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Jane Christo - Blanche - 01

Jane Christo - Blanche - 01

Titel: Jane Christo - Blanche - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Erzdämon
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fertig.
    „Die Nummer siebenundfünfzig und achtundfünfzig hat er ebenfalls gemietet, zwei heruntergekommene Bars, die als Tarnung für seine Drogengeschäfte dienen.“
    „Warum braucht er so viele Schlupflöcher?“
    „So kann er schneller verschwinden. Deswegen hat Enzo ihn nie erwischt. Alle vier Adressen sind über die Keller miteinander verbunden. Wird ein Laden gestürmt, verschwindet er durch das Souterrain ins Nachbarhaus und entkommt von dort über den Hinterhof. Die Rue d’Orsei liegt verkehrsgünstig. Er kann in weniger als einer Minute den Boulevard de Rochechouart erreichen und von dort aus in der Menge untertauchen. Das le KoKolion und die Bar hat Enzo bereits zweimal auseinandergenommen – immer ergebnislos.“
    Das konnte sie sich lebhaft vorstellen. Während Enzos Männer den Laden durchsuchten, verkroch sich Zoey in ein anderes Loch, bis die Luft rein war.
    „Wie viele Männer hat er?“
    „Hundertfünfundvierzig.“
    „Wie viele?“
    Beliar zuckte mit den Schultern. „Saetan war großzügig.“
    Verdammte Scheiße, den hatte sie fast vergessen. Als wäre diese Armee nicht genug, hatte dieser Mistsack von einem Teufel ihnen auch noch drei Dämonen auf den Hals gehetzt. Solange sie sich im George V. befanden, waren sie sicher – Beliars Schutz sei Dank. Doch sobald sie das Hotel nach Sonnenuntergang verlassen würden, mussten sie sich nach jedem Schritt zweimal umdrehen. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es bereits nach fünf Uhr nachmittags war. Das spärliche Sonnenlicht würde die drei Teufelskerle nicht mehr lange von der Erde fernhalten. Zeit, aufzubrechen. Aber vorher musste sie noch etwas erledigen. Blanche zog Nellas Handy aus der Seitentasche ihrer schwarzen Cargohose und drückte die einzige Nummer im Adressbuch.
    „Rue d’Orsei sechzig, fünfundfünfzig, siebenundfünfzig und achtundfünfzig. Alle Adressen sind unterirdisch miteinander verbunden. Er hat fast hundertfünfzig Männer, also gebt Gas, ich werde nicht auf euch warten.“
    Sie unterbrach die Verbindung, ohne sich um die Antwort zu scheren und überprüfte noch einmal ihr Equipment. Sie wünschte, sie hätte eine Bazooka oder zumindest den Granatwerfer mitgenommen. Aber der GMW von Heckler wog dreißig Kilo – ohne Munition. Dafür bot er allerdings 350 Schuss in der Minute auf zweitausend Metern Entfernung. Da Blanche für derartige Schweinereien bisher keine Verwendung hatte, besaß sie den Granatwerfer im Grunde nur zu Forschungszwecken. Und eine Bazooka müsste sie erst bestellen. Jetzt, wo Leo untergetaucht war, könnte das allerdings ein Problem werden, denn eine Panzerabwehrwaffe konnte man nicht einfach im Internet unter www.gemetzel.com ordern.
    Was sie in jedem Fall brauchte, war Munition und zwar reichlich. Doch selbst mit drei Nachlademagazinen kam sie auf nicht einmal hundert Schuss. Das war mal wieder typisch für dieses Arschloch, so viele Männer zu bunkern. Natürlich hatte sie noch ihre Wurfsterne und Messer, aber eine MP5 wäre ihr lieber, zumal sie aus Erfahrung wusste, dass die Russen Uzis benutzten.
    Also schön, da half kein Jammern. Wenn Enzo seinen Männern ordentlich einheizte, würden sie rechtzeitig eintreffen. Falls nicht, konnte sie nur hoffen, dass sie Zoey erwischte, bevor sie den Löffel abgab.
    Sie verließen das Hotel bis an die Zähne bewaffnet über das Dach. Zumindest Blanche war bewaffnet. Beliar brauchte kein Zubehör, er verfügte über andere Mittel. Seit sie sich geliebt hatten, war er ungewöhnlich schweigsam. Geliebt. Allein das Wort ließ sie innerlich zusammenzucken. Sie hatten Sex gehabt, nichts weiter. Mit Liebe hatte das nichts zu tun. Ihre Sicherungen waren vom Hormonschock durchgeknallt, das hätte jedem passieren können. Andererseits war dort, wo bis vor Kurzem noch ein Eisklotz Blut durch ihren Körper gepumpt hatte, auf einmal eine Sonne. Was hatte das zu bedeuten?
    Bevor sie dieser Frage nachgehen konnte, befanden sie sich im Landeanflug auf das Dach der Hausnummer sechsundfünfzig der Rue d’Orsei, die wie ausgestorben unter ihnen lag. Das eingeschossige Regierungsgebäude aus hellem Sandstein bot einen idealen Überblick auf Zoeys diverse Zufluchtsorte. Der Meinung waren auch zwei seiner Gorillas, die Blanche mit ihrer SIG erledigte, kaum dass sie festen Boden unter den Füßen hatte. Schalldämpfer sei Dank, war außer dem dumpfen Aufprall nichts zu hören. Sie überprüfte die Gegend und machte auf dem gegenüberliegenden Dach zwei weitere Männer aus,

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