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Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Titel: Jay: Explosive Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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überlegen, wie wir Luc helfen können. Ich möchte nicht mit ihm tauschen.«
    Luc konnte weder mit dem plötzlichen Grinsen der beiden noch mit den Worten etwas anfangen. Erst als Hamid demonstrativ auf einen Punkt hinter Luc blickte, bekam er einen Anhaltspunkt und drehte sich um.
    Verdammt, er hatte bei dem unverhofften Wiedersehen mit Andi Jasmin völlig vergessen. Wie eine Rachegöttin stürmte sie auf ihn zu, und er war beinahe dankbar, dass wenigstens ihre Waffe sicher im Halfter steckte. Sie wirkte, als ob es ihr ein Vergnügen wäre, sie einzusetzen, und zwar gegen ihn.
    »Wann genau wolltest du mir eigentlich mitteilen, dass hier oben alles sicher ist?«
    Vorsichtshalber wich Luc etwas zurück. »Ich war noch mitten in der Aufklärung …«
    Ihr Mund öffnete sich, aber er kannte das ideale Gegenmittel, um die verdiente Tirade im Keim zu ersticken. Er schnellte vor und zog sie eng an sich. »Entschuldige, ich war ein Idiot und hätte dir als Erstes signalisieren müssen, dass alles in Ordnung ist.«
    Mit einem sanften Kuss beendete er die fällige Entschuldigung.
    Kurz versteifte sie sich, dann lehnte sie sich gegen ihn. »Verdammt, Luc. Wie soll ich dabei sauer bleiben?«
    Sie bedachte die beiden anderen Männer mit einem zornigen Blick. »Und ihr seid doch genauso.«
    Betont unschuldig sahen beide sie an. »Keine Ahnung, was du meinst, Schwesterchen, aber unsere Begrüßung hätte ich mir anders vorgestellt.«
    Lächelnd nickte Jasmin. »Stimmt. Du kannst ja nichts dafür, dass Luc zeitweise unter Gedächtnisschwund leidet, wenn er seine alten Kumpel trifft.«
    Sie löste sich von Luc und umarmte Hamid fest. Die beiden wechselten leise Worte auf Paschtu, ehe auch Andi sich die Gelegenheit nicht entgehen ließ und Hamids Beispiel folgte. »Schön, dich zu sehen, Jasmin.«
    Drei Stunden später ließ sich Luc erschöpft auf den weichen Teppich in Hamids Haus sinken. Es war eine elende Schufterei gewesen, die wertvolle Fracht des Hubschraubers den Abhang hinunter und weiter ins Dorf zu schaffen. Sein Geländewagen war mit Abstand das einzige Fahrzeug gewesen, das überhaupt eine Chance gehabt hatte, das Plateau zu erreichen, ohne Einsatz von Muskelkraft wäre jedoch auch der Mercedes gescheitert. Aber am Ende hatten sie ihr Ziel erreicht und die Kisten lagen unversehrt in einem leer stehenden Haus.
    Luc verkniff sich ein Grinsen, als Hamid sich mit einem leisen Schmerzlaut neben ihn setzte. Wenigstens war er nicht der Einzige, der unter den Folgen der ungewohnten Arbeit litt. »Wann willst du anfangen, die Kollektoren aufzubauen?«
    »Morgen. Das wird relativ schnell gehen und nur eine provisorische Lösung sein. Die eigentliche Arbeit beginnt, wenn das Schulgebäude fertig ist.«
    In den meisten Dörfern bestand der Unterricht der Kinder in erster Linie aus der Koranschule, aber Luc kannte Hamid gut genug, um zu wissen, dass sein Freund einen anderen Weg gehen würde.
    Hamid verzog den Mund zu einer schwachen Imitation eines Lächelns. »Jetzt wäre ein stundenlanger Aufenthalt unter der Dusche ideal, ausnahmsweise ohne meine Frau.« Er runzelte die Stirn. »Na ja, wenigstens die ersten Minuten, bis ich mich wieder bewegen kann.«
    Damit hatte Hamid exakt Lucs eigene Überlegungen getroffen. Etliche Meter von seinem Haus entfernt hatte der Afghane ein flaches Gebäude errichtet, das im Inneren eine moderne Dusche enthielt. Er nutzte dazu Wasser aus den Bergen und eine kleine Solaranlage. Da dies das einzige Privileg war, das er sich als Anführer gönnte, neidete ihm niemand den Luxus. Bei seinem ersten Aufenthalt hatte Hamid ihm und Jasmin die Dusche überlassen, wohl wissend, dass er damit die sich zwischen ihnen anbahnende Beziehung unterstützte.
    »Ihr hört euch an, als ob ich euch auch ärztlich versorgen müsste.«
    Stundenlang hatte Jasmin die Dorfbewohner untersucht, behandelt und sich ihre Ängste und Nöte angehört. Eigentlich hätte sie ebenfalls erschöpft sein müssen, stattdessen schien sie förmlich aufgeblüht zu sein. Obwohl sie auch ihre Arbeit in einer Kinderarztpraxis in San Diego liebte, war dies ihre eigentliche Bestimmung. Jahrelang war sie die einzige Ärztin gewesen, die sich regelmäßig um die Bewohner der abgelegenen Dörfer kümmerte. Luc ignorierte den unverkennbaren Spott in ihrer Stimme.
    »Eine Mund-zu-Mund-Beatmung könnte vielleicht helfen.«
    Sein Vorschlag führte zu einem Grinsen bei Hamid. »Das muss ich aus Gründen der Schicklichkeit leider untersagen. Wie wäre

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