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Jägerin des Herzens

Jägerin des Herzens

Titel: Jägerin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Ende!
    Deine eleganten Lumpen veranlassen niemanden, dich für einen Aristokraten zu halten.«
    Das machte ihn wütend – sie sah das bösartige Flackern in seinen dunklen Augen. »Ich glaube, ich bleibe besser, cara.«
    Lily hörte, dass grüßend ihr Name genannt wurde, als weitere Gäste eintrafen. Sie lächelte und winkte ihnen zu, und sagte dann ruhig zu Giuseppe: »Es gibt hier bestimmt ein privates Zimmer. Wir gehen irgendwo hin und reden miteinander. Komm rasch, bevor mein Mann uns findet.«
    Ross stand neben Alex, der sich mit einigen anderen Gentlemen im Herrenzimmer Versammelt hatte, und drehte müßig einen Cognacschwenker in der Hand. Sie diskutierten über militärische Strategien und waren damit beschäftigt Objekte auf einem Tisch hin und herzuschieben. »Wenn die Regimenter sich hier aufstellten …«, sagte einer von en gerade und schob eine Schnupftabaksdose, eine Brille und ein kleines Figürchen in die Ecke des Tisches.
    Grinsend klemmte Alex sich seine Zigarre zwischen die Zähne und unterbrach ihn: »Nein, es ist leichter, wenn sie sich aufteilen und sich hier … und hier aufstellen.« Er legte die Schnupftabaksdose und das Figürchen so hin, dass sie den Feind, der von einer kleinen bemalten Vase dargestellt wurde, einschlossen. »So. jetzt hat die Vase nicht mehr die geringste Chance.«
    Jemand anderer wandte ein: »Ihr habt die Schere und den Lampenschirm vergessen. Sie haben die beste Position, um von hinten anzugreifen.«
    »Nein, nein«, begann Alex, aber Ross unterbrach ihn und zog ihn vom Tisch weg.
    »Du hast eine interessante Strategie«, sagte Ross trocken, während die anderen mit der Schlacht fortfuhren, »aber sie hat einen Fehler, Cousin. Du solltest dir immer den Rückzug offen halten.«
    Alex blickte zum Tisch. »Du meinst ich hätte die Schnupftabaksdose da lassen sollen, wo sie war?«
    »Ich rede nicht von der blöden Dose oder irgendeinem hypothetischen Kampf.« Ross senkte die Stimme. »Ich rede von deiner klugen kleinen Frau.«
    Alex’ Miene veränderte sich, und seine grauen Augen blickten kalt. Er nahm die Zigarre aus dem Mund und drückte sie in einem Aschenbecher aus. »Nur zu«, ermunterte er seinen Vetter. »Und wähle deine Worte sorgfältig, Ross.«
    »Ich habe dir ja gesagt, dass Lily nicht die Frau ist die ein Mann auf Dauer halten kann. Es war ein Fehler, sie zu heiraten, Alex. Sie macht einen Narren aus dir. Genau in diesem Moment macht sie einen Narren aus dir.«
    Alex betrachtete ihn mit kalter Wut. Er würde Ross zu Brei schlagen, weil er so respektlos von Lily redete, aber zuerst einmal musste er herausfinden, was überhaupt los war. Vielleicht steckte sie ja in Schwierigkeiten. »Wo ist sie?«
    »Schwer zu sagen«, erwiderte Ross achselzuckend. »Genau jetzt könnte ich mir vorstellen, dass sie ein verschwiegenes Eckchen gefunden hat und leidenschaftliche Küsse mit einem italienischen Taugenichts austauscht, der sich als Graf verkleidet hat. Gavazzi war der Name, glaube ich. Kennst du ihn? Ich glaube nicht.« Ross zuckte zurück, als Alex ihm einen so finsteren Blick zuwarf, dass er vom Teufel selbst hätte kommen können. Dann ging Alex. Ross lehnte sich träge an die Wand und war wieder einmal überzeugt davon, dass er alles im Leben bekam, was er wollte – wenn er nur geduldig abwartete. »Wie ich vorausgesagt habe«, murmelte er pragmatisch, »ich werde sie als Nächster besitzen.«
    »Du wirst nie damit aufhören, nicht wahr?« Lily trat in einen kleinen Salon im Obergeschoss. »Es wird immer so weitergehen. Ich werde sie nie zurückbekommen!« Giuseppe summte leise und versuchte, sie zu beruhigen. »Nein, nein, bellissima. Es ist bald vorbei, sehr bald. Ich bringe dir Nicoletta. Aber zuerst musst du mich bei diesen Leuten einführen. Du musst mir Freunde hier schaffen. Dafür habe ich all die Jahre gearbeitet um genug Geld zu haben, damit ich ein wichtiger Mann in London werden kann.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Lily benommen. »Für die italienische Gesellschaft warst du nicht gut genug du meine Güte, du bist ein gesuchter Verbrecher dort –, und deshalb willst du jetzt hier einen Platz?« Angewidert starrte sie ihn an. »Ich weiß, wie dein Gehirn arbeitet. Du glaubst du kannst irgendeine reiche Witwe oder eine dumme junge Erbin heiraten und für den Rest deines Lebens den Schlossherrn spielen. Ist das dein Plan? Und ich soll für dich bürgen und dich in die Gesellschaft einführen? Und du glaubst diese Leute werden dich auf meine

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