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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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einer Quelle aufhalte, spüre ich sie nicht", entgegnete ich. „Du hast gesagt, dass du der Macht nicht bewusst erlaubt hast, in deinen Körper einzudringen, aber ist das in der Vergangenheit schon mal vorgekommen?", fragte Cynnia. Sie war ein Stück von der Wand weggekrabbelt und saß nun dichter bei mir und Shelly. „Wenn ich an einer Quelle Feuer erschaffe, strömt die Macht der Erde in meinen Körper. Ich kann nichts dagegen tun! Sie erfüllt mich ganz und verschlingt mich, bis nichts anderes mehr in mir zu sein scheint als diese Macht. Der einzige Weg, um sie wieder loszuwerden, ist, noch mehr Feuer zu entfachen, aber es scheint nie genug zu sein." „Und das wird es auch nie", sagte Cynnia mit traurigem Kopfschütteln. „Wie schaffst du es, dass es irgendwann doch aufhört?"
    „Blutmagie. Sie katapultiert die Erdmagie wieder aus meinem Körper hinaus", sagte ich zögernd, ohne zu erwähnen, dass es Danaus war, der mir dank seiner Bori-Herkunft als Quelle für reine Blutmagie diente. „Ich will das kontrollieren können. Ich will in der Lage sein, die Erdmagie zu lenken, die in meinen Körper strömt, aber ich muss sie auch wieder abstellen können. Kann eine von euch mir das beibringen?"
    Cynnia zögerte, aber Shelly meldete sich rasch zu Wort und legte mir die Hand aufs Knie. „Ich kann das." Ich sah zu Cynnia herüber, die meinem Blick auswich. Deine Nützlichkeit lässt rapide nach." „Versteh doch bitte meinen Standpunkt, Mira", sagte sie langsam und hob den Blick. „Du bist jetzt schon eine lebende Legende bei meinem Volk. Soll ich etwa diejenige sein, die dich noch stärker macht? Noch gefährlicher, nicht nur für meine Leute, sondern für die ganze Welt?“
    „Und was, wenn wir es nicht tun?", fuhr Shelly auf. Es war das erste Mal, dass sie gegen die junge Naturi die Stimme erhob. „Deine Schwester Aurora wird zurückkehren und uns alle vernichten. Ich bin mit Miras Methoden nicht immer einverstanden, aber in ihrer Vorstellung von der Zukunft ist wenigstens noch Platz für Menschen." „Ja, als Nahrung!", fauchte Cynnia. Sie ballte die Fäuste und versuchte, die Hände auseinanderzureißen, aber die Ketten hielten sie zurück. „Ihr seid nichts als Schlachtvieh für sie."
    Shelly zuckte zurück und sah aus, als hätte Cynnia ihr urplötzlich einen Schlag versetzt. Ihr Mund stand offen, aber sie brachte keinen Ton heraus. „Das stimmt, Shelly", sagte ich sanft. Diesmal war ich es, die ihr die Hand auf die Schulter legte. Sie zuckte unter meiner kühlen Berührung zusammen, aber ich Heß nicht zu, dass sie meine Hand abschüttelte. „Nachtwandler können ohne Menschen als Nahrungsquelle nicht überleben, aber das ist nicht der einzige Grund, aus dem wir euch beschützen wollen. Die Menschen sind außerdem unsere Freunde, unsere Feinde und unsere Liebhaber. Ganz egal, wie lange ein Nachtwandler sein Leben im Schatten verbringt, irgendwann baut er immer eine Beziehung zu einem Menschen auf. Auch wir haben unser Leben als Menschen begonnen, und das können wir nie ganz hinter uns lassen."
    „Sie haben euch gejagt", warf Cynnia zischend ein. „Und wir haben euch beschützt", sagte ich ruhig. „Wir sind weder Teufel noch Erlöser. Wir sind einfach nur ein Teil dieser Welt, ganz genau wie die Menschen." Cynnia richtete sich auf und kam ein paar Schritte auf mich zu, die wütend zitternden Fäuste erhoben. „Und wir verdienen auch einen Platz in dieser Welt, genauso wie die Nachtwandler." „Ich habe nichts dagegen, solange ihr bereit seid, sie mit den anderen Völkern zu teilen. Sieh mir in die Augen und sag mir, dass Aurora das vorhat."
    Cynnia hielt meinem Blick einen Augenblick lang stand, schlug dann die Augen nieder und wendete sich ab. „Sie will nicht teilen", flüsterte sie und ließ geschlagen die schmalen Schultern hängen. „Sie wird nie mit den Menschen teilen." „Und genau deshalb werde ich nie aufhören, die Naturi zu bekämpfen. Erst wenn die Naturi einen Anführer haben, der versteht, was friedliches Zusammenleben bedeutet, denke ich daran, die Waffen niederzulegen." „Du denkst daran?", fragte Cynnia und drehte sich zu mir um, wobei sie fragend eine Augenbraue hob. „Dein Bruder ist zusammen mit vielen anderen für eine Menge Dinge verantwortlich, die ich nie verzeihen kann. So schnell kann ich nicht lernen zu vergessen", sagte ich mit eiskalter Stimme.
    „Ich dachte, es hieße vergeben und vergessen." „Ich kenne meine Grenzen. Vergebung kommt nicht infrage."
    Ein

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