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Jägerin des Herzens

Jägerin des Herzens

Titel: Jägerin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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schwankend so stehen.
    »Alex«, sagte sie bebend.
    »Hmm?« Seine Lippen berührten leicht ihren Mundwinkel.
    »Ich werde keine normale Ehefrau sein. Selbst wenn ich es wollte, könnte ich es nicht.«
    »Ich weiß.«
    Misstrauisch blickte sie ihn unter gesenkten Wimpern an. »Aber wie kann ich sicher sein, dass du mich nicht ändern willst?«
    Er lächelte spöttisch. »Wie ändern?«
    »Du wirst bestimmt wollen, dass ich respektabel werde, nicht mehr im Herrensitz reite, Rezepte für Sülze und Schuhpflege sammle und im Salon sitze mit einem Stickrahmen auf dem Schoß …«
    »Schscht!«, erwiderte er lachend und umfasste ihr Gesicht mit den Händen. Seine Lippen glitten über ihre. »Kein Wunder, dass du dich so lange um eine Heirat herumgedrückt hast. Verbrenn meinetwegen jeden Stickrahmen im Haus. Soll Mrs. Hodges sich doch um die Sülze kümmern – nein, erzähl mir so etwas nicht bitte.« Seine Finger spielten mit den weichen Löckchen in ihrem Nacken. »Ich will nicht, dass du dich änderst Liebling. Ich will dich nur ein bisschen zähmen.«
    Wie er erwartet hatte, reagierte sie aufgebracht. »Das kannst du gerne versuchen«, sagte sie spitz, und er lachte.
    Danach hatte sie nur noch Zeit rasch ihre Handschuhe überzustreifen, und dann ging er mit ihr zu dem wartenden Phaeton. Alex half ihr hinauf, gab dem Stallknecht das Zeichen, die Pferde loszulassen, und sie fuhren nach Süden in Richtung des Flusses.
    Lily stellte fest dass sie die Fahrt beinahe genoss. Amüsiert sah sie zu, wie Alex die Pferde lenkte. Die Tiere waren ausgeruht und lebhaft und erforderten seine ganze Aufmerksamkeit. Sorgsam achtete sie darauf, dass er genug Armfreiheit hatte, um mit ihnen fertig zu werden. Schließlich fielen sie in einen gleichmäßigen Trab, so dass eine Unterhaltung möglich war.
    »Warum hast du ihnen den Schweif nicht gestutzt?«, fragte Lily und wies auf die langen, schwarzen Schwänze der Pferde. Aus modischen und praktischen Gründen war es üblich, den Pferden die Schwänze bis auf die letzten Wirbel zu kupieren. »Sie könnten sich in den Zügeln verfangen.«
    Alex schüttelte den Kopf und murmelte etwas Unverständliches.
    »Was?«, fragte sie. »Was hast du gesagt?«
    »Ich sagte, es ist schmerzhaft für die Tiere.«
    »Ja, aber der Schmerz hält nicht lange an, und es ist sicherer, wenn sie kupiert sind.«
    »Ihre Schwänze sind ihr einziger Schutz gegen Fliegen«, erwiderte er, ohne sie anzublicken.
    »Betet Kinder und Tiere an«, murmelte Lily voller Wärme. »Du wirst deinem kaltherzigen Ruf nicht gerecht, Mylord. Komm, lass mich mal den Phaeton lenken.«
    Alex blickte sie verständnislos an, als ob er es unvorstellbar fände, dass eine Frau eine Kutsche lenken könnte.
    Lachend schalt Lily ihn: »Ich kann das ganz gut Mylord.«
    »Du wirst dir die Handschuhe ruinieren.«
    »Was bedeuten schon Handschuhe?«
    »Ich habe noch nie einer Frau die Zügel überlassen.«
    »Angst?«, fragte sie ihn süß. »Offensichtlich ist das Vertrauen in diese Ehe einseitig.«
    Zögernd überließ Alex ihr die Zügel. Ihr fester, erfahrener Griff schien ihn jedoch zu beruhigen, und er lehnte sich ein wenig zurück.
    »Entspann dich«, sagte Lily lachend. »Du siehst so aus, als wolltest du sie dir jeden Moment wieder zurückholen.
    Bei mir hat sich noch nie ein Phaeton überschlagen, Mylord.«
    »Es gibt immer ein erstes Mal.« Sehnsüchtig blickte er auf die Zügel.
    »Offenbar ja«, sagte sie fügsam und trieb die Pferde an.
    Nach einer Meile machte er ihr Komplimente über ihren Fahrstil. Es machte ihn stolz, sie so geschickt mit den Zügeln hantieren zu sehen. Er fühlte sich zwar als Beifahrer immer noch nicht völlig wohl – es lag einfach nicht in seiner Natur, die Kontrolle abzugeben –, aber Lilys Stolz auf ihr Können war ebenso aufregend wie attraktiv.
    Weder er noch sonst jemand würde sie jemals leicht einschüchtern können. Sie würde die ideale Frau für ihn sein, eine Frau, die ihm an Leidenschaft, Stärke und Eigensinn ebenbürtig war.
    Auf dem letzten Wegstück übernahm Alex wieder die Zügel. Er fuhr durch eine Seitenstraße zu einer kleinen Kirche mit gewölbten Holztüren. Vor der Kirche wartete ein ärmlich gekleideter Junge. »Halt die Pferde«, murmelte Alex und warf ihm eine Münze zu. »Es dauert nicht lange.«
    Der Junge fing die Münze auf und grinste fröhlich. »Jawohl, Mylord.«
    Alex stieg vom Phaeton und streckte die Arme nach Lily aus. Sie saß wie erstarrt auf ihrem Sitz und

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