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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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auch mit, sie ist fürchterlich zäh, verstehst du?«
    »Mhm. Vielleicht sollte Finn mal bei ihr anheuern. Der will ja unbedingt ein raues, wildes Leben führen.«
    »Er kann sie ja mal fragen. Na, jedenfalls will sie ihre Einsätze etwas reduzieren, damit sie hier auf mich aufpassen kann. Aber sie und meine Eltern sind völlig unterschiedlicher Meinung. Iris hält mich für eine Hypochonderin und meine Eltern für halb Behinderte.«
    »Und für was hältst du dich?«
    »Weiß nicht. Es ist ja wahr, ich krieg immer Herzrasen, wenn mich was aufregt. Und wenn ich mich anstrenge. Und dann bekomme ich immer Angst, dass irgendwas mit meinem Herz nicht stimmt.«
    »Warst du denn schon mal beim Arzt?«
    »Einmal? Bei einem? Mann, ich kenne jede kardiologische Untersuchungsmethode einzeln.«
    »Und, hast du einen Herzfehler?«
    »Man findet nichts Richtiges. Aber bei meiner Großmutter haben sie auch nichts gefunden. Und sie ist trotzdem gestorben.« Felina drückte ihre Hände auf den Brustkorb. »Jetzt fängt es wieder an«, keuchte sie.
    »Tief Luft holen!«
    »K… kann ich n… nicht.«
    Kristin sprang auf und rannte zur Tür. Gleich darauf kam sie mit Iris zurück. Sie brachte eine Flasche Mineralwasser und ein Glas mit.
    »Trink das, Mädchen«, sagte die barsch. »Jeder hat mal Herzklopfen.« Sie reichte ihr das Glas mit dem eiskalten Wasser.
    »K… kann nicht!«
    »Du kannst. Reiß dich zusammen, Felina!«
    Feli keuchte.
    »Sollten Sie nicht besser den Notarzt rufen?«, fragte Kristin besorgt.
    »Nein, den Affentanz will sie doch nur.«
    »Ist… nicht… wahr!«
    »Dann trink das kalte Wasser!«
    Sie tat es, und es half erstaunlicherweise.
    Nach einer Weile atmete sie tief durch.
    Ihre Tante hatte sich zu ihnen gesetzt und sah sie nun an.
    »Je mehr Angst du davor hast, desto heftiger wird es, Felina. Das Dumme ist, dass man dich immer in Watte gepackt hat. Du treibst viel zu wenig Sport.«
    »Darf ich doch nicht.«
    »Darfst du schon. Du musst ja nicht gleich Hochleistung erbringen.«
    »Aber Mama …«
    »Ja, deine Mama macht sich Sorgen. Aber jetzt sind deine Eltern erst mal wieder unterwegs. Was hältst du davon, nachher eine Stunde mit mir durch den Wald zu gehen?«
    Felina schüttelte den Kopf.
    »Wir haben morgen eine Diskussionsstunde, auf die ich mich vorbereiten muss. Und – Iris – du hast gesagt, nicht gleich Hochleistungssport.«
    »Eine Stunde durch den Wald zu gehen erfordert keine Hochleistung.«
    »Mit dir schon.«
    Ihre Tante schüttelte den Kopf. »Kristin, überreden Sie Feli dazu.«
    »Ich? In den Wald? Mit den Schuhen?«
    »Meine Güte, was seid ihr für Zimperliesen.«
    Mit diesen Worten verließ Iris den Raum, und Feli stöhnte.
    »Das meinte ich mit gesund.«
    »Ja, verstehe. Aber mit dem Wasser, da hatte sie eine gute Idee!«
    »Na ja, besser als der Notarzt war es schon. Aber nun lass uns über die Diskussionsstunde morgen reden.«
    Frau Grünthal, gerne auch Grünchen genannt, stellte den Anwesenden Pfarrer Bormann vor, und Kris, die sich neben Feli gesetzt hatte, flüsterte »Dornenvögel«.
    »Und vermutlich ebenso verklemmt«, zischelte Feli zurück. Der Pfarrer sah allerdings wirklich unverschämt gut aus und wusste das wohl auch. Ihr hingegen gefiel – so auf den ersten Blick – der zweite Gast etwas besser, den Grünchen mit Nathan Walker, Nachname englisch ausgesprochen, einführte. Leiter des hiesigen Forstamts. Gegen den zurückhaltend elegant gekleideten Geistlichen wirkte er rustikal, und seine Stiefel wie sein Gesicht zeigten gewisse Verwitterungsspuren. Anders als Pfarrer Bormann trug er auch kein verbindliches Lächeln auf den Lippen, sondern nickte nur kurz in die Runde.
    Es ging um Ethik, um Umweltschutz und vor allem um Tierschutz. Gernot trug sein Referat vor, in dem er über die Zustände in Hühner-KZs und Schlachthöfen berichtete. Das war ziemlich gruselig. Es entspann sich darauf eine Diskussion über die Achtung des Lebens, auch die Achtung tierischen Lebens, wobei Pfarrer Bormann sich kräftig auf die Wunder der Schöpfung bezog und Tierquälerei in den Katalog der Sünden stellte. Der Förster sagte nichts dazu, sah sich aber unaufdringlich um. Schon bald tauchte die Frage auf, ob Tiere ein Bewusstsein und eine Seele hätten. Hier wurde es nun lebhaft.
    »Ohne Zweifel spüren Tier Schmerz, und selbstverständlich wissen sie sich anzupassen. Doch alles das dürfen wir nicht vermenschlichen. Es werden gerne eigene Gefühle in das Verhalten der Tiere

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