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Jagdfieber

Jagdfieber

Titel: Jagdfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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fing an, sich mit festem Druck zu reiben, damit endlich ein bisschen Blut in den augenblicklich völlig nutzlosen Körperteil strömte. Er begehrte Charlotte nicht, doch das Empfinden, ihr etwas schuldig zu sein, lenkte seine Schritte auf das Bett zu, wo sie schon in der befohlenen Stellung auf ihn wartete. Hinter ihr blieb er stehen und sah auf sie herunter. Dass sie einen Rock trug, vereinfachte die Sache. Er packte den Saum und zog den Stoff über ihren Po nach oben. Schwarze Strapse auf elfenbeinfarbener Haut, ihr Höschen war kaum der Rede wert. Er riss es einfach auseinander, als wäre der Slip nicht stabiler als ein Spinnennetz. Währenddessen pumpte er immer noch die Lust in seinen Penis. Die Bemühungen zeigten endlich Wirkung, und er schwoll ein wenig an. Noch nicht genug, um sich in Charlotte zu versenken, doch lange würde es nicht mehr dauern, bis es soweit war. Hoffte er. Plötzlich sah sie ihn über die Schulter hinweg an, das Gesicht entstellt vom Hunger auf Sex.
    „Ich will dich in meinem Arsch … dort spür ich dich am intensivsten“, forderte sie rigoros.
    Victor konnte nicht sagen warum, aber genau dieses Verhalten spiegelte die letzten Jahre so punktgenau wieder, dass auch die letzte Lust verlorenging. Was machte er hier eigentlich? Zu Hause wartete die heißeste, süßeste und wundervollste Frau, die sich ein Mann nur wünschen konnte, und er stand kurz davor, eine frustrierte Hexe in den Arsch zu ficken. Victor trat zurück, schweratmend. Kalter Schweiß benetzte seine Stirn, und er wischte ihn mit dem Handrücken weg. Verdammt. Er drehte sich von ihr weg, weil er ihren Anblick nicht mehr ertragen konnte.
    „Victor“, jammerte Charlotte und kroch vom Bett herunter. Auf Knien rutschte sie zu ihm und umklammerte seine Beine. „Bitte … geh nicht.“
    Er fühlte sich furchtbar, schüttelte aber dennoch den Kopf.„Es tut mir leid. Ich kann nicht.“
    Tränen standen in ihren Augen. Echt oder nicht? Charlotte war schon immer eine hervorragende Schauspielerin gewesen. Plötzlich rappelte sie sich auf, schniefte ein paarmal und strich sich das durcheinandergeratene Haar aus dem Gesicht. Ihr Gesicht wirkte fleckig, war an etlichen Stellen gerötet.
    „Du willst also wirklich gehen“, stellte sie nun etwas ruhiger fest.
    Er nickte, vorsichtig, denn er traute ihr nicht, dennoch ließ er keinen Zweifel darüber offen, dass Sex mit ihr für ihn nicht mehr infrage kam.
    „Ja, wir sollten das nicht bis in die Unendlichkeit ausdehnen. Wenn du wirklich in mich verliebt bist, wie du behauptest, dann wird es nicht besser, wenn ich bleibe und noch einmal mit dir schlafe.“
    Er fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht, schüttelte den Kopf und schenkte ihr einen langen Blick. „Es tut mir wirklich leid, Charlotte. Aber ich kann einfach nicht so weitermachen, und ich will mein neues Leben nicht beginnen, indem ich an das alte anknüpfe. Mit dir zu schlafen wäre zu diesem Zeitpunkt nicht richtig. Weder für dich noch für …“
    Victor brach an dieser Stelle ab, weil er Paige aus dieser Sache raushalten wollte. Charlotte setzte sich in der Zwischenzeit aufs Bett, die Matratze gab unter ihrem fliegengewichtigen Körper kaum nach. Ein rätselhafter Blick aus ihren hellen Augen streifte ihn, während er seine Hose wieder schloss.
    „Dann wünsch ich dir alles Gute, Victor.“
    Er sah überrascht zu ihr rüber. Sie lächelte. Nicht strahlend, aber es wirkte tatsächlich ehrlich. Erstaunt erwiderte er diese Nettigkeit. Ihre Reaktion freute ihn, weil er ihr diese Vernunft nicht zugetraut hatte.
    „Danke, dir auch.“
    Er zögerte noch einen Moment, doch als sie den Blick zur Seite wandte, gab es keinen Anlass mehr, um noch zu bleiben. Eilig verließ er das Schlafzimmer und die Suite. Victor konnte gar nicht schnell genug weg, und sobald er im Hotelflur stand, atmete er tief durch und horchte in sich hinein. Diese lästige Schwere auf seiner Seele, die ihn in den letzten Jahren stets begleitet hatte, schien wie durch Zauberhand verschwunden zu sein, und ein leichtes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er war frei!
    Endlich, nach so vielen Jahren des Zweifels und der Angst, hatte er das Bedürfnis, etwas zu wagen und zu riskieren. Er würde sein Herz in die Waagschale werfen, und selbst wenn Paige es ihm brach, würde der danach einsetzende Schmerz lebenswerter sein als die toten Tage, durch die er sich seit Jahren geschleppt hatte.
     
    Charlotte blieb auf dem Bett zurück und rührte sich

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