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Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Titel: Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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ihren alten Banden und passten sich an. Sogar Jabaris Akzent war schwächer, wenn er sich nicht in Ägypten aufhielt. Aber Sadira hatte ihren behalten. „Das geht dich nichts an." Ich trat einen Schritt nach links und stellte mich direkt vor Danaus. „Die Naturi kommen. Sie wollen das Siegel brechen." „Und wie?" Sadira zog überrascht ihre dünnen Augenbrauen hoch, und die Fältchen um ihre mandelförmigen Augen dehnten sich. Ihre weißen Hände hatte sie in ihrem Schoß gefaltet. „Mit der üblichen Methode: Blut und Magie. Jabari sagte, ich soll dich beschützen und die Triade neu formieren." „Und er wurde ausgewählt, um dich zu beschützen?", hakte sie neugierig nach. Dass ich in Begleitung dieses Fremden reiste, ließ ihr offenbar keine Ruhe.
    Zu meinen Tageslichtkriegern Gabriel und Michael hingegen befragte sich mich nicht. Wenn ein Nachtwandler eine gewisse Ebene der Macht erreicht hatte und häufig Ausflüge in die Reviere anderer mächtiger Vampire unternahm, verließ er sich auf die Dienste derartiger Bewacher. Danaus unterschied sich jedoch deutlich von dieser Art Beschützer, was nicht daran lag, dass er seine eigene dunkle Macht verströmte, sondern vielmehr an seinem Selbstbewusstsein und dem Umstand, dass er sich in Anwesenheit zweier Nachtwandler kein bisschen unwohl zu fühlen schien.
    Außerdem war er auch nachts mit mir unterwegs, was daraufhin deutete, dass er eine andere Bedeutung für mich hatte. Er war mir gleichgestellt, kein Untergebener. „Nachts brauche ich keinen Schutz", entgegnete ich. „Ach, meine liebe Mira", sagte Sadira voller Wärme und Besorgnis. „Du brauchst mehr Schutz als ich und Jabari." „Ich kann sehr gut selbst auf mich aufpassen! Ich bin nicht so schwach, wie du immer behauptet hast." „Ich habe dich nie für schwach gehalten, mein liebes Kind." Sie erhob sich anmutig und kam auf mich zu, doch ich wich vor ihr zurück. Ich wollte mich auf keinen Fall von ihr anfassen lassen.
    Sadira blieb stehen und sah mich mit ihren braunen Augen gefühlvoll an. „Ich fürchtete, du könntest zu viel Vertrauen in deine Kräfte setzen. Ich wollte nicht, dass dir etwas zustößt. Ich wollte dich schützen."
    Ich blinzelte, und plötzlich tauchten Bilder von ihrem Schloss in Spanien vor meinem inneren Auge auf. Sie war wieder in meinem Kopf und manipulierte meine Gedanken, genau wie damals. Ich versuchte, sie mental zu ergreifen und hinauszudrängen, aber sie ließ es nicht zu und entzog sich mir. Die Erinnerungen verschwammen, dann waren sie auf einmal wieder ganz klar. Ich befand mich erneut in dem dunklen Verlies mit den feuchten, rissigen Wänden. Zwischen Leben und Tod schwebend lag ich auf der kalten Steinplatte, und der Klang von Sadiras Stimme war das Einzige, was mich aus dem Delirium reißen konnte.
    Die meisten Nachtwandler werden innerhalb von einer Nacht erschaffen. Ein Todeskuss, Austausch von Blut, und das war's. Doch Sadira hatte mehr gewollt, als sie mich erschuf. Sie wollte einen Erstling, und so verwendete sie zehn Jahre darauf - eine endlose Nacht nach der anderen -, um mich in ihre Welt einzuführen und in die Finsternis zu ziehen. Und als sie damit fertig war, war ich ihr Meisterwerk.
    Die Jahre bei ihr waren grauenhaft gewesen. Sie wollte absolute Kontrolle über mich. Sie wollte mich genauso beherrschen wie die anderen Vampire in ihrem Schloss. Ein Dutzend hatte sie schon erschaffen, aber ich war ihr erster und einziger Erstling. Die anderen scharten sich um sie, während sie die fürsorgliche Mutter spielte, doch ich hatte diese Lügen nie geglaubt und war nur geblieben, weil ich glaubte, keine andere Wahl zu haben.
    Nun war ich allerdings frei. Mich fest an diesen Gedanken klammernd, verbannte ich Sadira endlich aus meinem Bewusstsein und errichtete so viele mentale Barrieren, wie ich konnte. Ich drängte sie zurück, bis sie nur noch ein verschwommener Schatten am Rand meiner Gedankenwelt war.
    „Ich bin nicht hergekommen, um mit dir zu kämpfen, Mira", sagte sie bekümmert. „Als ich deine Anwesenheit gespürt habe, dachte ich, du wärst gekommen, um mit mir zu reden." „Dachtest du etwa, ich wollte zu dir zurückkommen?" Ich zwang mich, meine Schöpferin anzusehen, und schüttelte energisch den Kopf. „Wie konntest du so etwas glauben?" Sadira legte den Kopf schräg und lächelte mich an wie eine Mutter ihr törichtes Kind. Liebevoll und unendlich geduldig. „Warum hegst du immer noch einen solchen Hass gegen mich?" Wir belauerten uns

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