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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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könnte ihr sicher die Information abschmeicheln.«
    »Oh, dürfen wir?«
    »Einer von euch. Der beste Schmusekater«, sagte Nefer und grinste. »Sem, du bist nicht unbeliebt bei den Kätzinnen. Meinst du, du kannst ein Menschenmädchen betören?«
    Sem schien um einige Zentimeter größer zu werden, die beiden anderen fauchten leise.
    »Ich denke schon. Darf ich sie in den Nacken beißen?«
    »Das, Junge, lass man lieber. Das machen die Menschen auch ein bisschen anders.«
    »Schade.«
    »Es geht darum, herauszufinden, wo ihr Bruder ist, nicht um die Befriedigung deiner Triebe!«
    Womit das Fauchen der beiden anderen in schadenfrohes Grinsen überging.
    Immerhin brauchte Sem nur zwei Tage. Er hatte Kristin auf dem Heimweg von der Schule abgepasst und sie in ein Gespräch verwickelt. Nefer bewunderte, wie er sie auf charmanteste Katzenart umwarb und umschwänzelte. Sie erglühte schon, als sie ihm am Nachmittag wieder begegnete, und als Sem dann auch noch das Nasenküsschen an ihr ausprobierte, schmolz sie förmlich dahin. Nefer musste ihm einen warnenden Kratzer an der Wade verpassen, damit er sich nicht doch noch gehen ließ.
    Am nächsten Tag hatte er das Mädchen dann wirklich davon überzeugt, dass er ein Bekannter eines Freundes ihres Bruders war und ihn unbedingt besuchen wollte.
    »Fünf Kilometer südlich von hier, Erdbeerfelder. Dort arbeitet er, um Geld zu verdienen, was immer das für ein Zeug ist.«
    »Ein Tauschmittel, Sem, Menschen leben in einer Tauschgesellschaft – schenken tut dir hier niemand was.«
    »Doch, uns haben sie Essen und Kleider geschenkt.«
    »Ihr wart ja auch Bedürftige. Lange machen sie das nicht. Irgendwann fordern sie alles wieder zurück.«
    »Na, egal. Wir wissen jetzt, wo er ist. Und jetzt?«
    »Werden wir Geld verdienen. Das heißt – ihr. Ich bleibe ein kleiner, schwarzer, unscheinbarer Kater.«
    »Und du glaubst, wir füttern dich durch?«
    »Klar.«
    »Wir fordern es aber irgendwann zurück, Kleiner.«
    Scratsch!
    »Autsch!«

15. Die Seele der Tiere
    »Der ist ja sooo ein süßer Junge, der Sammy, echt, Feli!«
    Kristin schwärmte Felina nun schon seit einer halben Sunde von ihrem neuen Flirt vor und ließ keine Einzelheit aus. Da sie aber derartige Anfälle von Anhimmelei ungefähr zweimal im Monat hatte, hörte Feli nicht sonderlich konzentriert zu. Bis sie sagte: »Ich weiß aber nicht – eigentlich war das wohl doch nicht ganz richtig, dass ich ihm gesagt habe, wo er Finn treffen kann. Ich hoffe, der ist mir jetzt nicht böse, wenn Sammy bei ihm auftaucht.«
    »Mhm? Finn?«
    »Och, Feli, du kriegst aber auch gar nichts mehr mit. Finn hatte Krach mit Nerissa und ist letzte Woche von zu Hause weggegangen.«
    »Jetzt wo du es sagst – stimmt, ich habe ihn schon seit Tagen nicht mehr mit seinem Roller rumknattern gehört. Wo ist er denn hin und was macht er?«
    »Ich hab ihm versprochen, niemandem etwas zu sagen.«
    »Dann hättest du es auch diesem Sammy nicht weitersagen dürfen.«
    »Nein, eigentlich nicht. Aber ich glaube, Finn will nur nicht, dass Nerissa es weiß. Und der sag ich es nicht. Auf gar keinen Fall. Und wenn sie mir Daumenschrauben anlegt.«
    »Aber sie macht sich doch sicher Sorgen um ihn. Meine Eltern würden ausflippen, wenn ich einfach abhauen würde.«
    »Ach, weißt du, erstens ist meine Mutter mit ihrem neuen Lover beschäftigt, und zweitens habe ich ihr dann doch gesagt, dass ich weiß, wo er ist und dass sie ihn mal in Ruhe lassen soll. Sie hat zwar gemault und was von Undankbarkeit gemurmelt, aber wahrscheinlich denkt sie, dass er schon bald wieder mit eingekniffenem Schwanz zurückgewinselt kommt.«
    »Vielleicht tut er das auch nicht.«
    »Hoffentlich nicht. Nerissa kann manchmal ganz schön biestig sein.«
    »Weshalb das vielleicht keine so gute Idee ist, wenn ich zu euch ziehe. Aber … meine Tante hat mir angeboten, bis zu meinem Abi hier wohnen zu bleiben.«
    »Na klasse!«
    »Na ja.«
    »Wieso – ist doch besser als Internat, oder?«
    »Du kennst Iris nicht«, antwortete Felina düster. »Die ist so gesund !«
    Kristin gluckste.
    »Das verstehst du nicht, Kris.«
    »Dann erklär es mir.«
    »Ach, ich weiß nicht. Na ja, Iris hat zusammen mit einer anderen Frau ein Unternehmen, das sich auf solche Wanderurlaube spezialisiert hat. Aber nicht solche, wo man gemütlich von einem Hotel ins nächste schlappt, sondern sich so mit Rucksack und Buschmesser durch die Wildnis schlägt.«
    »Trekkingtouren also.«
    »Ja, genau. Sie macht die

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