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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Nefer.
    »Ja, ja, wir sind eben ganz zahm geworden. Darum durften wir am nächsten Tag auch in diese netten Zimmerchen und bekamen super Futter. Aber, hey, die essen hier vielleicht komisch.«
    »Menschen benutzen ihre Finger.«
    »Kannste pfeifen, die benutzen Werkzeuge. Und den Fisch verderben sie auch! Die fanden das fies, dass wir den roh gegessen haben.«
    »Na ja, aber das richtige Essen haben wir dann auch gelernt. Und du glaubst gar nicht, wie hübsch wir den Tisch decken können.«
    »Ja, und ganz tolle Bilder malen«, prustete Sem. »Da ist so ein Weibchen, das uns bunte Farben gibt. Darf man auch nicht mit den Fingern verschmieren, obwohl das auf dieser felllosen Haut ziemlichen Spaß gemacht hat.«
    »Die hatte was dagegen, dass wir uns ausgezogen haben.«
    »Ich weiß nicht, Ani. Dich hat sie ziemlich rollig angeguckt.«
    Nefer schüttelte den Kopf. »Passt bloß auf, Jungs. Das kann schwer danebengehen.«
    »Schon klar. Wir haben uns – auch da – ganz zahm angepasst. Und gelauscht.«
    »Ja, war lehrreich, was die anderen hier so quatschen.«
    »Wir haben jetzt eine hübsche Geschichte für uns zusammengebastelt. Willste hören?«
    »Erzählt. Kommt ihr damit hier raus?«
    »Ich denke schon. Also, da sind ein paar Typen, die stammen aus den hiesigen Anderländern. Also, die sind nicht von hier. Die haben uns auf den Dreh gebracht. Wir sind jetzt Flüchtlinge aus Jemen, da sind wir wegen unserer Religion verfolgt worden. Weshalb wir illegal eingereist sind, in einem Container versteckt. Und als wir hier rauskamen, haben wir einen Kulturschock gekriegt und sind ausgetickt.«
    »Ist ziemlich nah an der Wahrheit, die Geschichte«, murmelte Nefer.
    »Ja, klasse, nicht? Jedenfalls haben wir noch immer eine Wahnsinnsangst, wieder abgeschoben zu werden. Deshalb kümmert sich die süße Sozialarbeiterin jetzt auch ganz besonders um uns.«
    »Die guckt uns alle drei rollig an«, warf Ani ein. »Aber wir sind standhaft.«
    »Ah ja.«
    »Doch, Nefer. Obwohl das auch als Mensch nicht ganz einfach ist.«
    »Erzählt weiter!«
    »Ja, also, die Süße sagt, sie kennt sich mit Flüchtlingsorganisationen aus – was immer das ist –, und sie kriegt Papiere für uns und einen Platz in einem Asylbewerberheim.«
    »Und dann seid ihr hier raus?«
    »Jau, morgen oder übermorgen.«
    »Gut, ich habe dann eine Aufgabe für euch.«
    Als die Gebrüder Sem, Ani und Pepi Katz bezogen die drei also am übernächsten Tag eine kleine Wohnung und nahmen natürlich auch gleich einen kleinen schwarzen Kater bei sich auf.
    Nefer hatte sich entschieden, weiterhin in dieser unscheinbaren Gestalt herumzulaufen, weil es die unauffälligen Ermittlungen einfacher machte. Aber er hatte den dreien seine Erkenntnisse weitergegeben, und nun beratschlagten sie bei einer großen Portion rohem Fisch, wie sie weiter vorgehen sollten. Die zwei Wochen Gefangenschaft hatten bei ihnen Spuren hinterlassen, fand Nefer. Sie waren, trotz all dem Übermut, sich jetzt der Ernsthaftigkeit ihrer Mission bewusster geworden. Und bereit, angestrengt mitzuarbeiten.
    »Dieser Finn hat sich also mit dem Muttertier gezofft und ist ab, sich ein eigenes Revier zu suchen, richtig?«, fasste Ani die Sache zusammen.
    »Muss man wohl annehmen.«
    »Und das Wurfgeschwister ist noch dageblieben.«
    »Ich glaube nicht, dass das junge Weibchen ein Wurfgeschwister ist. Sie ist vermutlich jünger als er und braucht die Mutter noch. Bei Menschen dauert das lange, bis sie das Revier verlassen.«
    »Ob sie seine Witterung aufnehmen könnte?« Pepi leckte sich nach dem Essen gründlich die Finger ab. Das hatte er sich noch nicht abgewöhnen können.
    »Menschen können nicht riechen.«
    »Aber quatschen. In diese kleinen Dinger, die sie sich immer ans Ohr halten.«
    »Ja, das haben sie uns auch erzählt, da in dem Wohnbereich. Handy nennen sie es, oder Telefon.« Ani stellte die Teller zusammen und brachte sie zur Spüle. Reinlich waren die drei, fand Nefer. Wie Katzen eben. Und als Mensch machte einem der Kontakt mit Wasser auch nicht so viel aus.
    »Du meinst also, dieses Geschwister könnte wissen, wo dieser Finn sein neues Revier hat?«
    »Ich denke schon. Wir wissen doch auch in etwa, wo sich unsere Geschwister herumtreiben.«
    Nachdenklich putzte Nefer sich den Schwanz. Die drei sahen ihn erwartungsvoll an.
    »Am einfachsten wird es wohl sein, wenn man sie fragt«, meinte er schließlich. »Sie ist ein hübsches Weibchen und verwendet reichlich Lockstoffe. Also, ein Mann

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