Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Lierss
Vom Netzwerk:
denken ließen, würden einen Fuß wohl ohne Weiteres abtrennen können. An einer Seite stand ein Gestell mit einem großen Holzrad daran. Schwere Stricke lagen darauf, deren Ende eine Schlaufe bildete. Mit einer solchen Streckbank könnte man einem Menschen sämtliche Glieder auseinanderreißen.
    Plötzlich fiel sein Blick auf etwas, das ihm die Bilder des Toten aus dem Sarg wieder vor Augen führte. Dort an der Wand hing ein Folterwerkzeug von ganz besonders bestialischer Art. Es war ein schwerer Strick, der sich an seinem Ende in viele kleine Stricke aufteilte. An jedem dieser Enden befand sich ein Stück Eisen mit lauter Widerhaken. Überall hingen Gewebereste daran. Kein Zweifel, mit solch einer Geißel wurde der Mann aus dem Sarg vor seinem Tod gefoltert. Die herausgerissenen Fleischstücke aus dem Rücken, das waren die Wunden, die von genau diesem Folterwerkzeug herrührten. Kerner stellte sich vor, wie viele Menschen hier wohl schon darum gefleht hatten, dass ihre Qualen beendet würden. Ihr sehnlichster Wunsch dürfte es gewesen sein, endlich den letzten Atemzug zu tun, um für immer ihren Peinigern zu entkommen.
     
    Guiseppe drehte sich um. »Und was jetzt, Sie superschlauer Hauptkommissar? Sehen Sie das hier? Wenn der Conte zurückkehrt, werden Sie sterben. Auf welche Art, das ist Ihnen doch wohl hoffentlich jetzt klar. Ich bin der Einzige, der Ihnen vielleicht noch auf eine bestimmte Art helfen kann. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie geben mir die Waffe, und ich werde Sie erschießen. Das wäre dann wenigstens kurz und schmerzlos.« Der Gorilla zeigte, um seine Worte noch einmal zu unterstreichen, mit seiner Hand durch den Raum. »Vielleicht haben Sie ja eine gewisse Vorstellung davon, welches Schicksal Sie sonst erwartet.« Kerner machte einen Schritt auf Guiseppe zu. »Ich weiß Ihr großzügiges Angebot wirklich zu schätzen, Guiseppe, aber ich denke doch, dass Sie mich ein wenig unterschätzen. Wie dem auch sei, das hier dürfte für die nächsten Stunden der geeignete Aufenthaltsort für Sie sein. Dabei dürfen Sie sich gerne ausmalen, was mit Ihnen geschieht, sollte der Conte wirklich hierher zurückkehren. Wenn ich nicht mehr da bin, wird er zweifelsohne ein paar Fragen an Sie haben.« Kerner grinste plötzlich und steckte die Waffe, die er in der Hand hielt in den Hosenbund. Verwirrt sah Ferruccios Bodyguard ihn an. Kerner holte mit seiner Rechten aus und krachend landete seine Faust an Guiseppes Kinn. Wie vom Blitz getroffen fiel er zu Boden. »3. Buch Mose - ... und wer seinen Nächsten verletzt, dem soll man tun, wie er getan hat! Das, mein Freund, war für gestern Nacht.« Langsam ging Kerner rückwärts aus der Tür. Er schloss sie und schob den schweren Eisenriegel vor. Nicht eine Sekunde zu früh. Der massige Körper von Guiseppe krachte gegen das Holz. Mehrmals versuchte es der furchteinflößende Hüne, aber selbst die Bärenkräfte dieses Mannes konnten der massiven Tür und der schweren Verriegelung nichts anhaben.
     
    Kerner ging den schmalen Gang hinunter bis zu seinem Ende. Dort war eine Tür, fast doppelt so groß wie die anderen. Sie war zudem sehr viel stärker gesichert. Noch etwas zog Kerners Aufmerksamkeit auf sich. Er hielt die Fackel hoch, und in dem flackernden Licht erkannte er ein Ornament. Der Totenkopf starrte Kerner geradewegs an, darunter die gekreuzten Knochen und die Ziffern 322. Hier also fanden die Treffen der geheimen Loge statt. Kerner legte sein Ohr an die Tür. Nichts war zu hören. Alleine und ohne schweres Werkzeug kam er hier nicht weiter. Er ging den Gang zurück zur Treppe. Oben lagen Tacita und Jupiter noch immer auf ihrem Platz und hielten Wache. Kerner kniete sich zu ihnen hin und streichelte ihre Köpfe. »Brav, Ihr beiden. Das war wirklich große Klasse eben.« Seine Blicke streiften durch den Raum, auf der Suche nach etwas, mit dem er wenigstens eine der weniger gesicherten Türen im Keller öffnen konnte. An einer Wand entdeckte er eine Streitaxt. Er nahm sie und lief zurück in den Keller. Das Mauerwerk war teilweise etwas feucht. An einer der Türen blieb er stehen. Der Stein dort in der Nähe des Schlosses fühlte sich brüchig an. Kerner trat einen Schritt zurück und schwang die Axt über den Kopf. Mit aller Kraft schlug er zu. Immer wieder fuhr die schwere Klinge in das Mauerwerk. Langsam bildeten sich die ersten Risse in dem Stein. Unter den mächtigen Hieben sprangen nach und nach immer größere Stücke zur Seite weg. Ein letzter

Weitere Kostenlose Bücher