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Jeder Hund kann gehorchen lernen

Titel: Jeder Hund kann gehorchen lernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Lenzen
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eine mit Unwissen gepaarte Hilflosigkeit.
    Ein Hund hört viel besser a ls ein Mensch, das sollte man a usnutzen. Man muss ihn deshalb, wenn er einem Hörzeichen a uch nach zwei Wiederholungen nicht folgt, keineswegs ins »Platz!« oder »Sitz!« schreien. Das mag im einen oder a nderen Fall durchaus funktionieren, weil ein Hund, der von klein a uf a ns »Anschreien« gewöhnt ist, darauf in der Tat zuverlässiger reagiert a ls a uf eine normale A nsprache. Viel besser und konsequenter ist es jedoch, den widerspenstigen Hund (wie ab S. 71 ff. beschrieben) mit zusätzlicher Hilfe von Hand und/oder Leine dazu zu bringen, dass er das Kommando a usführt – und in der Folge so gut zu trainieren, dass künftig das a kustische Signal a usreicht. Das können übrigens Frauen genauso gut erreichen wie Männer, a uch wenn sich hartnäckig das Vorurteil hält, Hunde würden besser a uf Männer hören, weil ihre Stimme tiefer und somit a utoritärer ist. Wenn dem wirklich so wäre, dürfte es a uch keine Polizeihundeführerinnen geben, die ihre Tiere perfekt im Griff haben – ebenso wenig wie gute Hundetrainerinnen. Die gibt es a ber doch.
    Wie sensibel Hunde a uf a kustische Feinheiten und »Zwischentöne« reagieren, zeigt folgende A nekdote, die ich bei einem Spaziergang a m Niederrhein erlebt habe: Eine Frau steht a m Rande eines Maisfeldes und ruft ihren offenbar im Mais-Dschungel untergetauchten Hund: »Poldy! Pooldyyy!« Je länger Poldy verschwunden bleibt, desto verzweifelter wird Frauchen, deshalb ruft sie seinen Namen immer lauter. Bis sie schließlich schreit. Keine Reaktion, kein Poldy. Ich erlaube mir, die Frau a nzusprechen, und rate ihr: »Gehen Sie doch einfach 30 Meter weg vom Maisfeld und rufen Sie noch einmal in ganz normaler Lautstärke nach Ihrem Hund!« Die Frau guckt skeptisch, a ber dann folgt sie meinem Rat. Und siehe da: Schon nach dem zweiten »Poldy« in normaler Lautstärke und a us größerer Entfernung springt der A usreißer a us dem Maisfeld und läuft zu Frauchen. Warum? Weil er die ganze Zeit genau registriert, dass Frauchen in der Nähe und jederzeit erreichbar ist. Doch a ls er Frauchens Stimme plötzlich a bseits des Maisfelds in größerer Entfernung verortet, schließt er daraus, dass sie im Begriff ist, den Ort des Geschehens zu verlassen – und will ihr folgen.
    Irrtum Nr. 7
    »Mein Hund hört nur a uf mich, wenn ich laut bin.«
    Falsch! Wer seinen Hund konsequent erzieht, kommt bei »Sitz!«, »Platz!«, »Hier!« und a nderen Kommandos mit ganz normaler Stimmlage a us. Konsequent sein bedeutet, dass der Hund schon nach dem ersten Nichtbefolgen eines Hörzeichens mithilfe der Leine oder der Hand entsprechend korrigiert wird – so lange, bis er a uf das Hörzeichen zuverlässig reagiert. Nur schwerhörige Hunde und solche, die von klein a uf a n Schrei-Kommandos gewöhnt sind, reagieren a uf die erhobene Stimme besser.
    Wer seinen Hund a nschreit, erntet von seinem Umfeld sofort besorgte bis kritische Blicke, a us denen sich entweder a ) » Was für ein schwieriger Hund! « oder b) » Was für ein inkompetenter Halter! « herauslesen lässt. Wenn Ihnen das – wie den meisten Menschen – unangenehm ist, sollten Sie umso mehr a uf eine konsequente Erziehung a chten, die a uf überlaute Kommandos verzichtet.
    Sollten Sie übrigens im Raum Düsseldorf jemandem begegnen, der drei Cairn Terrier lauthals mit Hörzeichen wie »Komm!« oder »Hier!« zu sich ruft, könnte es sich um mich handeln. A lice (17 Jahre), ihr Sohn Gysmo (15) und ihre Tochter Houkey (14) sind zwar rüstige Senioren – a ber mittlerweile fast taub. Schwerhörigkeit ist der einzige Grund, das Schreiverbot in der Hundeerziehung a ußer Kraft zu setzen.
    Der Welpenschutz-Mythos
    Ein Großvater geht mit seinem a chtjährigen Enkel spazieren. Der Großvater bekommt nicht mit, dass der Enkel jedem, der vorbeikommt, einen Tritt a ns Schienbein verpasst. Dann tritt plötzlich einer der Passanten zurück. Der Großvater ist empört: » Lassen Sie das! Das ist doch noch ein kleines Kind! « Wir lernen:Wenn sich jemand grob danebenbenimmt, gibt es keinen Enkel-Schutz. Und Sie a hnen schon, warum ich dieses überspitzte Beispiel erzähle. Welpen haben genauso wenig Narrenfreiheit wie kleine Kinder. Es existiert kein natürlicher Schutz im Sinne von » Da kann nichts passieren, der ist ja noch Welpe « . Verhält sich ein Welpe wie ein Welpe, ist er unterwürfig und entzieht sich Konfliktsituationen, a nstatt zu provozieren,

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