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Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Titel: Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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die Naturi die Umgebung zunutze machen.
    Zusätzlich sorgte ich mich, weil ich Rowe noch nicht gesehen hatte. Weil der Möchtegernpirat mich bisher immer so schnell gefunden hatte, war ich davon ausgegangen, dass er sich bei der nächstgelegenen Naturi-Gruppe aufhielt. Oder dass er mich einfach erneut angreifen würde.
    Ich sah meinen bleichen Begleiter an, bleckte kampfbereit die Zähne und schenkte ihm ein breites Grinsen. Es war so weit. Ich hoffte nur, dass Danaus sich an seinen Teil der Abmachung hielt.
    Ich stellte mich breitbeinig hin, legte den Sicherungshebel um und umklammerte meine Pistole mit beiden Händen. Da ich nur für einige wenige Schüsse Zeit hatte, kam es auf jede einzelne Kugel an. Tristan erhob sich ebenfalls geschmeidig und knurrte leise. Wir feuerten sechsmal in rascher Folge, und die Naturi, die uns am nächsten waren, gingen zu Boden. Auf unsere Schüsse folgte fast augenblicklich ein Schuss von weiter weg. Danaus setzte einen Naturi vom Erdclan außer Gefecht, außerdem zwei der unidentifizierten Naturi. In weniger als drei Sekunden hatten wir sechs Naturi erledigt, aber nun wurde es schwierig.
    Nachdem sie sich von dem ersten Schreck erholt hatten, verteilten sich die restlichen vier Naturi im Gelände.
    Tristan und ich feuerten weiter, aber sie blieben immer in Bewegung, und wir konnten trotz unserer hervorragenden Reflexe und Schnelligkeit nicht besonders gut zielen. Das letzte Mitglied des Tierclans stürzte sich auf Tristan, während die Naturi vom Erdclan einfach im Erdboden versank, als sei sie in eine Grube mit Treibsand getreten. Die anderen beiden Naturi konnte ich nicht sehen, und in der Feme erhob sich klagendes Wolfsgeheul. Die verdammten Naturi hatten bereits Unterstützung angefordert.
    Ich wirbelte knurrend um die eigene Achse, um mir den Naturi zu schnappen, der mit Tristan rang, doch dazu kam ich nicht mehr. Meine Handgelenke wurden schraubstockartig umklammert und meine Arme nach oben gerissen. Dann wurde ich in die Mitte der Lichtung geschleift, und im nächsten Moment stieg ich bereits in die Luft.
    Als ich aufsah, entdeckte ich die zwei fehlenden Naturi. Jede hielt mich an einem Arm fest, während sie mit mir immer höher flogen. Wegen ihrer riesigen schillernden Flügel ordnete ich sie dem Windclan zu. Woher die Menschen nur die Bilder von fünfzehn Zentimeter großen, halb nackten koboldartigen Wesen mit einer goldenen Wolke aus Zauberstaub hatten, werde ich wohl nie verstehen.
    „Rowe hat die Feuermacherin anscheinend nicht erwischt", sagte eine der Naturi kichernd auf Englisch, damit ich sie verstand. Die andere schnaubte und umklammerte mein Handgelenk noch fester, sodass sich ihre langen Nägel in meine Haut bohrten. „So schwer war sie doch gar nicht zu kriegen."
    Ich versuchte, mich loszureißen, aber ihre Finger waren wie Handschellen und schlossen sich immer enger um meine Gelenke, bis ich schon befürchtete, sie würden jede Sekunde brechen. Ich nahm die beiden ins Visier und beschwor meine Kräfte, um ihre hübschen Flügel anzuzünden, doch da schnappte etwas nach meinen Beinen und störte meine Konzentration. Ich musste mich arg verrenken, um erkennen zu können, was meinen rechten Fuß festhielt. Eine lange, dicke Ranke hatte sich um mein Gelenk gewickelt und schlängelte an meinem Bein hoch.
    „Wenn er sie jetzt schon so toll findet, liebt er sie vielleicht noch mehr, wenn wir sie länger machen", mutmaßte eine dritte zuckersüße Stimme zu meiner Linken glucksend. Ich schaute mich um und sah die Naturi vom Erdclan auf dem Ast eines Baumes stehen. Sie lehnte sich in schönster Tarzan-trifft-Jane-Manier mit den Schultern gegen den Baumstamm. Als sie eine kleine Handbewegung machte, schlang sich eine Ranke um meinen linken Fuß.
    „Vielleicht liebt er sie auch doppelt so viel wie jetzt, wenn wir zwei aus ihr machen", meinte die Erste. Die beiden Wind-Naturi flogen immer höher mit mir, während die Ranken versuchten, mich nach unten zu ziehen. Unwillkürlich entfuhr mir ein lauter Schrei, denn ich hatte das Gefühl, auseinandergerissen zu werden. Weil die Naturi ihre Nägel so fest in meine Handgelenke krallten, lief bereits Blut an meinen Armen hinunter, während sich die Ranken immer fester um meine Fußknöchel wickelten. Ich versuchte, mich zu wehren, aber weder die Naturi noch die Ranken ließen von mir ab.
    Als die Schmerzen in meinen verrenkten Schultern immer schlimmer wurden, schloss ich die Augen und konzentrierte mich auf die Kreaturen,

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