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Jagdfieber

Jagdfieber

Titel: Jagdfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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Anspannung hatte sich in dem stetigen Verhärten und Lockerlassen seiner Muskulatur geäußert. Ein Anblick, der ihr Verlangen nach ihm nur noch gesteigert hatte. Flüchtig strich sie mit den Fingerspitzen über ihren Schlitz und erschauerte wohlig. Sie liebte es, sich selbst zu streicheln, und hätte das gerne auch unter Victors prüfenden Blicken getan – nur für ihn allein.
    Bald, Victor, schon bald wird es keine Geheimnisse mehr zwischen uns geben, keine falsche Scham und keine Reue …
    Sie rieb die nackten Schenkel aneinander, schloss für einen kurzen Augenblick die Augen und dachte an seine Hände. Hart und schwielig, zupackend und energisch.
    Entschieden zwang sie sich zurück in die Wirklichkeit. Sie wollte keine Träume, keine schwammigen Vorstellungen ohne Substanz, sondern den ganzen Mann in all seiner überwältigenden Präsenz. Warum er sich so gegen die gegenseitige Anziehung wehrte, war ihr nach wie vor ein Rätsel. Gab es vielleicht doch eine andere Frau, von der er nichts erzählte? Diese Briten konnten verdammt diskret sein, wenn es um solche Dinge ging, und es erschien ihr schlichtweg unmöglich, dass er keusch lebte.
    Paige dachte nach. Die Abende verbrachte er meistens in seinem Büro, auch sonst hielt er sich fast nur auf dem Anwesen auf und verließ Seymour Manor nur selten. Bis auf die Freitagnachmittage …
    Auf einmal wurde sie stutzig. Ihre erste Begegnung im Berkeley hatte ebenfalls an einem Freitag stattgefunden, und sie meinte sich zu erinnern, dass es bei der zweiten genauso gewesen war. Und letzten Freitag, da war er erneut am frühen Nachmittag verschwunden und erst gegen Abend wieder zurückgekommen. Sichtlich entspannt und gutgelaunt. Mit einem umwerfenden Lächeln auf den Lippen war er durch die Eingangstür geschlendert und hatte dem Butler seine Jacke in die Hand gedrückt, ehe er pfeifend die Treppe zum oberen Stockwerk erklommen hatte. Paige dämmerte langsam, was da los war. Victor hatte vielleicht keine Dates, aber zweifellos eine Geliebte. Die Zeichen waren zu eindeutig. Ein Mann, der sich jede Woche im gleichen Hotel aufhielt und das zu einer Uhrzeit, die zu spät für ein Mittagessen und zu früh für ein Dinner war, der tat dies nur aus einem Grund: um sich das Hirn aus dem Kopf zu vögeln.
    Mit einer hastigen Bewegung griff sie sich eines der Kleider auf dem Bett und starrte wie blind darauf. Rot, sehr sexy und enganliegend. Der leuchtende Stoff verschwamm ihr vor den Augen. Sie hielt die Seide so eisern fest, dass ihre Handknöchel weiß hervortraten, ein merkwürdiges Gefühl höhlte ihren Bauch aus. Eifersucht.
    Das war beängstigend, denn Eifersucht bedeutete Besitzanspruch, und der wiederum setzte Gefühle voraus, die sie nach Jason eigentlich nicht mehr hatte investieren wollen. Doch die Möglichkeit, Victor könnte tatsächlich eine heimliche Geliebte haben, wurde für Paige mehr und mehr zur schrecklichen Gewissheit, je länger sie darüber nachdachte. Kein Wunder, dass er bei ihren ersten Begegnungen so immun gegen ihren Sexappeal gewesen war! Einen sexuell gesättigten Mann scharfzumachen, war schon unter normalen Umständen nicht einfach, und Victor hatte einen besonders starken Willen.
    Auf einmal fühlte sie wilde, nicht einzudämmende Wut durch ihre Adern rauschen. Sie wollte nicht darüber nachdenken, worin diese Gefühle ihren Ursprung hatten, sonst hätte sie sich unweigerlich eingestehen müssen, dass er mittlerweile mehr für sie war als nur eine Herausforderung. Mehr als ein Werkzeug, um sich von Jason und Emily abzulenken. Sie spitzte den Mund und blies mit einem pfeifenden Ton die Luft aus ihren aufgeblähten Wangen, fuhr sich hastig durchs Haar und übers Gesicht und versuchte, ihre Fassung wiederzuerlangen. Erneut stand sie kurz davor, sich wegen eines Mannes in eine emotionale Krise zu manövrieren.
    Die Uhr schlug in diesem Augenblick zur vollen Stunde, und Paige warf einen Blick darauf. 16.00 Uhr. Höchste Zeit, sich anzuziehen, und sich nicht wie ein Jammerlappen aufzuführen. Entschlossen nahm sie das einfachste Kleid aus ihrem Kleiderschrank zur Hand und hielt es sich vor den Körper. Das hellblaue Sommerkleid war recht einfach geschnitten und nicht sonderlich sexy. Das aufregendste daran war der bootförmige Carmen-Ausschnitt. Den BH ließ sie absichtlich weg, und wäre sie nicht so sauer gewesen, hätte ihr der Gedanke, dass Victor offenbar der festen Überzeugung war, sie würde grundsätzlich keinen tragen, durchaus ein Lächeln

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