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Jane Christo - Blanche - 01

Jane Christo - Blanche - 01

Titel: Jane Christo - Blanche - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Erzdämon
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Selbstheilungskräfte vervielfachen sich – du solltest mir dankbar sein.“
    „Das gehört mir, gib es sofort zurück.“
    Ihre Vehemenz irritierte ihn, also stand er auf und sah sich den Roman genauer an.
    „Nicht!“ Blanche machte einen Hechtsprung vom Bett.
    Wieder hob er die Lektüre außer Reichweite und las stirnrunzelnd den Titel. „Wie eine Rose im Winter?“ Er betrachtete das Cover, während Blanche mit aller Macht gegen seine Brust boxte.
    „Finger weg!“, rief sie. Ihr Gesicht war dunkelrot angelaufen, ausnahmsweise einmal nicht vor Zorn, sondern aus Scham, wie er überrascht feststellte. „Schon mal was von Privatsphäre gehört?“
    „Nicht in letzter Zeit“, konterte er. „Du liest Liebesromane?“, erkundigte er sich und reichte ihr das Buch.
    „Das geht dich nichts an!“, schnappte sie, riss ihm den Schmöker aus der Hand und drückte ihn schützend gegen ihre Brust.
    „Wovon handelt es?“, fragte er und nahm wieder Platz. Blanche funkelte ihn an, während sie ihn im Stillen verwünschte. Wenn sie zornig war, lag ihre elektromagnetische Schwingung im infravioletten Bereich. Ein leichtes Prickeln überzog seine Haut und er nahm ihren Ärger als energetisches Purpur wahr, das hier und da von gelb-goldenen Rissen durchzogen wurde, die in diesem Augenblick wie gezackte Blitze aufleuchteten.
    Wieder konnte er sein Herz spüren, das einen Atemzug lang schneller schlug. Ihre Energie war einzigartig, etwas ganz Besonderes. Genau wie sie.
    „Um eine Frau, die von ihrer Familie verraten und verkauft wird“, motzte sie und legte die Lektüre in die Nachttischschublade, die sie sorgfältig verschloss.
    „Das ist alles?“
    „Nein, das ist nicht alles. Kauf dir ein eigenes Exemplar, wenn du mehr wissen willst.“ Damit setzte sie sich zurück auf das Bett und zog das Tablett auf ihren Schoß. „Noch mal zurück zu deinem Blut. Was genau bewirkt es bei mir?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Das ist bei jedem Menschen anders. Ich nehme an, dass sich deine Instinkte verstärken werden. Du wirst kräftiger als vorher sein, schneller.“ Er nickte zu ihrem Bauch „Dein Körper heilt rascher. Der Rest wird sich zeigen.“
    „Und wie lange wird das anhalten?“
    Wieder hob er seine Schultern. „Einen Tag, eine Woche, einen Monat. Wer kann das sagen? Es hängt von deiner Konstitution ab, deiner Größe, deinem Gewicht …“
    Deinen Genen
, setzte er in Gedanken nach. Sollte sie bereits Dämonenanteile in sich tragen, wäre die Veränderung weitreichender. Der Austausch von Blut wäre dann eine Art Initiierung, etwas, das man nicht rückgängig machen konnte. Es war wie bei einer Flasche Champagner: Einmal geöffnet ließ sie sich nicht wieder verschließen, zumindest nicht mit demselben Korken. In Blanches Fall hoffte er, dass es auch wirklich eine Flasche Champagner war und nicht die Büchse der Pandora. Doch für Reue war es zu spät.
    Er hatte sich entschieden und seine eigene Büchse geöffnet, etwas, das er ebenfalls nicht rückgängig machen konnte – oder wollte. Überrascht von seinen Gedanken, hielt er inne. Nach dem, was er getan hatte, gab es kein Zurück. Und doch war kein Bedauern in ihm. Vielmehr fühlte er sich befreit.
    Zugegeben, Saetan hatte ihn mit Macht ausgestattet, doch die wahre Stärke bezog Beliar aus seinem eisernen Willen, der ihn zu dem gemacht hatte, der er war.
    Ein irritierender Stich breitete sich wie ein stummer Protest in seiner Brust aus. Wer bin ich, dachte er und ballte die Hände zu Fäusten, um sie davon abzuhalten, sich auf die schmerzende Stelle zu legen.
    Er war ein Gefallener, Saetans Kriegsherr, dessen Seele über die Zeitalter zu einem Häufchen Asche verbrannt war. Verglüht im Angesicht des Höllenfeuers, das in ihm tobte, bis nichts mehr von ihm übrig geblieben war als die vernarbte Hülle, eine abschreckende Warnung für jeden Abtrünnigen.
    Über Jahrhunderte hatte er Leid und Elend unter die Menschen gebracht, doch nicht eine Seele konnte ihn berühren. Er hatte unter ihnen gewütet, zornig über sein Schicksal und einen bornierten Gott, der ihn zu einem Dasein in stiller Verzweiflung verurteilt hatte, ohne die geringste Aussicht dem jemals zu entkommen. Also fügte er sich. Um die Zeit totzuschlagen, badete er im Blut Unschuldiger, deren einzige Sünde ihre Schwäche war.
    Doch etwas hatte sich verändert.
    Blanche, das spürte er tief in seiner gebrochenen Seele, erinnerte ihn an etwas. Er konnte es kaum benennen, denn die seltsamen

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