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Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Titel: Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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sank in den Sitz und lehnte mich mit der Schulter gegen seinen starken Arm.
    Er war bestimmt auch schon bei früheren Reisen nach Großbritannien auf magische Probleme gestoßen. Hier gab es einfach zu viel alte Magie. Zu viele alte Götter waren auf dieser Insel geboren und gestorben; zu viele mächtige Magier hatten hier schon ihre Arme ausgebreitet. Magische Energie schwindet nicht einfach so dahin - sie verteilt sich in der Luft und dringt in die Erde ein. Und inzwischen war dieser Boden regelrecht davon getränkt. Viele Anwender von Magie kamen nach Großbritannien, um diese Quelle der Macht anzuzapfen.
    „Wer ist Sadira eigentlich?", fragte Danaus unvermittelt. „Sie war eine von den dreien, die vor langer Zeit das Siegel geschaffen haben." „Jabari und Tabor waren die anderen beiden?" Ja." „Warst du auch daran beteiligt?"
    „Nein, ich war gerade aus der Gefangenschaft befreit worden." Damals war ich ein knappes Jahrhundert alt gewesen, unter meinesgleichen sozusagen noch ein Kind. Die Naturi hatten mich zwei Wochen lang gefoltert, weil sie meine Macht über das Feuer als Waffe gegen die Nachtwandler hatten einsetzen wollen.
    „Glaubst du, die Naturi sind hinter ihr her?" „Ja. Es sind genug Naturi in unserer Welt zurückgeblieben, die die Mitglieder der Triade identifizieren können." Ich wusste nur nicht, wie sie Sadira finden wollten, weil wir uns doch gegenseitig nicht spüren konnten.
    Ich lehnte mich zurück und schlug die Beine übereinander, wodurch mein Knie seinen Oberschenkel berührte. Einen Moment lang bewegte sich keiner von uns beiden, fast, als wollten wir austesten, wer sich zuerst rührte. Mir war das gerade recht. Ich war ihm schon mehr als einmal ziemlich nah gekommen, und in diesem Moment wollte ich die beruhigende Wärme, die er verströmte .. Sie war besser als die kalte Realität der Naturi.
    „Hast du damit gerechnet, dass es so laufen würde?" Danaus sah mich an, und in seinen blauen Augen spiegelte sich ein Lichtstrahl von draußen. „Nein." Ich sank in mir zusammen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Jabari zu finden sollte die Lage verbessern, nicht verschlechtern. Ich wollte längst schon wieder zu Hause sein und auf mein Revier aufpassen, statt nach Sadira suchen zu müssen. Es ist alles eine einzige Katastrophe." Ich hörte seinen regelmäßigen Herzschlag und spürte, wie seine Kräfte meine Wange streiften. Seine Macht fühlte sich vielleicht nicht menschlich an, sein Herz allerdings schon. Inzwischen hatte ich mehrere Nächte keinen Kontakt zu Knox gehabt, und ein Teil von mir wollte wissen, wie es mit ihm und Barrett voranging. Ich musste nach Hause, um mich sofort einschalten zu können, falls es zwischen Nachtwandlern und Gestaltwechslern zu Reibereien kam.
    „Und du, hattest du es so geplant?", fragte ich. „Nein." „Ach, tatsächlich?" Danaus beugte sich zu mir. „Du solltest längst tot sein", flüsterte er mir ins Ohr. Ich kicherte und hakte mich bei ihm ein. Sein Arm wurde starr, doch er machte sich nicht von mir los. „Aber wir arbeiten doch sehr gut zusammen", sagte ich, und er schnaubte leise. „In Assuan haben wir wirklich sehr gut zusammengearbeitet." „Du meinst, nachdem du mich nicht mehr umbringen wolltest?"
    Ich lehnte meinen Kopf wieder gegen seine Schulter und schloss die Augen. „Nun, ich dachte, du hättest versucht, mich zu töten, als ich schlief. Verständlich, dass ich aufgebracht war!" „Das ist mein Job." „Besorg dir einen neuen! Werde doch Florist!" Ich schmiegte mich an in, um ihn ein bisschen zu reizen. Die Nacht war warm, und wir hatten die Fenster heruntergekurbelt, um frische Luft in den muffigen Wagen zu lassen. Die Wärme und Kraft, die Danaus ausstrahlte, wäre jedoch zu jeder Jahreszeit wohltuend gewesen.
    „Das geht nicht." „Warum?" „Du bist böse." Ich erstarrte ob seiner kalten Worte, öffnete die Augen und starrte die Lehne des Vordersitzes an. „Beweis es!" „Komm morgen Nacht mit mir in eine Kirche." Der springende Punkt war, dass ich genau das nicht konnte.
    „Warum hast du nicht auch mein Blut zum Kochen gebracht? Wenn wir so böse sind, warum hast du uns nicht alle auf diese 'weise vernichtet?", fragte ich ausweichend und rückte von ihm ab. „Aus demselben Grund, aus dem du darauf verzichtet hast, mich und sämtliche Naturi, denen du begegnet bist, in Brand zu stecken", entgegnete er. Dann rutschte er ein Stück nach vorn, um seine Brieftasche aus der Gesäßtasche seiner Hose zu ziehen.

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