließ. Er fand es erstaunlich, dass sie sich ihrer eigenen Schönheit nicht bewusst war. Ihm verschlug sie jedenfalls den Atem, als sie so dalag und schlief und ihr dunkles Haar wie Unmengen von Seide auf die Kissen fiel.
Es war erregend, im Dunkeln zu stehen und ihr beim Schlafen zuzusehen. Die Decke von ihrem Körper ziehen und den herrlichen Anblick lustvoll auskosten zu können.
Sie mit gierigen Augen zu verschlingen. Die kühle Luft traf auf ihren Körper, und sie bewegte sich, rekelte sich auf dem Bett und streckte einen Arm über sein Kissen, als griffe sie nach ihm. Sein Körper wurde steif und schmerzte. Jede Zelle brauchte sie. Sein Herz hämmerte, wenn er sie ansah. Lily. Woher war sie gekommen? Wie war es ihm gelungen, sie zu finden? Seine Lily, die er doch nie wirklich zu fassen bekam. Manchmal erschien sie ihm wie Wasser in seinen Handflächen, eine unwiderstehliche Verlockung für einen durstigen Mann, und doch rann sie ihm durch die Finger, wenn er gerade zum Trinken ansetzte.
Er wollte sie, ganz und gar. Nicht nur ihren Körper, sondern auch ihr Herz und ihre Seele und ihren brillanten Verstand. Seine Mundpartie spannte sich an. Ihm entkam nur wenig, worauf er Jagd machte. Lily war ihm zu wichtig, um sie entwischen zu lassen.
Lily drehte ihren Kopf mit untrüglichem Gespür zu ihm um, als ahnte sie die Gefahr, die im Dunkeln lauerte. »Ryland? Ist alles in Ordnung?«
»Alles ist bestens, Lily«, antwortete er.
»Was tust du?«
»Ich betrachte mein Eigentum.« Er wartete einen Herzschlag lang. »Und ich male mir all die Formen aus, in denen ich dich lieben möchte.«
»Nun denn.« Eine Spur von Belustigung war aus ihrer Stimme herauszuhören, aber auch eine Einladung. »Springt bei all diesen Überlegungen auch etwas für mich heraus?«
Seine Hand legte sich auf seinen Körper und glitt über sein dickes Glied, vergewisserte sich seiner Reaktion auf sie und auf die Fantasien, denen er sich hingegeben hatte. »Ich glaube schon.«
»Komm her, damit ich es selbst sehen kann.« Lily lachte leise, eine freudige Aufforderung. »Ich habe mir von Anfang an vorgestellt, dass es mir Spaß machen würde, jede deiner Fantasien mit dir auszuleben. Was wünschst du dir in diesem Moment am meisten?«
Ryland dachte darüber nach. »Mehr als alles andere wünschte ich mir, ich könnte dir jeden deiner blauen Flecken nehmen. Ich möchte jeden Schmerz an jeder Stelle durch reines Wohlbefinden ersetzen. Ich will, dass du Alpträume und Traurigkeit vergisst und nur an mich denkst, selbst wenn es nur für ein paar Minuten ist. Ich möchte, dass du glücklich bist, und ich möchte der Mann sein, der dich glücklich macht.«
Lily hatte ein ganz seltsames Gefühl im Bereich ihres Herzens, ganz so, als schmelze und zerflösse dort etwas. Ihr Körper verwandelte sich augenblicklich in flüssige Glut. Das waren so gar nicht die Worte, die Lily von ihm erwartet hatte. Wenn es um Sex ging, war Ryland ein Wilder, und er stand mit der Miene eines Raubtiers und blanker Gier in seinen Augen vor ihr. Sein Körper war heiß und hart und verlangte nach dringender Linderung. Wie war es möglich, ihm zu widerstehen, wenn er solche Dinge so aufrichtig sagen konnte?
»Dann komm her, Ryland«, rief sie leise.
Er kam auf das Bett zu, blieb daneben stehen und beobachtete, wie sie sich auf die Seite drehte und ihre Fingerspitzen liebevoll nach seinem Körper ausstreckte. Sie streichelte seine Oberschenkel, und er ließ es zu, denn er wollte sie glücklich machen und wusste instinktiv, dass sie seinen Körper in derselben Form erkunden wollte, wie er sie erkundet hatte. Ihre Handfläche lag heiß auf seinem Schenkel, und ihre Fingernägel glitten über seine
Haut. Dann legte sich ihre Hand auf seine Hoden, drückte leicht zu und neckte ihn, bis er vor Lust keuchte und seine Haltung veränderte, um näher zu rücken.
»Lily«, protestierte er, aber es war ein Flehen um Gnade.
»Nein, lass mich nur
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