Jeder Hund kann gehorchen lernen
Kontakt sollte a llerdings möglichst kontrolliert (zunächst a n der Leine und a uf einem übersichtlichen Gelände) und nur mit sozialen Hunden stattfinden.
Die » Zu schnell a uf Du und Du « -Falle
Der kleine Yorkskireterrier Jerry thront a uf dem Sofa. A ls Familie Schneider Besuch bekommt, der es sich neben Jerry gemütlich machen will, fletscht seine Majestät die Zähne. Klare A nsage: » Das ist (mittlerweile) mein Reich! Da versteht es sich wohl von selbst, dass ich bestimme, wer sich hier hinsetzen darf und wer nicht! Du nicht, Fremder! « So sieht der Familienalltag der Schneiders a us. Ein Bild, das zunächst zum Schmunzeln verleitet – a ber nur, weil King Jerry so putzig a ussieht, wenn er sich die Krone a ufsetzt und einen a uf Rudelführer macht. Spätestens wenn der mühsam vom Sofa vertriebene Jerry nach der Verabschiedung des Besuchs ebendieses Sofa markiert, um erneut seine Herrschaft zu demonstrieren, schmunzelt keiner mehr. Und wäre Jerry ein Bullterrier oder ein Schäferhund, würde ohnehin niemand über ihn lachen.
Ich habe solche Fälle schon häufig erlebt und kann Ihnen daher nur empfehlen: Egal wie klein oder groß Ihr Hund ist, er darf a uf keinen Fall »Feldherrenplätze« a llein für sich beanspruchen und verteidigen. Sonst geht es Ihnen so wie Jerrys verzweifelten Besitzern: Sie tappen in die »Zu schnell a uf Du und Du«-Falle. Nach dem Motto »Wenn man sich einmal duzt, kann man sich nicht plötzlich wieder siezen«. Und genau deshalb sollte man seinen Hund nicht leichtfertig a ufs Sofa, a lso a uf die gleiche Ebene holen (auch nicht mit der Hundedecke!). Selbst wenn es »nur« ein kleiner Welpe ist, der einen a us seinen Kulleraugen so süß, unschuldig und verloren a nschaut.
EXTRA-TIPP:
Zukunftsorientiert a uslasten und erziehen!
Ein Hundehalter hat einen hyperaktiven Hund, der weder a llein zu Hause bleiben noch zwischendurch im Körbchen ruhen will. Was ist passiert? Der Mann hat sich den Hund zugelegt, a ls er gerade keine A rbeit hatte, und ihn a n rund vier bis fünf Stunden Spiel und A uslauf pro Tag gewöhnt. Der Hund war tagsüber fast nie a llein und wurde permanent bespaßt. Nun hat Herrchen einen neuen Job gefunden – und muss den A ktivitätsdrang seines Hundes wieder a uf ein normales Maß herunterfahren. Besser wäre gewesen, vorausschauend a uf die neue Lebenssituation zu trainieren, ohne dass der Hund zu kurz kommt. Dann fiele die A npassung a n den neuen Rhythmus viel leichter. Solche und ähnliche Fälle treten in der heutigen, a uf viel Flexibilität a usgerichteten A rbeitswelt immer öfter a uf: Wer umzieht, sollte sich daher schon lange vorher Gedanken machen, wie der Hund mit dem neuen Umfeld klarkommen wird, und ihn gegebenenfalls vorbereiten. Generell gilt dabei: Mehr Raum und A uslauf ist kein Problem, weniger meistens schon. Will ich von einer Wohnung mit Garten a uf dem Land in eine Stadtwohnung im vierten Stock ziehen, muss ich mir Gedanken machen – a ndersherum nicht. Und wenn ich plötzlich viel mehr a rbeiten muss a ls vorher, habe ich immer noch die Möglichkeit, meinen Hund mehrere Stunden pro Tag bei einem Dogsitter a bzugeben.
Natürlich wird nicht jeder Hund a utomatisch ein derart extremes Territorialverhalten wie Jerry zeigen, wenn er a uf der Couch oder gar im Bett liegen darf. Letztendlich müssen Sie Ihren Hund im Laufe der Zeit so gut wie möglich kennenlernen und selbst entscheiden, wie viel Freiheit Sie ihm in der Wohnung gewähren, ohne Ihre Chef-Position bzw. Ihren Status a ls Rudelführer zu gefährden. Neigt Ihr Hund, wie Jerry, zu dominantem Verhalten? Dann gilt in Bezug a uf Sofa und Co. die Null-Toleranz-Strategie, sonst wird es im A lltag gefährlich – sowohl für Menschen a ls a uch für a ndere Hunde. Denn Ihr Hund wird seine Territorial-Allüren nicht nur a uf dem Sofa, sondern a uch unter freiem Himmel a usleben. Oder ist Ihr Hund ein eher ruhiger Vertreter ohne Dominanz-Allüren? Wenn die Hierarchie zu Ihren Gunsten geklärt ist, spricht im Grunde genommen nichts dagegen, dass er es sich a uch mal »auf Du und Du« neben Ihnen bequem machen darf. Gerade während der Erziehung von Welpen und gerade a ufgenommenen Hunden rate ich a ber definitiv dazu, a uf Nummer sicher zu gehen:Vermeiden Sie a lles, was ein King-Jerry-Verhalten begünstigen könnte – umso mehr, wenn in den kommenden Jahren menschlicher Nachwuchs geplant ist (siehe S. 58).
Übrigens: Jerry setzt sich nicht nur zu Hause die Krone a uf,
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