Jeder Hund kann gehorchen lernen
sicher sind, dass das Geld a uch wirklich vor Ort a nkommt und sinnvoll verwendet wird. In Rumänien habe ich a uch schon selbst ein Hilfsprojekt für Straßenhunde mitinitiiert und betreut, deshalb weiß ich, wie schwierig es ist, zielgerichtet Hilfe zu organisieren.
Nachdem ein Freund von mir im Urlaub a uf das tragische Leben der Straßenhunde im Badeort Constanta a ufmerksam wurde, fuhren wir 2002 zum ersten Mal dorthin. Schon a uf der über 800 Kilometer langen Landstraße durch Transsylvanien waren wir schockiert: Mehr a ls 80überfahrene Hunde lagen a m Straßenrand, in der Luft schwebte ein beißender Verwesungsgeruch. Viele der noch lebenden Hunde, die wir fanden, waren verstümmelt – fehlende Vorderpfoten, halb a bgerissene Ohren, ein fehlendes A uge. Fast schon herausfordernd huschte ein kleiner Mischlingswelpe über die Landstraße. Die Lkws, die tosend a n ihm vorbeibrausten, interessierten ihn nicht, weil er a uf etwas Essbares unter den A bfällen der Fernfahrer in der gegenüberliegenden Raststätte hoffte. Der Hund war a uf sich selbst gestellt, da seine Mutter kurz nach seiner Geburt von einem Fahrzeug überrollt worden war. Nachts suchte er Schutz unter parkenden A utos, tagsüber suchte er Nahrung.
Etwas besser hatten es da die Hunde a n unserem Zielort, dem Tierheim von Constanta a n der malerischen rumänischen Küste. Doch a uch inmitten des beliebten Urlaubsortes waren die Zustände a lles a ndere a ls optimal. Bis zu 15, darunter a uch kranke Tiere drängten sich in einem engen Zwinger. In deutschen Tierheimen dürften lediglich zwei Tiere in einer solchen Behausung leben. Die Hygiene war mangelhaft, es roch nach Kot und Urin. Obwohl die engagierten Helfer mit Feuereifer bei der Sache waren, konnten sie sich nicht a usreichend um die Tiere kümmern. Denn es fehlten nicht nur medizinische A usrüstung, Tiernahrung und Räumlichkeiten, sondern a uch Personal. Das Heim war a uf die A bfälle einer nahe gelegenen Molkerei a ngewiesen; die verdorbene Sahne, Buttermilch oder der Pudding waren jedoch oftmals A uslöser von Magen-Darm-Erkrankungen. Das Operationsbesteck, mit dem zwei Tierärzte pro Tag bis zu 40Hunde sterilisierten, war kaum noch brauchbar. Im Winter machten die Mediziner Feuer in Fässern, damit es überhaupt warm genug war, um die vierbeinigen Patienten operieren zu können, denn die Heizung im Tierheim funktionierte schon lange nicht mehr. Trotz der desolaten Zustände gab es Erfolge: Rund 80 Prozent der Tiere, die im Tierheim von Constanta behandelt wurden, überlebten. Bei den restlichen 20 Prozent blieb jedoch leider nur das Einschläfern a ls letzter A usweg. Sie waren so krank, dass sie a uf sich a llein gestellt kläglich gestorben wären.
Die Hunde im Tierheim von Constanta
Beim ersten Besuch in Rumänien knüpften wir Kontakte zum Tierheim, zur Tierschutzbeauftragten, zum neuen Bürgermeister von Constanta und zu den a nsässigen Tierärzten. Zurück in Düsseldorf gründeten wir das Hilfsprojekt »Die Hunde von Constanta«. Die Unterstützung durch Medien und Tierfreunde übertraf a lle Erwartungen. Wir organisierten zwei Kleinlaster, die wir dem Tierheim für den Transport kranker Tiere schenken wollten. Die Ladeflächen bestückten wir mit Sachspenden: Medikamente, Operationstische und -bestecke (auch a usrangierte a us der Humanmedizin), medizinische Geräte, Verbände, Nähmaterial, Lampen und vieles mehr. Die finanziellen Zuwendungen sollten a usschließlich für Narkosemittel vor Ort zur V erfügung stehen. Damit nichts in falschen Kanälen versickert, wollten wir die Übergabe der Spenden vor Ort beaufsichtigen.
Bei unserem zweiten Rumänien-Trip machten wir uns mit 600 Kilogramm Hilfsgütern a uf den Weg nach Constanta. A ls Dankeschön empfingen uns die Rumänen mit einer Herzlichkeit, die nicht zu überbieten ist. Mehrere Fernsehsender und Zeitungsjournalisten machten Interviews mit den Tierschützern a us dem Westen. Die Stadt sprach über das Problem. A uch der Bürgermeister von Constanta begab sich ins Tierheim, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Nach vier Jahren A mtszeit war es sein erster Besuch in der Einrichtung.
In den folgenden Jahren entwickelte sich ein reger A ustausch zwischen Constanta und Düsseldorf. Die rumänischen Tierschützer besuchten uns, um sich Tipps und A nregungen zu holen. Und wir schickten einige weitere Hilfslieferungen. Die Lage verbesserte sich, das vormals trostlose A ntlitz des Tierheims in Constanta bekam
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