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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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ihnen, und sie war fest entschlossen, auch mich zu dieser Sichtweise zu überreden.
    »Das reicht«, sagte ich schroff und stieß den Dolch zurück in die Scheide. Das Gespräch wurde mir langsam unangenehm, und wenn das so weiterging, zog ich am Ende noch einen zweiten Dolch. »Was ist mit dem Mädchen?«
    »Ich weiß nicht viel über sie.« Tristan zuckte die Achseln, als Mira ihren Griff lockerte. »Vor über einem Monat habe ich mal im Dark Room vorbeigeschaut. Sie war zusammen mit ein paar anderen da. Sie haben sie mir angeboten, und ich habe akzeptiert.«
    »Wie meinst du das, sie haben sie dir angeboten ?« Ich war sowieso schon ziemlich am Ende. Nach dem Chaos bei der Erstkommunion, dem Besuch in der Wohnung und der Leichenhalle und jetzt dieser Szene wollte ich nur noch einen Strich unter die Nacht machen und morgen mit frischen Kräften in den Tag starten. Die Erschöpfung setzte sich langsam in meinen Schultern fest und machte sich als pulsierender Schmerz in den Muskeln bemerkbar. Die Nacht war noch jung, aber ich hatte das dringende Bedürfnis, in Ruhe über die Ereignisse nachzudenken, anstatt mich immer noch tiefer in Miras chaotisches Leben hineinziehen zu lassen.
    »GuteGastgeberbietendirzurBegrüßungjaauchetwasWeinundKäsean«,sagteMiraleichthinundgingzuranderenSeitedesPavillons.Dortdrehtesiesichum,lehntesichgegendieFensterbank,kreuztedieKnöchelundschobsichdieHändeindieHosentaschen.»DieAlteingesessenenhiersindsicherneugierigaufTristan.DahabensieihnebeninsGesprächmiteinbezogen.EinSchoßtierzuteilenistdannnureinehöflicheGeste.«
    »Und sie ist dann freiwillig zu dir gekommen?«, fragte ich und sah Tristan ungläubig an.
    »Selbstverständlich.«
    »Aber du hast sie danach noch einmal gesehen«, forschte Mira. In ihrer Stimme lagen weder Ärger noch Drohung. »Die Spuren an ihrem Arm stammen von dir, aber sie sind keinen Monat alt.«
    »Es war vor vier Nächten«, sagte er leise. Er senkte den Blick und scharrte mit dem rechten Fuß über den rauen Zement. »Ich war auf dem Weg durchs Clubviertel. Es war noch früh, und ich hatte noch nichts gegessen. Sie erkannte mich wieder. Wir haben uns eine Weile unterhalten, und dann hat sie sich mir angeboten.« Tristan hob den Blick und sah Mira aus großen Augen an. »Ich wollte die Wunde ja verschließen, aber sie hat mich nicht gelassen.«
    »Wem hat sie gehört?«, fragte ich und trat einen Schritt in den Pavillon hinein.
    »Gregor. Sie gehörte zu Gregors Truppe«, antwortete Tristan. Er steckte die Hände in die Taschen und lehnte sich an eine der Fensternischen neben Mira.
    »Gregor!«, schrie Mira und strich sich mit einer Hand das Haar aus dem Gesicht. Die Nachtwandlerin sprang vor und eilte auf mich zu.
    »Was um alles in der Welt hat dich geritten, dich mit diesem Rudel von Bastarden einzulassen?«
    »Mira … «, seufzte ich.
    »Ja, ja, schon gut«, grummelte sie, winkte ab und tigerte wieder auf die andere Seite des Pavillons. »Neu in der Stadt und wusste es nicht besser.«
    »Treibt sich dieser Vampir immer noch im Dark Room herum?«, fragte ich und versuchte, das Gespräch wieder auf unseren Fall zu lenken. Ihre persönliche Meinung über die verschiedenen Vampircliquen in der Gegend war mir herzlich egal.
    »Ja, aber da können wir heute nicht hin«, antwortete Mira und verschränkte die Arme.
    »Warum nicht?«, knurrte ich. Ich hatte das Gefühl, dass wir auf der Stelle traten – aber Gregor konnte uns vielleicht endlich ein paar Hintergrundinformationen über das tote Mädchen liefern. Und jetzt weigerte sich Mira, sich an seine Fersen zu heften.
    »Er war bei der Versammlung«, sagte Mira und warf Tristan einen vielsagenden Blick zu, bevor sie sich wieder mir zuwandte. »Ich bezweifle, dass er danach noch ins Dark Room geht – dort würde ich diese Angelegenheit lieber regeln. Außerdem gibt es noch andere Dinge, um die wir uns kümmern müssen, bevor wir ihn uns vorknöpfen.«
    Die Frage lag mir auf der Zunge, aber ich schluckte sie hinunter. Ich bezweifelte, dass ich eine direkte Antwort erhalten würde: »Und wohin gehen wir dann?«
    »Zu meinem Haus in der Stadt.« Sie seufzte und ließ die Schultern nach vorn sacken. Dann steckte sie die Hand in die Jackentasche und klimperte leise mit den Schlüsseln. »Ich habe genug von dir.« Mira wandte sich Tristan zu, der sich tiefer in den Schatten zurückgezogen hatte. »Geh zurück nach Hause. Wir reden später miteinander.«
    Mira rauschte an mir vorbei und schwenkte auf dem Weg zum

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