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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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den Augen, und ich blinzelte blutige Tränen weg, rührte mich aber nicht. Ich war mir nicht sicher, ob ich den Sonnenuntergang jemals wiedersehen würde, und ich wollte das Farbenspiel genießen, solange ich noch konnte. „Nichts Wichtiges." Ich gab mir Mühe, beiläufig und lässig von der letzten Nacht zu sprechen, schaffte es aber nicht. Die beiden Worte klangen heiser und müde.
    Die Begegnung mit Rowe und das Gemetzel im Thronsaal hatten mich innerlich zerrissen.
    „Mira." Ich hatte keine Bewegung gehört, aber es klang, als wäre er näher gekommen. Als stünde er nur ein paar Schritte entfernt direkt hinter mir. Sein Duft war kräftig, eine beruhigende Mischung aus Seife und Sonne, mit einem würzigen Hauch von seinem Parfüm oder Aftershave darin. Ein Teil von mir wollte sich zurücklehnen und die Schultern an seiner starken Brust ruhen lassen, während wir in angenehmer Stille gemeinsam den Sonnenuntergang betrachteten.
    „Es ist alles gut", sagte ich und schob dieses alberne Verlangen beiseite. „Es wäre einfacher, einander zu beschützen, wenn ich wüsste, was los ist", sagte er eindringlich. „Wer hat Sadira und Tristan entführt?" Ich öffnete den Mund, um ihm zu sagen, dass ihn das nichts anginge und dass ich alles unter Kontrolle hätte, stattdessen sprudelten ganz andere Worte aus mir heraus. „Sadira hat Tristan mit zur Hofgesellschaft beim Konvent genommen, um mich zu bestrafen. Sie haben ihn bis zu meinem Eintreffen gefoltert."
    „Hast du Sadira vernichtet?" Die Worte kamen vollkommen sachlich aus seinem Mund; in der Frage lagen keine Gefühle oder irgendein Unterton. Ich wusste nicht, ob er mich für mein Handeln verachten oder mich dafür loben würde. „Es gibt sie noch, obwohl ich mir sehnlich wünsche, es wäre nicht so", antwortete ich schließlich. „Und der Konvent?"
    „Wer weiß schon, was die denken? Von denen war in dem Moment keiner da. Sie werden nur etwas unternehmen, wenn es ihnen nützt." Ich unterdrückte ein Seufzen und drehte mich auf dem nackten Absatz zu ihm um. Ich musste mich in Bewegung setzen. Valerio hatte mich nicht ohne Grund aufgeweckt. Er wollte etwas von mir, und ich wollte nicht, dass er hier auftauchte.
    „Ich habe heute Nacht wieder ein Treffen." „Allein?" „Natürlich", antwortete ich mit einem flüchtigen Grinsen, das beinahe so schnell wieder verschwand, wie es gekommen war. „Was ist mit dem Konvent und seinem Pakt mit den Naturi?", fragte Danaus. „Das habe ich nicht vergessen. Wir müssen sie aufhalten, wenn es neben einem Krieg mit den Naturi nicht auch noch zu einem Krieg zwischen allen übrigen Rassen kommen soll. So etwas würde keiner überleben."
    „Findest du es nicht merkwürdig, dass Jabari uns hierherbefohlen hat und damit das Risiko eingegangen ist, dass wir ihre große Verschwörung aufdecken?" Ein Lächeln hellte meine Miene auf und entblößte für einen Moment meine Eckzähne. „In der Tat", sagte ich und lachte beinahe in mich hinein. „Ich habe langsam das Gefühl, dass im Konvent keine ganz einhellige Meinung herrscht." „Und es ist unser Job, diesen Pakt zu zerstören", ergänzte Danaus nickend. „Die Naturi vernichten, die das Siegel öffnen wollen. Und den Pakt des Konvents mit den Naturi vereiteln." „Das können wir ja am besten", meinte Danaus. Ein flüchtiges Lächeln huschte über sein Gesicht.
    „Stimmt, aber wir könnten etwas Hilfe gebrauchen. Daher auch mein Treffen." Ich warf einen letzten Blick über die Schulter auf das verblassende Farbenspiel am Himmel. „Bleib bei Tristan, während ich weg bin. Lass ihn nicht aus den Augen", befahl ich, wobei es mir egal war, wie der Jäger darüber dachte, dass ich einem Wesen Befehle erteilte, das mehr als dreihundert Jahre älter war als ich. „Glaubst du, sie haben es immer noch auf ihn abgesehen?" Ich legte den Kopf schief, als ein seltsamer Gedanke mein Gehirn durchzuckte. „Würdest du ihn dann beschützen?", fragte ich leise und musterte sein regloses Gesicht.
    Danaus' Blick irrte durch den Raum, und er legte die Stirn in tiefe Falten, als er sich ein paar Schritte von mir entfernte. Ich bezweifelte, dass einer von uns beiden diese Frage hätte beantworten können. Ich öffnete den Mund, um das Thema zu wechseln, als er plötzlich doch sprach; seine Stimme klang wie fernes Donnergrollen im stillen Zimmer. „Ich würde ihn vor den Geschöpfen schützen, die ihm letzte Nacht wehgetan haben."
    Ich hatte keine Einzelheiten darüber genannt, was dem jungen

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