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Jägerin des Herzens

Jägerin des Herzens

Titel: Jägerin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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aus.
    Zachary wand sich. »Eigentlich nehme ich alkoholische Getränke erst am späten Nachmittag zu mir ..«
    »Ich auch.« Alex hob sein Glas und nahm einen tüchtigen Schluck. Er musterte seinen Gast abschätzend. Sie waren gleich alt dachte Alex, und doch sah Zachary kaum älter aus als sein Bruder Henry. Zachary hatte ein jungenhaftes Gesicht – mit reiner Haut und braunen Augen voller jugendlicher Träume und Idealismus. Er passte so verdammt gut zu Penelope. Jeder, der auch nur eine Spur Intelligenz besaß, konnte das sehen.
    Alex runzelte finster die Stirn. Caroline war nicht mehr da. Wenn das Schicksal ihm nicht erlaubte, die Frau zu haben, die er liebte, dann wollte er verdammt sein, wenn Zachary Penelope bekam. Alex’ alkoholbenebeltes Gehirn merkte zwar, dass seine Einstellung selbstsüchtig, grausam und grundlos rachsüchtig war … aber es war ihm egal.
    Alles war ihm egal.
    Außer vielleicht einer Sache. Eine Winzigkeit die ihn nicht ohne Grund beschäftigte. »Mit wem war Miss Lawson verlobt?«, fragte er brummig.
    Zachary schien verwirrt Über seine unvermutete Frage. »Ihr meint ähm … die Episode von vor zehn Jahren? Als Lily mit Lord Hindon verlobt war?«
    »Lord Hindon wer? Thomas Hindons Sohn Harry?«
    »Ja, Harry.«
    »Dieser aufgeblasene kleine Dandy, der in jeden Spiegel starrt an dem er vorbeikommt?« Alex lachte ungläubig auf. »Das war ihre große Liebe? Ich hätte mir ja denken können, dass sie sich jemanden aussucht der eher eitel als intelligent ist. Und er war ein Freund von Euch?«
    »Damals ja«, gab Zachary zu. »Harry besaß einen gewissen Charme …«
    »Warum hat er sie denn sitzen gelassen?«
    Zachary zuckte die Schultern. »Aus keinem besonderen Grund.«
    »Ach, kommt«, schnarrte Alex. »Sie hat ihn doch ganz bestimmt betrogen, oder öffentlich gedemütigt, oder …«
    »Ja, sie hat ihn betrogen. Allerdings nicht mit Absicht. Lily war damals noch sehr jung und äußerst vertrauensselig.
    Und naiv. Sie verliebte sich in Harry, weil er so gut aussah, ohne zu merken, dass er ein äußerst oberflächlicher Mann war. Um für Harry anziehend zu sein, verbarg Lily ihre Intelligenz und ihren starken Willen und benahm sich wie ein dummes Gänschen. Ich glaube nicht dass sie ihn absichtlich täuschen wollte. Sie nahm nur einfach die Eigenschaften an, von denen sie glaubte, dass er sie bewundern würde.«
    »Aber schließlich entdeckte Hindon, wie sie wirklich war.«
    »Ja, in den Monaten nach seinem Antrag begann er es zu merken. Harry benahm sich äußerst unehrenhaft. Er ließ sie kurz vor der Hochzeit sitzen. Lily war am Boden zerstört. Ich machte ihr an seiner Stelle einen Antrag, aber sie lehnte ihn ab. Sie sagte, offenbar sei es ihr Schicksal, nie zu heiraten. Ihre Tante nahm sie ein paar Jahre lang mit auf Reisen. Sie haben eine Zeit lang in Italien gelebt.«
    Alex konzentrierte sich auf seine Zigarre. Seine goldenen Wimpern senkten sich über seine Augen und verbargen seine Gedanken. Als er wieder das Wort ergriff, klang seine Stimme ruhiger als vorher.
    »Sie muss eine leuchtende Spur hinter sich hergezogen haben.«
    »Nein, eigentlich ist sie verschwunden. Die Jahre vergingen, und niemand hörte etwas von ihr. Irgendetwas muss mit ihr in Italien geschehen sein, aber sie hat keiner Menschenseele jemals etwas darüber erzählt. Ich weiß nur, dass Lily dort einen großen Kummer erfahren haben muss. Als sie vor zwei Jahren wieder in England auftauchte, konnte ich sehen, wie sie sich verändert hatte.« Zachary runzelte nachdenklich die Stirn. »In ihren Augen liegt eine Traurigkeit die nie vergeht. Sie ist eine einzigartige Frau, mit einem Mut den die meisten Männer nicht besitzen.«
    Zachary sagte noch etwas, aber Alex hörte ihm nicht mehr zu. Er betrachtete den aufrichtigen jungen Mann, der ihm gegenüber saß, und dachte daran, wie Lily Zachary in der Bibliothek geküsst hatte. Offensichtlich ein Versuch, ihn davon zu überzeugen, dass sie ein Liebespaar waren. Aber ihm hatte die Szene eindeutig gezeigt, dass die beiden nur platonische Freunde waren. Lily hatte zwar auf Zacharys Schoß gesessen und ihn geküsst aber Zachary hatte nicht ein einziges Mal die Arme um sie geschlungen. So benahm sich wohl kaum ein Mann, der die Frau küsste, die er liebte. Wenn er an Zacharys Stelle gewesen wäre …
    Alex verdrängte den verbotenen Gedanken und sah Zachary grüblerisch an. »Lily ist eine gute Schauspielerin. Aber nicht gut genug.«
    »Ich sage Euch, Ihr schätzt

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