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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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Nathan sah sich aus Konkurrenzgründen genötigt, dasselbe zu tun. Jake verzehrte widerwillig ein paar Happen, um keinen Verdacht zu erregen, doch Charlie brachte nicht einmal den Fisch hinunter, so entsetzt war er.
    Das Festessen neigte sich schon dem Ende zu, als ein großer, schlaksiger Mann mit kantigem Gesicht und langem geflochtenem Bart durch den Torbogen am anderen Ende kam. Zielgerichtet ging er zwischen den Tafeln hindurch zu Agata, die ihn mit einem Nicken begrüßte und ihm etwas ins Ohr flüsterte.
    Jake überlegte, wo er den Mann schon einmal gesehen hatte. »Das ist der Kerl aus dem Labor auf Vulcano«, sagte er leise.
    Charlie blickte auf. »Wahrscheinlich ihr wissenschaftlicher Berater«, kommentierte er grimmig.
    Als alle fertig gegessen hatten, wurden die Tafeln abgeräumt, und ein Mann mit einer roten Lockenperücke betrat die von Fackeln beleuchtete Arena. Er schien für das Unterhaltungsprogramm zuständig zu sein. Mit ausgebreiteten Armen stellte er sich in die Mitte der Arena und rief den versammelten Gästen mit heiserer Stimme etwas zu. Diesmal brauchte Charlie nicht erst zu übersetzen, denn der Inhalt der Worte wurde auch so klar, als die Gäste sich von ihren Diwanen erhoben und die Kanarienkäfige öffneten. Wie auf ein Kommando flogen die Vögel auf, sammelten sich zu einer Formation und kreisten einmal um die Arena. Schließlich ließ sich der ganze Schwarm auf dem Mann mit der Perücke nieder, sodass er selbst aussah wie ein übergroßer Kanari. Um das Bild perfekt zu machen, erhob er sich sodann vor den staunenden Augen der Zuschauer in die Luft, als könnte er tatsächlich fliegen. Jake konnte zwar den Hebemechanismus unter seinen Füßen erkennen, aber das Ganze wirkte so verblüffend echt, dass das gesamte Publikum begeistert aufsprang.
    In diesem Moment wandte Topaz sich ihm ein zweites Mal zu und nickte kaum merklich. Jake hatte verstanden: jetzt oder nie.
    Niemand bemerkte, wie die vier zwischen den Säulen verschwanden und zu der Saturnstatue schlichen. Sie fanden die Tür. Nathan holte den kleinen Schlüssel hervor, und im Handumdrehen waren sie drinnen.
    Jake rollte das Seil von seinem Bauch ab und atmete ein paar Mal tief durch. Er hängte es sich über die Schulter, dann eilten sie im Laufschritt die schmale Wendeltreppe hinauf, bis sie eine zweite Tür erreichten.
    Charlie drückte auf die Klinke, aber die Tür ließ sich nicht bewegen.
    »Lass mich mal«, sagte Nathan, schob Charlie beiseite und versuchte es mit einem kräftigen Stoß mit der Schulter. Die Tür flog auf, und die Agenten traten hinaus ins Freie. Der Ausblick, der sich ihnen auf Rom und den kristallklaren Sternenhimmel bot, war atemberaubend. Die Stadt schien viel friedlicher als während des Tages, und die warme Brise, die mit einem leisen Flüstern über die Dachterrasse strich, verstärkte den Eindruck noch.
    »Ich fasse es nicht«, sagte Charlie plötzlich und deutete auf eine blau und golden schimmernde Silhouette, die aussah wie eine übergroße Glühbirne. »Wenn das mal keine Montgolfiere ist …«
    Die anderen drehten sich verblüfft um.
    »Montgolfiere?«, überlegte Nathan. »Den Namen habe ich irgendwo schon mal gehört. Charlie, hilf mir …«
    »Die Gebrüder Montgolfier gelten als die Erfinder des Heißluftballons«, erläuterte Charlie mit einem Seufzen. »Was nicht ganz stimmt, weil die Chinesen während der Zeit der Drei Reiche, also etwa im Jahr 200, schon mal was ganz Ähnliches gebaut hatten. Es gibt sogar Gerüchte, die Nazca in Peru wären damit noch viel früher dran gewesen, aber die offizielle Lehrmeinung lautet immer noch, dass der erste bemannte Ballonflug vier Jahre nach der Französischen Revolution im Oktober 1783 stattfand.« Er kratzte sich am Kopf. »Egal, welcher Version man nun Glauben schenkt, hier ist sie völlig fehl am Platz. Agata hat nicht den geringsten Respekt vor der Geschichte. Stellt euch mal eine Montgolfiere über dem antiken Rom vor!«
    Jake fand das Bild eigentlich recht romantisch, wie dieses Wunder aus einer anderen Zeit vor den ungläubigen Augen der Römer über die antiken Bauten schwebte, sagte aber nichts.
    Sie eilten weiter und suchten die umliegenden Dächer nach der Kuppel ab, die Topaz ihnen beschrieben hatte.
    »Da drüben.« Jake deutete auf eine buckelförmige Erhebung ganz am anderen Ende des Villenkomplexes. »Sieht so aus, als ob wir erst mal ein Stück über die Dächer laufen müssten.«
    Lautlos arbeiteten sie sich vor. Ein paar Mal

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