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Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Titel: Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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diesen Eindruck natürlich zunichte. „Jabari traut Danaus nicht. Er hat mich geschickt, damit ich auf dich aufpasse, und Jamila sollte Danaus folgen, wenn er tagsüber das Hotel verlässt", erklärte Omari und ließ die Pistole unter seinem linken Arm verschwinden. „Wo ist der Jäger?" Meine Schultermuskulatur verspannte sich schlagartig. „Er hat das Hotel etwa eine Stunde vor dem Angriff verlassen", entgegnete Michael. „Er ist noch nicht wieder zurückgekehrt."
    Ich sah meinen Beschützer an und war froh, dass der Geruch seines Bluts mir nicht das Hirn vernebelte. Nach dem Überschreiten der Fünfhundertjahresmarke hatte ich entdeckt, dass ich es ein paar Tage ohne Stärkung aushalten konnte. Ich war immer noch ziemlich satt von der Mahlzeit, mit der Michael mich in der vergangenen Nacht versorgt hatte. „Und wo ist Gabriel?", fragte ich, als mir plötzlich auffiel, dass mein zweiter Bodyguard fehlte. Michael runzelte die Stirn. „Er folgt den Kerlen, um herauszufinden, wer sie sind und wo sie sich verstecken. Er hat sich noch nicht gemeldet." Er machte sich Sorgen, und das konnte ich ihm nicht verdenken. Gabriel war überaus fähig, aber vier gegen einen war auch für ihn ein bisschen viel. Ich schaute aus dem Fenster in den düsteren grauen Himmel. Ich war früher wach geworden als sonst. Rasch suchte ich mental die Stadt nach Gabriel ab. „Es geht ihm gut." Meine Stimme klang wie aus weiter Ferne. „Er ist auf dem Rückweg zum Hotel." Ich breitete meine Sinne noch ein bisschen weiter aus und stellte fest, dass Danaus mehrere Blocks entfernt war und sich nicht auf das Hotel zubewegte.
    „Wenn ich nicht mehr gebraucht werde, kehre ich zu meinem Herrn zurück", sagte Omari. „Ist Jabari hier in der Nähe?", fragte ich. „Ja, er wohnt in Koti." Ich nickte. Koti war eins der nubischen Dörfer auf der Insel Elephantine. „Kannst du Michael mitnehmen und seine Wunden versorgen?" Omari starrte meinen Bodyguard eine Weile an, bevor er mich ansah und den Kopf neigte. „Ja, ich nehme ihn mit." Ich drehte mich zu meinem Engel um. „Lass dich von Gabriel begleiten. Ich komme nach, sobald ich mit dem Jäger fertig bin." „Bist du sicher, dass du uns nicht brauchst?", fragte Michael und zuckte vor Schmerz zusammen, als er sich erhob. Er war ernstlich verletzt, aber Omari und Jamila würden dafür sorgen, dass seine Wunden ordentlich vernäht wurden. Ich musste mich beeilen, und ich wollte nicht, dass meine Engel mir im Weg waren, wenn ich mir Danaus vorknöpfte. „Ich komme schon klar", entgegnete ich und konnte nicht verhindern, dass meine Eckzähne unter meiner Oberlippe hervorschauten. „Geht jetzt!"
    Ich trat auf den kleinen Balkon hinaus, von dem man Aussicht auf die Stadt und den Nil hatte. In der Nähe befand sich der erste Katarakt mit den Felsnasen, die einst eine ganze Reihe von Stromschnellen im Nil verursacht hatten. Durch den Bau des Hochdamms in den Siebzigern waren diese Stromschnellen jedoch größtenteils gebändigt worden. Ich wartete, bis ich spür-te, wie Gabriel in der Empfangshalle auf Michael und Omari traf, dann machte ich einen Satz über das Balkongeländer. Bevor ich vier Stockwerke tiefer auf dem Boden landete, hatte ich bereits meinen Schutz-und Tarnzauber aktiviert. So konnten Menschen mich nicht sehen und andere magische Wesen mich nicht spüren. Ich wusste nicht, was Danaus so draufhatte, aber ich wollte kein Risiko eingehen. Er war praktischerweise nicht da gewesen, als mich jemand im Schlaf angegriffen und das Leben meiner Engel bedroht hatte. Ich glaubte nicht, dass er entführt worden war, und ich hielt es auch nicht für Zufall, dass er ausgerechnet zu dieser Zeit nicht im Hotel gewesen war.
    Ich lief die Straße hinunter, die ins Stadtzentrum führte, und verlangsamte alle paar Blocks das Tempo, um Danaus' Position zu überprüfen, aber er hatte sich immer noch nicht in Bewegung gesetzt. In den Straßen tummelten sich immer noch Einheimische und Touristen und genossen die angenehmen Temperaturen nach Sonnenuntergang. Nach einem guten Kilometer wichen die weißen Gebäude und die kleineren gelbbraunen Wohnhäuser einer großen Anlage, die aussah wie die Ruinen einer untergegangenen Stadt. Es handelte sich um den Fatimid-Friedhof. Die alte moslemische Begräbnisstätte war von unzähligen kleinen viereckigen Mausoleen mit Kuppeldächern und Torbögen übersät, doch Sonne, Wind und Sand hatten den Bauwerken im Laufe der Jahrhunderte erheblich zugesetzt. Die in die Steine

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