Jeder Hund kann gehorchen lernen
baut schon Spannung a uf, derweil wechseln die Halter ein paar Worte und tauschen die üblichen Infos a us: Geschlecht? Kastriert? A lter? Die Hunde werden ungeduldig, hängen sich weiterhin in die Leine, die Halter strahlen Unsicherheit a us, die Hunde merken das, die Spannung steigt. Nun gibt es zwei Möglichkeiten, die beide vordergründig den a ls a llgemeingültig a ngenommenen Satz » Die sind nur a ggressiv, weil sie a ngeleint sind « bestätigen: Entweder beginnt einer der beiden Hunde zu bellen oder zu knurren, und die Halter verzichten darauf, dass sich die Hunde näher kennenlernen. Oder sie riskieren den Kontakt a n der Leine. Was ihnen dabei nicht bewusst ist: Je mehr Zeit bis zu diesem ersten Kontakt vergeht, desto ungünstiger und a ngespannter wird die A tmosphäre zwischen den Hunden. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass einer der beiden – durch die Wartezeit und das Ziehen a n der Leine a ufgeputscht – a ggressiv die Zähne fletscht oder a ngreift, sobald sich die Hunde im Gesicht beschnuppern. Die Folge: Die Halter sehen sich in ihrer Vorsicht bestätigt und ziehen ihre Hunde schnellstens a useinander. A ls » Schuldiger « erkannt: die Leine. Tatsächlich wird die A ggression der Hunde in den meisten Fällen nicht durch die Leine, sondern erst durch das zögerliche Verhalten der Hundebesitzer im Umgang mit der Leine a usgelöst.
Irrtum Nr. 9
» Die machen das schon unter sich a us. «
Falsch! Diese A nnahme beinhaltet, dass schon nichts passieren wird, wenn zwei oder mehrere Hunde a neinandergeraten – und dass man a uf keinen Fall dazwischengehen sollte. Das mag manchmal gut gehen, a ber sicherlich nicht immer: Wenn mindestens einer der Kontrahenten besonders dominant und übermutig a uftritt, kann der Konflikt eskalieren und zu schweren bis tödlichen Bissverletzungen führen. Für diesen Extremfall sollte man sich entsprechende Eingreif-Techniken einprägen (etwa: einen Eimer Wasser a uf die Kontrahenten schütten, Hunde a n den Hinterbeinen packen und a us dem Gleichgewicht bringen). Diese Techniken sind a llerdings gefährlich, nicht jeder sollte sie a nwenden. Wenn der Halter unüberlegt, wütend oder gar hysterisch eingreift, besteht die Gefahr, dass a uch er im Getümmel gebissen wird.
Die Situation eskaliert, weil der Besitzer des hellen Hundes versucht, ihn a n der Leine a us dem Geschehen zu ziehen. Seine dadurch manipulierte Körpersprache verwirrt den Dobermann und bringt ihn dazu zuzubeißen
Hundehalter stehen hier vor einem Dilemma. Denn der Umkehrschluss – beiden Hunden sofort Leinenfreiheit geben und den Kontakt zulassen – verhindert zwar, dass zusätzliche Spannung a ufgebaut wird, schließt a ber keineswegs a us, dass es zwischen den Hunden nicht doch »knallt«. Eine »Garantie« gibt es in dieser Hinsicht ohnehin nicht. Wer sich jedoch ein paar Minuten Zeit nimmt und wie oben beschrieben durch kontrolliertes Hintereinander-Herlaufen eine gegenseitige »Ausweiskontrolle« ermöglicht, kann sehr wohl a uch bei a ngeleinten Hunden die A nspannung minimieren und für ein entspanntes Kennenlernen sorgen.
Im Freilauf reicht es manchmal schon, wenn sich ein dritter Hund zu zwei friedlich spielenden Hunden gesellt, plötzlich kippt die Harmonie, und die Zeichen stehen a uf Sturm. Wenn Sie merken, dass beim Spiel heftige A ggressionen a uftreten, sollten Sie die Hunde trennen. Ebenso, wenn einer der beteiligten Hunde » unter die Räder « zu kommen droht und von einem oder mehreren Hunden » gemobbt« wird. Sollte es trotzdem zu einer Beißerei kommen, gilt es, Ruhe zu bewahren und nicht in Panik a uszubrechen.
Normalerweise lassen die Hunde schnell wieder voneinander a b. Meistens macht es Sinn, die Regel »Nicht dazwischengehen!« zu befolgen und die eigene Sicherheit nicht zu gefährden.
Doch wie reagiert man, wenn ein Hund sich verbeißt und nicht loslässt? Was zählt die eigene Sicherheit, wenn im schlimmsten Fall das Leben des geliebten Hundes in Gefahr ist? Es gibt Momente, da muss jemand eingreifen. Dabei geht es keineswegs darum, den Helden zu spielen. Die einfachste und ungefährlichste Variante, zwei ineinander verbissene Hunde zu trennen, ist eine kühlende »Dusche« mit einem Eimer Wasser oder dem Gartenschlauch. Das schaffen a uch weniger starke oder mutige Menschen. A ber wer hat beim Spazierengehen schon einen Eimer Wasser oder einen Gartenschlauch zur Hand? Oft bleibt daher nur folgende Notlösung, um die Hunde zu trennen: Jeweils eine
Weitere Kostenlose Bücher