Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)
sich leicht, und als sein ganzer Körper sich anspannte, wusste sie, dass die Ruhezeit vorbei war. Stöhnend richtete er sich auf und fasste sich an die Schläfe.
Besorgt musterte sie ihn. »Geht es?«
»Natürlich. Allerdings würde ich ein Monatsgehalt für eine Packung Aspirin geben. Ausnahmsweise wäre ich bereit, Timothy …« Er brach ab und lächelte entschuldigend. »Sorry, ich bin noch nicht ganz da.«
Timothy? So hieß doch der blonde Hüne, den sie in der Strandbar getroffen hatten, und der zu Scott gehörte. Das passte doch perfekt zu ihrer Theorie, dass die Jungs irgendwie da draußen an ihrer Rettung arbeiteten. »Und ich bin nicht völlig blöd, sondern wette mein Apartment gegen dein Strandhaus, dass sich irgendwo da draußen Scott herumtreibt.«
Sein Grinsen blitzte auf. »Ich überlasse dir das Haus freiwillig, wenn du das ganz schnell wieder vergisst.«
Falls das eine Bestätigung ihrer Vermutung sein sollte, verfehlte sie ihre Wirkung nicht. Sie fühlte sich bei dem Gedanken deutlich besser. »Mache ich, wenn es dir dann besser geht.« Ihre Erleichterung verflog so schnell, wie sie gekommen war. »Moment, dass ist doch unmöglich. Wir waren uns doch mit Joss einig, dass nicht einmal eine Spezialeinheit eine Chance hätte, sich dem Anwesen unbemerkt zu nähern. Da ist die Luftüberwachung und …«
Jay zog sie an sich und presste seine Lippen auf ihren Mund, beschränkte sich zu ihrem Bedauern jedoch auf einen zärtlichen, aber viel zu kurzen Kuss. »Mach dir keine Sorgen, Beth. Wo ist deine Waffe?«
»Die Pistole habe ich hinten im Bund meiner Hose. Das war mir sicherer, auch wenn ich da jetzt einen schönen blauen Fleck habe.«
»Dann können wir nur noch warten. Verdammt, wenn wir wüssten, wann sie kämen, könnten wir die Zeit sinnvoll nutzen, aber so …«
Sein übertrieben frustrierter Seufzer brachte sie zum Lachen, und vermutlich hatte er das beabsichtigt. »Du bist unmöglich. Aber denk dran, dass du versprochen hast, dass wir es heute Abend am Pazifik nachholen.« Sie rief sich innerlich zur Ordnung, weil ihre Stimme so verdammt zitterig klang, aber sie konnte nichts dagegen tun. Sie hatte schlicht und einfach Angst, nicht nur um sich, sondern mindestens im gleichen Maße um Jay.
»Stimmt, und ich pflege meine Versprechen zu halten. Dafür musst du nur eine einzige Sache tun.«
Dieses Mal seufzte sie, weil sie wusste, worauf er hinauswollte, und er sie behandelte, als ob sie ein kleines Kind wäre. »Ich habe es verstanden, Jay. Egal, wie es erscheint, ich soll den Typen vertrauen, die uns eigentlich umlegen sollen. Wenn’s weiter nichts ist …«
Obwohl sie Jay uneingeschränkt vertraute und verstand, warum er ihr keine Einzelheiten verriet, hätte sie sich dennoch besser gefühlt, wenn sie sämtliche Details gekannt hätte. Aber sie brachte es nicht fertig, Jay unter Druck zu setzen. Die Vorstellung, dass Scott in der Nähe war, und die Waffe in ihrem Hosenbund mussten reichen, um ihre Angst im Griff zu halten. Ein Gedanke durchzuckte sie. »Und was ist, wenn sie uns noch einmal durchsuchen?«
Er zog sie noch einmal fest an sich und sie schmiegte ihr Gesicht an seine Schulter. »Keine Angst. Die fühlen sich absolut sicher, und Alvarez’ Überheblichkeit ist unser Vorteil.«
Als Geräusche vor ihrer Tür erklangen, ließ sie ihn widerwillig los.
»Es wird alles gut, Beth«, flüsterte er ihr leise ins Ohr.
Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Wehe, du irrst dich.«
»Würde ich nie wagen.«
Sein Grinsen und die Überzeugung, die trotz seiner lässigen Art aus ihm sprach, reichten, dass sie sich zusammenriss und ihre Befürchtungen im Zaum hielt. Sie hatten Waffen und sie wussten verdammt gut, wie man damit umging. Sie würden es schaffen.
Die Tür öffnete sich und der Blonde betrat den Raum. Er musterte Jay prüfend und schien mit dem Ergebnis zufrieden zu sein. Ein Grinsen, das ihn unter anderen Umständen sympathisch hätte erscheinen lassen, zeigte sich in seinen Mundwinkeln. »Anscheinend konntest du die Pause gebrauchen. Ehe du auf dumme Gedanken kommst, drehst du dich um und nimmst jetzt schön brav die Hände auf den Rücken.«
Jay zögerte, aber als der Blonde bedeutungsvoll in Elizabeths Richtung blickte, gab er nach. Elizabeth biss die Zähne so fest zusammen, dass es schmerzte. Hinter Jays ausdrucksloser Miene erkannte sie deutlich die Schmerzen, die er hatte. Dennoch kam kein Laut über seine Lippen, als die Plastikhandschnellen fest angezogen
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