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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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gerade noch genügend Zeit, mir ein Taxi zu meinem Haus vor der Stadt zu nehmen. Für heute Nacht hatte ich genug von Blut, Schmerz und Verrat.

9
    In der folgenden Nacht schaffte ich es erst ein paar Stunden nach Sonnenuntergang, mich mit Danaus zu treffen. Als ich in der Nacht davor endlich das Dark Room verlassen hatte, war die Dämmerung schon zu nahe gewesen, um mich auf die Suche nach ihm zu machen. Außerdem musste ich noch dafür sorgen, dass Tristan anständig untergebracht war und sich aus-kurierte, bevor ich dann selbst bei Tagesanbruch endlich ins Bett krabbelte. Ich hatte einfach zu wenig Zeit, um mich um alles auf einmal zu kümmern. Der einzige schwache Trost, der mir blieb, bevor ich vor der Dämmerung kapitulierte, war, dass Amanda während der Tagesstunden vor dem Zugriff der Naturi sicher war. Sie mochten zwar ihren Körper haben, aber über ihr Bewusstsein hatten sie keine Macht, und das machte Folter wenigstens für ein paar Stunden sinnlos.
    Aber wenn sie heute Nacht aufwachte, würden sie sie schon erwarten. Ich hörte ihre Schreie in meinem Kopf, als ich bei Sonnenuntergang erwachte. Als ich mit meinen Kräften die Gegend absuchte, stellte ich fest, dass Amanda sich südlich der Stadt befand, draußen in den Sümpfen. Ich hatte lange genug telepathischen Kontakt mit ihr, um herauszufinden, dass sie sich auf einer Insel aufhielt. Nach dem zu urteilen, was ich auf die Schnelle von ihren Gedanken aufschnappen konnte, ging ich jede Wette ein, dass sie auf Blackbeard Island festgehalten wurde. Ich hatte Knox und Tristan vorausgeschickt, um uns ein Boot zu organisieren.
    Meine Aufgabe war es nun, Danaus zu überreden, uns auf die Jagd zu begleiten. Als ich jedoch auf der Veranda vor meinem Stadthaus stand, die Hand auf der Türklinke, begann ich mich zu fragen, ob es mir gelingen würde, ihn davon zu überzeugen, uns bei dieser tollkühnen Unternehmung beizustehen. Das Ganze war offensichtlich eine Falle.
    Das Ziel der Naturi bestand darin, an mich heranzukommen, und ich tappte bereitwillig in den Hinterhalt, weil sie eine von meinen Leuten als Köder verwendeten. Der gesunde Menschenverstand sagte mir, dass die Naturi Amanda entweder schon vor meiner Ankunft töten würden oder spätestens, sobald ich auch nur einen Fuß auf die Insel setzte. Ich hatte wenig Hoffnung, dass ich sie tatsächlich retten konnte.
    Das Risiko, das ich einging, war völlig unverhältnismäßig, und doch war ich überzeugt, dass sie zu mir gehörte. Ich hatte ihr die Mitgliedschaft in meiner Familie angeboten und konnte sie jetzt unmöglich im Stich lassen, bloß weil es mir gerade in den Kram passte.
    Ich schloss die Haustür auf und schlenderte durch das Vorzimmer, blieb aber abrupt stehen, als ich spürte, dass Danaus nicht alleine war. Eine Frau war bei ihm. Ich biss die Zähne zusammen und ballte die Fäuste, während ich mich zwang, die vordere Stube zu betreten. Er und die hübsche blonde Frau sprangen gleichzeitig auf, als ich ins Zimmer kam, und ihre gedämpfte Unterhaltung verstummte.
    „Tut mir leid", entschuldigte ich mich sarkastisch und fixierte den Jäger mit einem finsteren Blick. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass dir bei unserem Zeitplan noch genügend Raum für ein romantisches Stelldichein bleibt. Anscheinend habe ich dir wohl den Ernst unserer Lage nicht genügend klargemacht." „Sie ist nicht wegen einem romantischen Stelldichein hier. Das ist die Erdhexe, von der ich dir erzählt habe", sagte Danaus. „Sie ist bereit, dir zu helfen."
    „Hü", rief die Frau fröhlich. „Ich bin Michelle French, aber sag einfach Shell zu mir, oder Shelly. So nennen mich alle meine Freunde. Außer meinem Dad. Er sagt Schellfisch zu mir, wenn er besonders witzig sein will." Angesichts dieser überschwänglichen Begrüßung konnte ich gerade noch verhindern, dass mir der Mund offen stand. Mit ihrer euphorischen Art und ihrem sonnigen Gemüt war sie die Munterkeit in Person. Sogar ihre Klamotten strahlten; ein hellgelbes Shirt und weiße Shorts. Jede Wette, dass sie auf der Highschool Cheerleader gewesen war, vielleicht sogar noch auf dem College.
    „Ja-ha", sagte ich gedehnt und richtete den Blick wieder auf Danaus, der ihn mit dem gleichen Ausdruck erwiderte. Shelly war nicht der Typ, mit dem wir beide uns normalerweise umgaben. Meistens begegneten wir nur anderen Kreaturen der Dunkelheit, denen klar war, dass sich in unserer Welt alles um das uralte Gesetz des Tötens und Getötet werdens drehte. „Kann ich dich

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