Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)
wenden Sie sich während der üblichen Bürozeiten ans FBI. Mich interessiert nur, was das hier soll.«
»Dazu werde ich Ihnen nichts sagen. Da Sie Ihren Laden nicht im Griff haben, brauchen Sie ja anscheinend Hilfe, damit nicht noch mehr von dem Dreckszeug ins Land kommt.«
Falls Bergstroem gehofft hatte, dass Jay auf die Provokation einging, hatte er sich getäuscht. Obwohl er innerlich kochte, blieb er äußerlich ruhig. »Und wie wollen Sie das anstellen? Haben Sie schon einen Direktflug nach Pakistan oder Afghanistan gebucht, um die Lieferungen zu stoppen?«
Bergstroem schnappte hörbar nach Luft. »Halten Sie sich da raus, DeGrasse. Das ist eine andere Liga, die Sie den Profis überlassen sollten.«
»Solchen Anfängern wie den beiden vor mir? Wie gut, dass Sie noch auf andere Ressourcen zurückgreifen können, wenn es wirklich ernst wird.«
»Keine Ahnung, was Sie meinen. War’s das denn jetzt?«
Bergstroem klang ehrlich verwirrt, während Scott neben ihm scharf einatmete. Damit war seine Frage beantwortet, ob Luc im Auftrag der DEA unterwegs war, aber diesen Punkt würde er nicht in Gegenwart der zwei DEA-Agenten verfolgen. Er trennte die Verbindung.
»Haut ab, ehe ich es mir anders überlege und euch für eine Nacht in Gewahrsam nehme.«
Der Kleinere hatte während des Telefonats seine Fassung und damit seine vorlaute Klappe wiedergewonnen. »Als ob Sie uns etwas vorwerfen könnten.«
»Wollen wir es darauf ankommen lassen, ob mir etwas einfällt?«
Jay wartete, bis die beiden mit durchdrehenden Reifen losgefahren waren.
»Danke für deine Hilfe.«
»Gern geschehen. Als kleine Gegenleistung könntest du auf deine nächsten Fragen verzichten, Jay.«
»Träum weiter, Scott. Wo ich doch extra von der City raus nach Coronado gekommen bin, um diesen Punkt zu klären. Luc ist im Auftrag der DEA unterwegs, oder?«
»Die können uns keine Aufträge geben.«
»Hör mit der Haarspalterei auf. Glaubst du, ich finde es witzig, dass mein Bruder mit denen zusammenarbeitet, die mich hier auflaufen lassen? Soll ich euch an eurem nächsten Einsatzort auch schon mit dem Gewehr in der Hand erwarten? Mal sehen, ob du meine Einmischung dann auch so leicht abtust.«
Scott blickte über die Dünen hinweg auf den Pazifik hinaus. »Ganz so ist es nicht. Du weißt doch, dass einer von der DEA uns oder eher Luc bei seinem letzten Trip nach Afghanistan geholfen hat. Es lag doch nahe, den Kontakt auszunutzen, um zu erfahren, was hier eigentlich läuft.«
»Und?«
»Und was?«
»Nun stell dich nicht blöd, Scott. Luc hat also vor mir herausgefunden, dass das Heroin, das hier zu Dumpingpreisen angeboten wird, aus Afghanistan und Pakistan stammt, und ist losgezogen, um die Quelle zum Versiegen zu bringen. Leider hat er völlig vergessen, mir davon zu erzählen. Deshalb warst du auch so sauer auf mich, obwohl er es ist, der den Alleingang unternimmt. Aus deiner Sicht natürlich zu recht, weil er ohne mich nicht darauf gekommen wäre, bei der DEA nachzufragen. Aber sorry, Scott, ich habe ihn nicht um seine Einmischung gebeten und werde ihm noch einiges dazu sagen.«
»Wenn du dir schon alles zurechtgebastelt hast, brauchst du mich ja nicht mehr. Aber sei vorsichtig mit den Schlussfolgerungen. Luc würde dir nie etwas verschweigen, was dich in Gefahr bringen könnte. Vielleicht ging er davon aus, dass du wusstest, woher der Mist stammt. Wie hättest du denn reagiert, wenn er dir gesagt hätte, dass er mit der DEA über dich gesprochen hat? Du wärst stinksauer abgehauen und Luc wollte garantiert nicht, dass ihr euch so trennt.«
»So weit war ich auch schon. Wenn die Navy schon so gut mit der DEA zusammenarbeitet: Hast du denn auch eine Idee, wie diese beiden Witzfiguren ins Bild passen? Ich weiß immer noch nicht, was das nun sollte.«
Scott breitete die Hände aus. »Keine Ahnung. Aber eine Bitte habe ich, denn bei dieser Sache habe ich mittlerweile ein verdammt schlechtes Gefühl. Du hattest mir doch von der geplanten Aktion mit Clive erzählt. Was hältst du davon, wenn wir morgen eure Rückendeckung übernehmen, wenn ihr diesen Typen hochnehmt? Wenn alles gut geht, wird niemand erfahren, dass wir überhaupt da waren, und wenn nicht, werden Clive und du nicht alleine sein.«
Es wäre Wahnsinn gewesen, das Angebot abzulehnen. »Halb zehn. Im Sea Port Village, Pacific High, Ecke West Harbor. Der Herr besitzt da so ein Edelrestaurant.«
»Ich dachte, die Gegend wäre auf Touristen spezialisiert. Die verirren sich
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