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Jakob der Reiche (German Edition)

Jakob der Reiche (German Edition)

Titel: Jakob der Reiche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas R.P. Mielke
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Goldglanz Venedigs und von den prunkvollen Palästen.
    Unter all den Damen war Jakob besonders von Ulrichs junger Gemahlin Veronika Lauginger angetan. Sie stammte aus einer der angesehensten und reichsten Familien Augsburgs und war nicht viel älter als er. Als sich ihre Blicke trafen, senkte sie sofort errötend den Kopf. Jakob errötete ebenfalls ein wenig, denn auf geheimnisvolle, schon fast unheimliche Weise erinnerte sie ihn an das Gemälde der Caterina Cornaro. Während der folgenden Stunden wagte er nicht mehr, in ihre Richtung zu sehen.
    Mutter Barbara hatte sehr wohl registriert, was da zwischen ihm und der Patriziertochter geschah. Prüfend ruhte ihr Blick auf ihrer zweiten Schwiegertochter, mit der sich Georg inzwischen vermählt hatte. Aber Regina Imhof, die Tochter eines Ritters, schien sich nicht für den jüngsten der Brüder zu interessieren, mochte dieser auch wie ein italienischer Nobile auftreten.
    Mutter Barbara hatte es sich nicht nehmen lassen, die Familienfeier bis in die kleinste Kleinigkeit persönlich vorzubereiten. Von den Fuggern vom Reh war niemand eingeladen worden, aber auf Jakobs Wunsch sollten der junge Peutinger und dessen verwitwete Mutter als Gäste gebeten werden.
    Es dauerte eine Weile, bis endlich alle an der großen Tafel Platz genommen hatten, die im größten Raum des Hauses von einer Seite bis zur anderen reichte. Die zusammengestellten Tische waren mit feinsten Tischtüchern aus Brokat bedeckt. Mutter Barbara hatte silberne Schüsseln, Teller und Platten für Fleisch und Brot, Geflügel, Soßen und Salate aus den Truhen nehmen und von den Bediensteten polieren lassen. Nachdem sich alle Gäste die Hände gewaschen hatten und die Diener mit den Becken und Tüchern verschwunden waren, sprach zuerst Ulrich als Oberhaupt der Familie. Mit seinem ernsten, bereits von tiefen Falten zerfurchten Gesicht sah der Vierzigjährige tatsächlich wie der Patriarch aus.
    »Ich will euch alle an diesem schönen Sonntag nicht mit Einzelheiten unserer Firma langweilen«, begann Ulrich. »Aber nachdem wir bereits Gott für die gesunde Heimkehr unseres Bruders Jakob gedankt haben, sollt ihr alle wissen, dass er, wie ich mit unserer Mutter und Bruder Georg beschlossen habe, ab sofort wieder zum Hauptgeschäft hier in Augsburg gehören wird.«
    Die anderen klatschten in die Hände und blickten freundlich auf den jüngsten Nachkommen des alten Jakob Fugger.
    »Allerdings brauchen wir ihn zunächst nicht sosehr bei den Warenlisten und Rechnungsbüchern, obwohl er auch von diesen Dingen schon mehr als manch anderer versteht, sondern in einigen Faktoreien, in denen wir dringend nach dem Rechten sehen müssten, dies aber bisher nicht konnten, weil Georg und ich hier viel zu sehr gebunden –«
    »Komm zum Ende, Junge«, unterbrach die Mutter. »Der schöne Donauwaller zerfällt sonst auf den Platten und wird kalt.«
    Georg spitzte die Lippen und grinste Jakob zu. Er hatte sich zur Feier des Rückkehrers ebenfalls nach welscher Art gekleidet, doch bei ihm sah die südliche Mode eher unangemessen aus.
    Gehorsam beendete Ulrich nach wenigen weiteren Sätzen seine Rede, sodass nun alle ihre Messer hervorholen und sich über die aufgetischten Köstlichkeiten hermachen konnten. Nach dem ausgedehnten Mahl, bei dem zum Abschluss Süßspeisen, Küchlein und welscher Wein gereicht wurden, verteilte Jakob seine Geschenke. Zuerst bekam die Mutter ein Kästchen mit den besten Düften aus Arabien und dem Orient. Für die Kinder hatte er kleine braune Zuckerstückchen aus Zypern in Form von Kegelspitzen mit bunten Schleifen mitgebracht. Die bereits verheirateten Damen der Familie erhielten hübsche Puppen, die Figuren der Commedia dell’arte darstellten, dazu winzige Näpfe und Phiolen aus buntem Glas mit duftenden Salben, die die Schönheit erhalten sollten.
    Die Männer bekamen kleine Säckchen mit ungeschältem schwarzem und geschältem weißem Pfeffer, dazu Muskatnüsse und einige Spezereien von den fernen Molukken, die in Augsburg noch niemand kannte.
    Später, als alle fort waren, nahm die Mutter ihren Jüngsten beiseite. Sie klopfte auf die Polster der breiten Sitzbank in ihrer Wohnstube.
    »Komm, setz dich, Jacopo!«, sagte sie und lächelte zufrieden. »Es ist sehr schön, dass du wieder hier bist.« Er lächelte ebenfalls, weil sie seinen Namen italienisch ausgesprochen hatte. Dann seufzte er, weil er schon ahnte, worauf sie hinauswollte.
    »Sie hat dir wohl gefallen, die Veronika«, meinte sie dann.
    »Es

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